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Junkers Ju 87 B-1 Stuka

(Airfix - Nr. A03087)

Airfix - Junkers Ju 87 B-1 Stuka

Produktinfo:

Hersteller:Airfix
Sparte:Flugzeuge Militär WK2
Katalog Nummer:A03087 - Junkers Ju 87 B-1 Stuka
Maßstab:1:72
Kategorie:Bausätze (Plastik)
Erschienen:2016
Preis:ca. 18 €
Inhalt:
  • 4 Spritzlinge in Grau 
  • 1 klare Spritzlinge
  • Decals
  • Anleitung

Besprechung:

Airfix - Junkers Ju 87 B-1 Stuka

Zum Vorbild

Eigentlich will ich gar nicht viel zum Vorbild erzählen, es wurde doch schon viel über dieses berühmte Flugzeug geschrieben. Doch zu der frühen Geschichte der Version möchte ich ein paar Worte verlieren. Im April 1934 gab das RLM einen Auftrag zur Entwickelung eines Sturzkampfbombers heraus, mit dem Hintergrund, dass diese zielgenauer sein sollten als die damaligen Horizontalbombenzielgeräte. Hermann Polmann entwickelte darauf hin die Ju 87, außerdem traten hier auch noch Heinkel mit der He 118 und Arado mit der Ar 81 an. Es entstand das bekannte Flugzeug mit den Knickflügeln, starrem Fahrwerk und den typischen Jericho-Sirenen. Die Version B, welche die erste Großserienversion war, war dann auch mit dem stärkeren Jumo 211 ausgestattet.

Airfix - Junkers Ju 87 B-1 Stuka

Zunächst als hochgeheim eingestuft, wurde nur eine kleine Gruppe Stukas in den Versionen A und B ab Mai 1938 in der 5. Staffel der Kampfgruppe 88 der Legion Condor eingesetzt. Kurz vor Kriegsbeginn kam es bei Neuhammer noch zu einem großen Flugunglück, bei dem 13 Ju 87 während einer Vorführung verunglückten und alle Besatzungsmitglieder starben. Zu Kriegsbeginn wurde die Version A geschlossen an die Flugschulen abgegeben. 366 Flugzeuge der Version B standen am 1. September 1939 zur Verfügung. Dank der Luftüberlegenheit zu Kriegsbeginn war der Stuka überaus erfolgreich und beim Gegner sehr gefürchtet. Auch während der Luftschlacht um England flogen die Maschinen noch Einsätze gegen England, erlitten jedoch schwerste Verluste. Anschließend wurde die B-Version an der Front zunehmend von den moderneren Versionen G und D ersetzt. Diese blieben, obwohl sie da längst veraltet waren, bis Kriegsende im Einsatz.

Airfix - Junkers Ju 87 B-1 Stuka

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Inhalt

Die Junkers Ju 87 sind in allen Versionen, Varianten und Maßstäben gut im Modellbau vertreten. Airfix brachte die Ju 87 erstmals im Jahr 1957 auf dem Markt, noch kurz vor der ersten großen Modellbauwelle. Entsprechend vereinfacht war das Modell, es gab kein Cockpit und mit nur 25 Teilen war es minimalistisch gestaltet. Diese Form wurde 1978 ersetzt und bis 2010 mehrmals in verschiedenen Kartons wieder und wieder aufgelegt. Die Details entsprechen hier natürlich dem Standard der 70er Jahre. Dann kam 2016 die aktuelle Form, welche, wie wir gleich sehen werden, auf dem aktuellsten Stand der Dinge ist. Bereits vier Mal aufgelegt, schauen wir heute die Erstauflage an. Insgesamt ist es übrigens spannend zu sehen, wie sich unser Hobby seit den letzten 70er Jahren entwickelt hat.

