Ferrari F2005(Revell - Nr. 07244)Produktinfo:
Besprechung:Der F200S ist der einundfünfzigste einsitzige Bolide, den Ferrari für die Formel-1- Weltmeisterschaft gebaut hat. Die wichtigsten Neuerungen gegenüber dem F2004 M betreffen die Aerodynamik. Das Chassis ist leichter, obwohl der seitliche Aufprallschutz des Monocoque verstärkt werden musste, um die Crash-Tests zu bestehen, die gegenüber dem Vorjahr verschärft wurden. Das Design wurde geändert, mit Modifikationen an den Öffnungen der Seitenkästen und im Bereich der Luftleitbleche. Die Konstruktion der Seitenkästen wurde an das neue Kühlsystem angepasst. Die Motorabdeckung und die Aerodynamik-Hilfen auf den Seitenkästen wurden neu gestaltet und ein zusätzlicher Flügel im Bereich des Überrollbügels angebracht. Das Layout des Auspuffs wurde gegenüber dem Vorjahresfahrzeug vollständig geändert. So entfiel das charakteristische Aerodynamik-Profil im Heckbereich, das nun fast gänzlich in die Karosserie integriert ist. Während das längs angeordnete Getriebe beibehalten wurde, änderte sich der gesamte Heckbereich, um die Größe des Getriebes, das nun kleiner ist als beim Vorgänger und aus Titan und Karbon besteht, so weit wie möglich auszunutzen. Natürlich wurden in der Konstruktionsphase die Beschränkungen des neuen Reglements berücksichtigt. Die Hinterradaufhängung wurde überarbeitet, um einerseits die Dynamik des Autos zu verbessern und die Effizienz der Bridgestone-Reifen zu optimieren und um andererseits die aerodynamische Effizienz des Hecks zu verbessern. Der Unterboden des Rennwagens wurde ebenfalls gründlich überarbeitet und an die neuen Abmessungen des Getriebes angepasst, um dem neuen Reglement zu entsprechen. Zwei Bereiche haben in der Konstruktionsphase von der aufwändigen Überarbeitung besonders profitiert. Die Bremsen und die elektronischen Systeme. Diese Arbeiten wurden in Zusammenarbeit mit technischen Partnern durchgeführt. Der tragend konstruierte und längs eingebaute OSS-Motor mit 2.997 cm3 Hubraum kann das Leistungsniveau lang genug beibehalten, um die doppelte Lebensdauer zu erreichen, denn das in diesem Jahr eingeführte neue Reglement schreibt vor, dass der selbe Motor an zwei aufeinander folgenden Rennwochenenden verwendet werden muss. Die Hilfe von Shell war bei der Zusammensetzung des Kraftstoffs und der Schmiermittel von unschätzbarem Wert, um die gesteckten Ziele zu erreichen. Der F200S repräsentiert die finale Evolutionsstufe der Ferrari Formel-1-linie mit 1o-Zylinder-Triebwerk. Wie üblich wurde bereits in der Konstruktionsphase großer Wert auf die Leistung und die Optimierung der verwendeten Materialien sowie auf die Qualitätskontrolle gelegt, um das Leistungsvermögen zu steigern und ein Maximum an Sicherheit zu erreichen, und zwar im Rahmen der in diesem Jahr neu eingeführten Regeln. Der aus 77 Teilen bestehende Bausatz besticht durch hohe Authentizität mit dem Original und ist in Punkto Qualtät des Gusses am oberen Bereich der Meßlatte. Gerade die organische Form des Originals wurde in diesem Bausatz klasse umgesetzt. Leichte Passprobleme sind nur im Bereich der Beüftungsöffnungen zu erwarten. Hier kann mit Schnellzwingen nachgeholfen werden. Der leichte Überstand, den die Teile 25 und 26 an Teil 1 haben, lässt sich leicht verschleifen. Das Decalblatt beherbergt eine Vielzahl an Markierungen, die dem Modellbauer teilweise auch das komplizierte Lackieren dieser Bereiche abnimmt. Sehr löblich zu erwähnen sind diese schwarz-grau gerasterten Markierungen, die auf Fahrwerksaufhängung, Flügeln, im Cockpit und an den Abgasöffnungen aufgebracht werden und eine Karbonteilestruktur darstellen sollen, was das Fahrzeug interessant macht. Wenn man den Boliden auf Originalfots analysiert, fehlt zwar die eine oder andere Markierung, das tut dem Ganzen aber keinen Abbruch. Wer die im Bausatz aus gutem Grund fehlende auffällige Werbung auf dem weißen Bereich hinter dem Cockpit und auf den Heckflügeln darstellen möchte, muss diese selbst herstellen und aufbringen. Die Bauanleitung leitet den Modellbauer in 31 Schritten zum Ziel. Auf die Unterschiede der beiden Fahrer wird eingegangen. Leider sind einige Baustufenbilder etwas ungünstig gezeichnet, was einen manchmal bei der korrekten Montage einiger Teile rätseln lässt. Gerade das Anbringen der Abweiser hinter der vorderen Achse lässt sich nur mit Hilfe von Fotos aus dem Netz korrekt bewerkstelligen. Baustufe 19 ist auch eher etwas für den fortgeschrittenen Modellbauer, denn hier ist in recht kleinem Ausschnitt das Anbringen der Belüftungsverkleidungen an das Hauptteil der Karosserie, leider nur einseitig, beschrieben. Hier wäre ein Bild der fertigen Teile zum besseren Verständnis hilfreich gewesen. Auch wäre sicherlich eine andere Anordnung der Baustufen für die obere Karosserie in Sachen optimale Lackierung vorteilhafter gewesen. Stärken:
Schwächen:
Anwendung: Fazit:Ein toller Bausatz auf der Höhe der Zeit, der dem Modellbauer trotz der angesprochenen Hürden ein sehr authentisches Modell dieses formschönen Formel-1 Rennwagens liefert. Prädikat: Sehr empfehlenswert. Diese Besprechung stammt von Martin Kohring - 29. Mai 2006 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |