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A.W. Meteor NF Mk.14 The Last of Night Fighters

(Special Hobby - Nr. SH 72364)

Special Hobby - A.W. Meteor NF Mk.14 The Last of Night Fighters

Produktinfo:

Hersteller:Special Hobby
Sparte:Flugzeuge Militär Modern
Katalog Nummer:SH 72364 - A.W. Meteor NF Mk.14 The Last of Night Fighters
Maßstab:1:72
Kategorie:Bausätze (Plastik)
Erschienen:August 2021
Preis:ca. 21 €
Inhalt:
  • 5 Spitzrahmen mit ca. 141 grauen Bauteilen
  • 1 Gießast in transparentem PS
  • 1 Decalbogen für vier verschiedene Markierungen
  • 1 Bauanleitung

Besprechung:

Das Original

Der britische Gloster Meteor kam als erstes britisches Jagdflugzeug mit Strahlantrieb im Zweiten Weltkrieg zur Einsatzreife und wurde in fast 4.000 Exemplaren verschiedener Varianten gebaut. Die NF (Night Fighter) Versionen ersetzten als verfügbare Zwischenlösung die "veraltete" DeHavilland Mosquito des Zweiten Weltkrieges.

Bei der NF Mk.14, die letzte Nachtjäger-Version, kamen zwei Derwent 9-Triebwerke mit immerhin 16,9 kN Schub zum Einsatz - das Eurofighter Triebwerk EJ200 leistet 69 kN Trockenschub - und ist eine direkte Weiterentwicklung des Whittle-Turbinentriebwerks mit anfänglich 5,6 kN. Die Triebwerke steckten in aerodynamisch überarbeiteten, verlängerten Triebwerksgondeln. Im nochmals verlängerten Rumpfbug und dadurch verbesserter Schwerpunktlage wurde das amerikanische Radar AN/APQ-43 verbaut. Eine zweiteilige, geblasene Schiebehaube verbesserte die Sicht aus dem Tandemcockpit.

Dem Radar machten die vier 20 mm Kanonen Platz durch Verlegung in die Tragflächen außerhalb der Triebwerksgondeln. Der verkleidete Unterrumpftank und zwei abwerfbare Tanks unter den Tragflächen verlängerten die Flugzeit. Die NF-Versionen waren eine Kombination aus dem zweisitzigen T.7 Rumpf mit dem Leitwerk der F.8 und den längeren Tragflächen der F.3. Die 100 NF Mk.14 wurden durch Kapazitätsengpässe bei Gloster ebenfalls bei Armstrong-Whitworth konstruiert und gebaut. Ihre Servicezeit war zwischen Februar 1954 und 1962. Einige Exemplare flogen als NF(T) (für Trainer) noch bis 1965, die französischen Testbeds bis Ende der 80er Jahre.

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Der Bausatz

Der Bausatz ist gut Maßstab 1:72, wobei ich bei den SH Bausätzen meist eine leicht zu große Spannweite bei etwas zu kurzer Rumpflänge errechne - unterstellend, dass die Internetangaben für die Originale korrekt sind. Dieser Bausatz der NF-Version Mk.14 unterscheidet sich durch den Spritzling mit den Rumpfhälften und jenen mit den Klarsichteilen. Schade ist, dass an den Innenrundungen von Triebwerkseinlauf und -auslasskanal "Auswerfermarken" in Form erhabener Rundstifte sind, die mit etwas Mühe sauber zu entfernen sind. Denn zumindest die Einläufe mit dem großen Durchmesser lassen einen guten Blick auf die detaillierte Vorderseite des Radialtriebwerks zu. Das Verdichterrad an der Rückseite fällt glücklicherweise kaum auf, da im Original so nicht vorhanden.