Der Bausatz ist in den wunderbar gestalteten typischen roten Airfix-Stülpkartons verpackt. Die Grafik auf den Airfixkartons finde ich persönlich immer genial und ganz stark. Für mich sind es mit die besten Designs der Modellbauwelt. Alle Bauteile sehen sehr gut aus, Grate findet man nicht und die Teile sind sauber gegossen.

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Junkers Ju 87 B-1 Stuka

 

Der Bau wird mit dem Cockpit begonnen. Hier sehen wir sehr gute Details und die Darstellung der wesentlichen Instrumente ist gut umgesetzt. Wie Airfix das Cockpit aufbaut, finde ich eine spannende Lösung: an den Rumpfhälften werden die Bordinstrumente verklebt und die Sitze und Steuerknüppel werden auf den Rumpfboden angebracht, hier hat der Hersteller auch gleich an eine Stabilisierung zur Aufhängung der Flügel gedacht. Der Pilotensitz hat die Gurte direkt angegossen, kann aber auch durch eine Variante ohne Gurte ersetzt werden, damit zwei recht gut dargestellte Piloten eingesetzt werden können. Das finde ich richtig gut, denn trotz des detaillierten Cockpits bietet der Hersteller noch Pilotenfiguren, die heute sehr selten sind. Das Instrumentenbrett hingegen ist im Vergleich zum Rest des Innenlebens enttäuschend. Es besteht aus einer glatten Platte, auf der nur ein Decal aufgebracht werden soll… hier hätte man gerne noch das Relief darstellen können. Ein Bombenzielgerät gibt es noch hinter der Instrumententafel.

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Junkers Ju 87 B-1 Stuka

 

Das Zusammensetzen des Rumpfs und der Flügel ist absolut problemlos. Die MGs bzw. die Läufe werden separat eingesetzt. Die Halterung im Rumpfmittelteil sorgt dafür, dass die Flügel richtig sitzen und der Knick auch die richtige Neigung erhält. Im Unterflügel müssen Löcher für die Sturzflugbremsen und Bombenhalterungen gebohrt werden. Ober- und Unterflügel passen recht gut zusammen. Auch das Anbringen der Höhenleitwerke geht gut, durch die Streben kann man diese auch gleich ordentlich ausrichten.

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Junkers Ju 87 B-1 Stuka

 

Auch die Konstruktion der Nase bietet sehr interessante Lösungen und ergibt am Ende einen sehr detaillierten Motorbereich. Beim Hauptfahrwerk hatte Airfix eine richtig geniale Idee. Die abgeflachten Räder können einfach umgedreht werden, dann sind sie rund, die andere Hälfte verschwindet einfach in der Fahrwerksverkleidung. Es gibt zwei Versionen der Fahrwerksverkleidung, leider wird in der Bauanleitung, wenn es unterschiedliche Optionen gibt, nicht darauf eingegangen, welche für die jeweilige Variante die richtige wäre.

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Junkers Ju 87 B-1 Stuka

 

Als Bewaffnung liegen unterschiedliche Bomben bei. Es dürfte sich hier um vier 50 kg Sprengbomben und je eine 250 kg und 500 kg Sprengbombe handeln. Bombenhalter und Abwurfvorrichtung sind sehr gut umgesetzt wurden. Leider ist die eine Abwurfvorrichtung gebrochen, die andere verbogen, auch das MG vom Heckschützen ist nicht richtig gegossen und es fehlt Material.

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Junkers Ju 87 B-1 Stuka

 

Erst kurz vor Schluss soll das Cockpit aufgesetzt werden, denn es fehlen noch die Trennwand zwischen Pilot und Heckschütze. Das Klarteil für die Zielvorrichtung (E04) hat bei mir absolut nicht mit dem auf der Anleitung zu tun und ist sicherlich eine Fehlproduktion. Die Klarteile sind sehr fein strukturiert und sind sehr klar ausgefertigt. Die Lösung mit dem Propeller finde ich ganz gut, er dreht sich recht leicht, hält gleichzeitig aber auch gut.

