SK-37 Viggen Trainer(Special Hobby - Nr. SH72381)Produktinfo:
Besprechung:zum Original:Die Saab Sk 37 ist die Trainerversion des vielfältig eingesetzten schwedischen Flugzeugs Saab J37 Viggen. Der Erstflug des Prototyps fand am 8. Februar 1967 statt. Auffällig an der Saab war vor allem die Doppeldeltaflügel, welche Landungen und Starts auf kurzen Pisten ermöglichen sollten. Außerdem war das Seitenleitwerk einklappbar, um das Flugzeug auch in niedrigere Hangars unterzubringen. Die Avionik war für die damalige Zeit ausgesprochen gut und es war das erste Flugzeug, bei dem Computer mit internen Schaltkreisen verwendet wurden. Es gab Ausführung für Kampf-, Aufklärungs-, Trainer- und Marineflieger, später folgten noch spezielle Abfangjäger und Jagdbomber. Die letzte Trainerversion war die Sk 37E, die speziell für die elektronische Kampfführung entwickelt wurde. 2007 wurde die Viggen außer Dienst gestellt. Obwohl es verschiedene Interessenten gab wie Indien, Japan, Finnland und Norwegen, wurde Saab 37 vor allem aus politischen Gründen nicht exportiert. Angetrieben wurde die Saab 37 von einem Volvo RM8-Turbofan, einer Lizenzproduktion des Pratt & Whitney JT8D. Die SK-37 erreichte eine Spitzengeschwindigkeit von 2.145 km/h. Zum BausatzBausätze zur Viggen gab es in der Vergangenheit recht viele. So haben die üblichen Verdächtigen wie Airfix, Hasegawa oder Heller bereits in den 60ern und 70ern eigene Formen auf den Markt gebracht und diese auch immer wieder neu aufgelegt. Danach würde es ruhig um den Flugzeugtyp im Plastikmodellbau, bis 2018 der schwedische Hersteller Tarangus in Kooperation mit Special Hobby eine neue Bausatzform der Viggen in 1:72 (eine Form in 1:48 erschien bereits 2014) auf den Markt brachte. Bereits 2019 folgte dann die Auflage bei den Tschechen. Es gab seitdem noch zwei Auflagen bei Tarangus und drei bei Special Hobby sowie eine Sonderausgabe mit Buch und zwei Flugzeugen. Im Januar 2023 erschien dann mit der bisher letzten Auflage erstmals die Trainerversion Saab Sk 37 aus den Bausatzformen einzeln, aber bereits in der Sonderauflage von 2019 war der Trainer schon enthalten. Das Cover ist dasselbe wie in der 1:48er Variante, die wir bereits hier vorgestellt hatten. Es zeige eine Viggen auf dem Rollfeld mit der imposanten Splittertarnung. Der Stülpkarton beherbergt dann, ordentlich verpackt die sieben Gussrahmen sowie den Klarsichtspritzling. Bereits auf den ersten Blick erkennt man, dass hier kein typisches Special Hobby-Produkt auf dem Tisch liegt, da die Gussrahmen sehr klein sind. Ich habe zuerst vermutet, dass man einfach die Spritzlinge der 48er Version herunterskaliert hat, stellte aber schnell fest, dass die Anordnung und auch das Format dann doch unterschiedlich ist.
Die Teile sind alle sauber gegossen, die Gravuren überzeugen, sie sind scharf und klar umgesetzt. Fischhäute findet man auch keine. Die meisten Gussrahmen tragen nur wenige, größere Teile, was den Bausatz schön übersichtlich macht. Nur auf dem Spritzling J sind viele kleine Bauteile für Fahrwerk und Cockpit. Natürlich hat man hier auch verschiedene optionale Teile für den Einsitzer sowie einen zusätzlichen Spritzling für die Trainerversion mit dem Doppelcockpit. Der Bau beginnt im Cockpit, dieses ist ausreichend detailliert. Die minimalen Unterschiede zwischen dem Platz des Fluglehrers und des Schülers liegen hauptsächlich in der Breite und in den Instrumententafeln. Bereits die beiden Sitze bestehen aus je vier Teilen, sind jedoch in der Mitte getrennt, so dass Spachteln und Schleifen notwendig wird. Decals für die Anzeigen gibt es leider nicht, hier muss man also selbst den Pinsel schwingen. Unorthodox ist die Aufteilung des Rumpfs, dieser ist nicht in der Mitte geteilt, sondern besteht aus mehreren Segmenten, welche am vorderen Rumpf horizontal geteilt sind. Auch die Flugzeugnase besteht aus zwei separaten Bauteilen. Das führt beim Zusammenbau leider zu unschönen Lücken, die aufwändig versäubert werden müssen, ohne dabei die Oberflächenstrukturen zu zerstören.
