Ferrari F2005Formel 1-Saison 2005, #1 Michael Schumachervon Martin Kohring (1:24 Revell)Das Original:Der F2005 ist der einundfünfzigste einsitzige Bolide, den Ferrari für die Formel-1- Weltmeisterschaft gebaut hat. Die wichtigsten Neuerungen gegenüber dem F2004 M betreffen die Aerodynamik. Das Chassis ist leichter, obwohl der seitliche Aufprallschutz des Monocoque verstärkt werden musste, um die Crash-Tests zu bestehen, die gegenüber dem Vorjahr verschärft wurden. Das Design wurde geändert, mit Modifikationen an den Öffnungen der Seitenkästen und im Bereich der Luftleitbleche. Die Konstruktion der Seitenkästen wurde an das neue Kühlsystem angepasst. Die Motorabdeckung und die Aerodynamik-Hilfen auf den Seitenkästen wurden neu gestaltet und ein zusätzlicher Flügel im Bereich des Überrollbügels angebracht. Das Layout des Auspuffs wurde gegenüber dem Vorjahresfahrzeug vollständig geändert. So entfiel das charakteristische Aerodynamik-Profil im Heckbereich, das nun fast gänzlich in die Karosserie integriert ist. Während das längs angeordnete Getriebe beibehalten wurde, änderte sich der gesamte Heckbereich, um die Größe des Getriebes, das nun kleiner ist als beim Vorgänger und aus Titan und Karbon besteht, so weit wie möglich auszunutzen. Natürlich wurden in der Konstruktionsphase die Beschränkungen des neuen Reglements berücksichtigt. Die Hinterradaufhängung wurde überarbeitet, um einerseits die Dynamik des Autos zu verbessern und die Effizienz der Bridgestone-Reifen zu optimieren und um andererseits die aerodynamische Effizienz des Hecks zu verbessern. Der Unterboden des Rennwagens wurde ebenfalls gründlich überarbeitet und an die neuen Abmessungen des Getriebes angepasst, um dem neuen Reglement zu entsprechen. Zwei Bereiche haben in der Konstruktionsphase von der aufwändigen Überarbeitung besonders profitiert. Die Bremsen und die elektronischen Systeme. Diese Arbeiten wurden in Zusammenarbeit mit technischen Partnern durchgeführt. Der tragend konstruierte und längs eingebaute OSS-Motor mit 2.997 cm3 Hubraum kann das Leistungsniveau lang genug beibehalten, um die doppelte Lebensdauer zu erreichen, denn das in diesem Jahr eingeführte neue Reglement schreibt vor, dass derselbe Motor an zwei aufeinander folgenden Rennwochenenden verwendet werden muss. Die Hilfe von Shell war bei der Zusammensetzung des Kraftstoffs und der Schmiermittel von unschätzbarem Wert, um die gesteckten Ziele zu erreichen. Der F2005 repräsentiert die finale Evolutionsstufe der Ferrari Formel-1-linie mit 1o-Zylinder-Triebwerk. Wie üblich wurde bereits in der Konstruktionsphase großer Wert auf die Leistung und die Optimierung der verwendeten Materialien sowie auf die Qualitätskontrolle gelegt, um das Leistungsvermögen zu steigern und ein Maximum an Sicherheit zu erreichen, und zwar im Rahmen der in diesem Jahr neu eingeführten Regeln. Das Modell:Eine tolle Neuheit hat Revell im Segment Formel 1 Autos auf den Markt gebracht, was mich gleich dazu verleitete, dieses Modell im Rahmen eines Modellbau-Aufbaukurses an der Grundschule am Schloss in Ahrensburg zu verwenden. Da dieses Modell anspruchsvoller war als der Learjet, der von den Kindern im Grundkurs verwendet wurde, (Bericht zum Grundkurs findet ihr auf der DPMV-Seite ) musste ich dieses Modell anbauen, um den jungen Bastlern zu zeigen, wie die Teile vormontiert