Bemalung und Abziehbilder

Wir haben eine sehr guten und übersichtlichen Decalbogen: Es gibt einen Bereich mit den normalen Markierungen, dann je einen Bereich für den jeweiligen Bemalvorschlag.

Es werden zwei Flugzeuge angeboten, die erste Version auf dem Cover gehörte zur 9. Staffel / Sturzkampfgeschwader 51, stationiert in Norrent-Fontes in Nordfrankreich, August 1940. Damit nahm die Maschine an der Luftschlacht um England teil. Zu der Maschine gibt es einige Bilder im Internet, genaue Infos habe ich aber leider auch nicht gefunden.

Airfix - Junkers Ju 87 B-1 Stuka

Die zweite meiner Meinung nach interessantere Maschine gehörte zur 5. Staffel der Kampfgruppe 88 der Legion Condor, stationiert in Sanjurjo (Spanien) 1938. Die hier gezeigte Maschine ist eine von nur fünf in Spanien eingesetzten Ju 87B, die ab Oktober 1938 hier im Einsatz waren, daher nahm sie an dem Einsatz gegen vier willkürlich gewählte Ortschaften nicht teil und operierten hauptsächlich gegen Transporter im Hafen von Tarragona, letzte Einsätze flog sie im Frühjahr 1939 gegen Ziele im Landesinneren.

Die Anleitung...

...von Airfix ist sehr übersichtlich. In 48 Schritten kommt man zum Ergebnis. Eine Farbübersicht findet man nicht, es sind nur die Nummern von Humbrol angegeben, aber keine dazugehörige Farbtafel. Auch eine Teileübersicht fehlt. In der Anleitung sind einige Teile immer wieder Rot dargestellt, was ein wenig verwirrt, denn hier handelt es sich meist um Bauteile, die bereits im Bauschritt vorher angebracht wurden und für den eigentlichen Schritt nicht relevant sind, auf der anderen Seite sieht der Modellbauer aber auch gleich, wo das Teil später sitzen muss, was hilfreich sein kann.

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Junkers Ju 87 B-1 Stuka

 

Darstellbare Maschinen:
  • Junkers Ju 87 B-1 Stuka, 9. Staffel/ Sturzkampfgeschwader 51. Norrent-Fontes, Frankreich, August 1940
  • Junkers Ju 87 B-1 Stuka, 5. Staffel/ Kampfgruppe 88, Legion Condor, Sanjurjo Spanien, Oktober 1938 bis Juni 1939
Stärken:
  • wohl der aktuell beste Bausatz einer frühen Ju 87 in diesem Maßstab
  • detailliertes Cockpit
  • interessante Lösungen beim Bau
  • abgeflachte Reifen vom Bausatz aus
  • moderne Pilotenfiguren liegen trotz gutem Cockpits bei
Schwächen:
  • Gravuren zu tief
  • MG nicht ausgegossen
  • Zielvorrichtung Fehlguss
  • Abwurfvorrichtungen gebrochen bzw. verbogen
  • Es ist nicht ersichtlich, welche Bauoption für welchen Vorschlag geeignet ist
  • Anleitung ohne Farbübersicht und Teileübersicht
Anwendung:

nicht besonders schwierig, angenehmer Bau

Fazit:

Für meinen Geschmack ist das hier wohl die aktuell beste Bausatzform des Typs in diesem Maßstab. Der Bau macht viel Spaß und der Preis ist absolut in Ordnung. Und beide Farbvorschläge sind gut ausgewählt. Ich meine, eine Stuka ist ein legendäres Flugzeug darf eigentlich in keiner Flugzeugsammlung fehlen. Schön, dass Airfix seine alten Formen mittlerweile fast vollständig ausgetauscht hat oder ältere Formen in der Airfix-Vintage-Reihe auflegt, so kann der Käufer ganz gut einschätzen, worauf er sich einlässt.

Diese Besprechung stammt von Andy Hartung - 02. August 2022

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