Das Triebwerk ist schön dargestellt und gibt sogar die Schubumkehr wieder. Selbst das Lüfterrad im Lufteinlass ist dargestellt. Auch gibt es einen sehr detaillierten Fahrwerksschacht, der sicher noch durch Leitungen ergänzt werden könnte. Das Fahrwerk mit Tandemrädern ist sicher etwas Exotisches und wird auffallen. Außerdem sieht man verschiedene Positions- und Landescheinwerfer am gesamten Flugzeug verteilt. Auch die restlichen Klarteile sind sauber gegossen, sowie kratzer- und schlierenfrei. Die separaten Lufteinlässe bilden leider einen großen Spalt beim Anbringen, der ebenfalls wieder aufwändig versäubert werden muss. Die Air Braker können in geöffneten und geschlossenen Zustand gebaut werden. Leider sind diese nicht sonderlich gut detailliert, aber CMK bietet hier ein separates Detaillset, welches ich empfehlen würde. Auch die ausgefahrene Ram-Air-Turbine kann dargestellt werden, hierzu muss die Öffnung allerdings selbst ausgefräst werden, was wieder etwas Mehraufwand bedeutet. Aber auch hierzu bietet CMK wieder ein besser detailliertes Set an. Bei dieser Turbine handelt es sich übrigens um ein Notfallsystem, um im Falle eines Triebwerksausfalls mit Hilfe des Fahrtwinds Energie zu gewinnen, um die Systeme des Flugzeugs am Laufen zu halten.
Bemalung und AbziehbilderDie Abziehbilder entstanden wieder bei Eduard und beherbergen neben den Flugzeugmarkierungen auch umfangreiche Wartungshinweise. Versatz kann ich keinen feststellen. Nach dem Trocknen der Abziehbilder kann der überstehende Trägerfilm vorsichtig abgezogen werden, dadurch wirkt das Decal dann wie aufgedruckt. Es werden drei Vorbilder angeboten, welche die drei typischen Farbschemas der frühen, mittleren und späten Periode wiedergeben :
Die Anleitung......ist, wie bei Special Hobby üblich, gestaltet. Sie startet mit einem kurzen historischen Abriss zum Vorbild, gefolgt von Sicherheitshinweisen und Teileübersicht. Dann startet schon der Bau, welcher zunächst etwas unübersichtlich wirkt, doch beim genauen Studium der einzelnen Schritte sind alle Fragen geklärt. Farben werden im System von Gunze bzw. Mr Color angegeben. Detailbemalungen werden in der Anleitung farblich dargestellt. Zunächst startet die Bemalung noch mal mit einer Übersicht der drei Vorbilder, gefolgt von der detaillierten Vierseitenansicht der Flugzeuge. Zuletzt folgt noch eine Übersicht zum Anbringen der Wartungshinweise. Wie immer gibt es am Schluss noch etwas Werbung in eigener Sache, schön dabei ist auch der Hinweis auf die hauseigenen Detaillsets zu diesem Flugzeug.
Darstellbare Maschinen:
Stärken:
Schwächen:
Anwendung: Für erfahrene Modellbauer geeignet, aufgrund der schwierigen Lackierung und der komplizierten Versäuberung Fazit:Für mich ist es die beste Viggen, die wir zur Zeit haben. Aufgrund der Passungsprobleme und der Splittertarnung (wer möchte) sollte man aber den Aufwand zu diesem Projekt nicht unterschätzen. Weitere Infos:Referenzen: Hier kann der Bausatz auf der Seite des Herstellers erworben werden. Diese Besprechung stammt von Andy Hartung - 25. Januar 2024 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |
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