Bei den NF-Versionen wurden beide Rumpfhälften als ein Teil gespritzt. Das Tandemcockpit besteht nur aus Spritzgußteilen und ist fast ein Bausatz für sich: separate Seitenteile mit teils separaten Bedienelementen, Armaturen und Radar, Bodenstrukturen, sowie Fahrwerksschacht. Den Sitzen ist nur noch gescratchtes Gurtzeug zu ergänzen - das macht mir mehr Bastelspaß. Hier und auf den Oberflächen sind keine zusätzlichen PE- oder Resin-Teile zum Supern notwendig. Ob die Cockpitschale im gebauten Zustand ohne Nacharbeit in die Rumpfhälften und diese spaltfrei zusammenpassen, erfahre ich erst beim Bau. Die zweiteiligen Hauptfahrwerksräder wie das einteilige Bugfahrwerk stellen Reifen in leicht leicht belastetem Zustand dar. Die zusammen gegossenen Rad-Schutzblech-Teile sind schön detailliert, dafür sind sie aufwändig sauber verschieden farbig zu bemalen.

Bei den Meteor NF-Bausätzen sind Haupfahrwerksschächte aus vier Teilen an der Tragflächenoberkante anzukleben, bei weiteren Versionen von SH gibt es stattdessen eine "Fahrwerksschachtwanne", die bemalt in die Tragflächenunter- oder -oberseite verbaut werden kann. Alle Teile sind fehlerfrei und sauber gespritzt mit glatten Oberflächen, es bleibt wieder einiges an Teilen für die Krabbelkiste übrig. Nur die Panellines an den Übergängen der Rumpfverlängerungen haben etwas zu akzentuierte Gravuren.

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Die Bauanleitung und der Markierungsbogen

In 41 Schritten kommen wir zum fertigen Modell, Bemalungshinweise und Camo-Unterschiede sind in den jeweiligen Bauschritten dargestellt. Durch fast immer gleiche Ansicht auf die Baugruppen behalten wir die Orientierung, wohin die Kleinteile gehören. Bei den Triebwerksbaugruppen, Cockpitausbau und unterschiedlicher Camo-Ausrüstung sollte die Bauanleitung aufmerksam studiert werden, um zum richtigen Ergebnis zu kommen.

Die einzelnen Decals sind auf dünnem, kaum überstehenden Trägerfilm gedruckt und glänzend ausgeführt. Die drei- bzw. vierfarbigen Kokarden sind wunderbar zentriert gedruckt, und es gibt keine Mischung an den Farbübergängen. Mit Lupe sind auch kleinste Worte lesbar. Lediglich die Kennungen sind auf glatten Glanzlack aufzubringen, damit der Trägerfilm nicht "silbert" - oder kleiner zu schneiden. Meine frankophile Seele freut sich auf die Testmaschine des CEVs.

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Darstellbare Maschinen:
  • WS810/F, No 60 Sqn, RAF Tengah, Singapore, 1960
  • WS775, No 85 Sqn, RAF Church Fenton, 1958
  • F-ZABM / WS747, CEV (Centre d'Essais en Vol), Frankreich 1955 - 1989 (1 von 2, s.a. Aeroplane Monthly, Juni 1995, S. 12 und Juli 1995, S. 44)
  • WS790/H, no 264 Sqn, RAF Linton-on-Ouse, 1955
Stärken:
  • sehr detailliertes Cockpit mit separaten Seitenwänden und Bedienelementen
  • gut detaillierte Rolls Royce Derwent-Triebwerke
  • versenkte Gravuren für viele Zugangsdeckel und -klappen, Panellines etc.
  • sehr glatte Oberfläche der Zellenteile mit feiner Detaillierung
Schwächen:
  • die Übergänge der Rumpfverlängerungen mit zu akzentuierter Gravur
  • die schwierige Bemalung der zusammengegossenen Radsätze
  • die Auswerferhöcker in den Triebwerken
Anwendung: Nicht für den Modellbaueinsteiger zu empfehlen

Fazit:

Wieder ein interessanter Bausatz aus der tschechischen Modellwerkstatt, der oob eine gute Menge Modellbauspaß und etwas Raum zu handwerklichem Supern bietet - bei einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis. Er reizt auch zum Bau eines ausgefallenen Expemplars des letzten Nachtfalken: allen vorhandenen Markierungsvarianten zum Trotz, etwa als Ferranti Radar-Versuchträger in zivilem Weiß-Rot.

Weitere Infos:

Referenzen: Eine mögliche Bezugsquelle direkt beim Hersteller gibt es hier und die Bauanleitung kann hier als PDF heruntergeladen werden.

Diese Besprechung stammt von Klaus Rick - 26. März 2022

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