aussehen. Das war auch unbedingt notwendig, da die Bauanleitung nicht für Anfänger geeignet ist, da die Abfolge der Baustufen zwar dienlich ist, um ein fertiges Ergebniss zu bekommen, jedoch für eine geschickte Lackierung während des Baus suboptimal ist. Das äußerst sich gerade in der Tatsache, dass das Karosserieteil über sehr viele unterschiedliche Baustufenbilder zu fertigen ist und in diesen Baustufen auch andere andersfarbig zu lackierende Teile montiert werden müssen. So wäre es sicherlich besser gewesen, die Karrossiere separat in aufeinanderfolgenden Baustufen fertig für die Lackierung darzustellen, was ich bei meinem Modell auch so gemacht habe und die Bauanleitung so zur reinen Montageanleitung degradierte. Ein weiteres für junge Bastler fast unlösbares Problem ist die Darstellung der Karosserieteile, um weitere Anbauteile anzusetzen. Hier hat man auf eine komplette Darstellung der Gesamtkarosserie Teile 1 verzichtet und sie nur im Anschnitt dargestellt, was für ungeübte und nur sporadisch Bauende zu einer echten Hürde in Sachen Vorstellungsvermögen führt. So ist die Baustufe 19 auch etwas ungünstig gezeichnet, um eine korrekte Lage der Teile 25 + 26 (Verkleidung der Luftkühler) ohne großes Herumpuzzeln zu erkennen. Auch das Anbringen der vorderen Abweiser in Baustufe 27 ist wegen der vom Zeichner der Bauanleitung gewählten Perspektive schwer und nur unter Hinzuziehung von Originalfotos zu lösen, da auch die beiden Übersichtszeichnungen 30A + 30B in diesem Bereich anders sind als im Original. Für eine komplette Lackierung wurden so also erst einmal die Teile 1, 3, 4, 5 , 8, 9, 10, 11, 25, 26, 27, 28 und 6 zusammengebaut, was sich über 5 nicht aufeinanderfolgende Baustufen durchzieht. Außerdem sollten alle Teile, die auch in Rot lackiert werden sollen, mit vorbereitet werden. Übrigens ist das komplette Modell mit den neuen Aqua-Color Farben pinsellackiert, allerdings nicht mit Wasser verdünnt, sondern mit Spiritus, was hervorragend funktionierte. Was natürlich schade ist, ist die Tatsache, dass der schöne Motor später unter der Karosserie verschwindet und nicht mehr sichtbar ist. In wie weit man Teile aufschneiden kann und an welcher Stelle man die Karrosserie dann auftrennt, ist mir leider unbekannt. Das Decalblatt beherbergt eine Vielzahl an Markierungen, die dem Modellbauer teilweise auch das komplizierte Lackieren dieser Bereiche abnimmt. Sehr löblich zu erwähnen sind diese schwarz-grau gerasterten Markierungen, die auf Fahrwerksaufhängung, Flügeln, im Cockpit und an den Abgasöffnungen aufgebracht werden und eine Karbonteilestruktur darstellen sollen, was das Fahrzeug interessant macht. Wenn man den Boliden auf Originalfotos analysiert, fehlt zwar die eine oder andere Markierung, das tut dem Ganzen aber keinen Abbruch. Wer die im Bausatz aus gutem Grund fehlende auffällige Werbung auf dem weißen Bereich hinter dem Cockpit und auf den Heckflügeln darstellen möchte, muss diese selbst herstellen und aufbringen. Fazit:Obgleich die Bauanleitung wohl für den Experten erstellt wurde, ist der F2005 ein toller Bausatz auf der Höhe der Zeit, der dem Modellbauer trotz der angesprochenen Hürden ein sehr authentisches Modell dieses formschönen Formel-1 Rennwagens liefert. Martin Kohring, Publiziert am 08. Juni 2006 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |