Kfz. 305 Ambulance(Italeri - Nr. 7055)Produktinfo:
Besprechung:zum Orignal:Hinter der Abkürzung Kfz. 305 verbirgt sich der sperrige Name: mittlerer Lastkraftwagen mit geschlossenem Einheitsaufbau. Ab wann diese Fahrzeuge bei der Wehrmacht eingeführt wurden, ist nicht ganz klar, im Allgemeinen geht man aber wohl von 1940 aus. Hierbei wurden die mittleren Lkw-Fahrgestelle mit einem LC-Koffer der Luftwaffe versehen. Diese Koffer waren einheitlich in einfacher Plattenbauweise gefertigt und genormt. Lediglich die Dächer fielen unterschiedlich aus. Genutzt wurden die Fahrzeuge dann für verschiedene Zwecke, z. B. als Funkwagen, als Werkstattfahrzeug oder eben als Sanitätskraftwagen. Auf welche Fahrgestelle der Koffer überall verbaut war, ist nicht ganz bekannt, zum jetzigen Zeitpunkt sind der Büssing B3000, der Ford V8, der Deutz 3000, der Mercedes L3000 und der eben hier verwendete Opel Blitz bekannt. Quelle: Kfz der Wehrmacht.de Der BausatzDer Opel Blitz von Italeri ist wie viele andere Militärbausätze des Herstellers eine Wiederauflage des ehemaligen Herstellers Esci. 1975 erschien die Sanitätsaustattung dann ebenfalls bei den Mailändern und noch im selben Jahr legte Hasegawa den Kit unter ihrem Label auf. Der Bausatz wurde dann immer mal wieder von den üblichen Verdächtigen (Revell, Esci und co.) aufgelegt und verschwand 1988 vom Markt. 2008 wurde der Bausatz dann bei Italeri erstmals wieder aufgelegt, 2017 folgt eine unveränderte Neuauflage des Modells, welche wir uns hier jetzt genauer ansehen wollen. Das Cover des Bausatzes soll nicht unerwähnt bleiben, ich finde den Opel sehr gelungen, der fehlende Hintergrund bzw. der einfach weiße Hintergrund wird dem Blitz aber nicht gerecht…. Allerdings ist der Karton dadurch doch recht auffällig. Auf den ersten Blick merkt man schon, dass dieser Bausatz sein Alter nicht verstecken kann. Gerade der Spritzling A ist sehr grob und schwer, wobei die Teile aber kaum davon betroffen sind. Außerdem haben wir hier keine Teilenummern am Gussrahmen. Der Fahrzeugrahmen und das untere Fahrzeug ist nur sehr schwach detailliert, man erkennt die Ölwanne. Federn und Achsen haben leichten Versatz, der aber verschliffen werden kann. Eine Kardanwelle ist zu erkennen und hat auch leichte Details, die Antriebsachse wiederum ist nicht mehr auf dem Stand der Zeit und hat ebenfalls nur angedeutete Details. Aus Bemalungsgründen würde ich die Räder erst nach der Lackierung anbringen. Ohne feilen wird es hier fast nicht gehen. Das Führerhaus ist nur rudimentär ausgestattet. Die Armaturen sind vorhanden, sind aber auch mehr angedeutet, wobei es da wahrscheinlich nicht mehr braucht. Strukturen im Inneren des Fahrerhauses vermisst man eigentlich gänzlich. Die Details an den Lüftungsschlitzen sind ebenfalls nicht so dolle… unsauber und verwaschen, fallen sie eher negativ auf. Die Unterseite des Fahrerhauses ist auch absolut unschön… Da macht der alte Opel Blitz von Airfix doch mehr her. Auch bei der Passgenauigkeit muss man Abstriche machen. Es wird hier auf Spachtelarbeit und schleifen hinaus laufen. Auch die mit Klarsichtfolie dargestellten Scheiben sind nicht optimal, erfüllen aber am Ende ihren Zweck. Der Aufbau ist mit erhabenen Strukturen ausgestattet, die durchaus auch dem Original entsprechen. Die Rückwand mit den beiden Türen hat recht breite Spalte, die gespachtelt werden sollten.
Viele Details, die man auf dem Cover sieht, vermisst man bei dem Bausatz aber komplett: So fehlen die Anlegklötze oder auch der Scheinwerfer am Fahrerhaus, sowie Rückspiegel und Peilstangen. Die Scheinwerfer sind eher nur grob dargestellt und die Abschlepphaken viel zu groß und prominent. Also tatsächlich habe ich gar nicht so viel Positives zu berichten von diesem Bausatz, gerade im Bezug zu moderneren Blitz-Modellen wie die von Attak-Hobby oder den recht guten Bausatz von Hasegawa. Tatsächlich würde ich den Bausatz zwar noch über den von Airfix einordnen, aber eben auch deutlich hinter modernere Varianten des Fahrzeugs. Decals und BemalungZur Bemalung haben wir aber wieder vier sehr schöne Vorbilder zur Auswahl. Das Bild auf dem Cover ist tatsächlich farblich am interessantesten, auch weil es irgendwie keinen mir bekannten Standardanstrich der Wehrmacht entspricht. Das Fahrzeug gehörte der 8. Gebirgsdivision in Italien April Mai 1944 an. Allerdings wird das Fahrzeug auf der Anleitung etwas deutlicher dargestellt.
Das zweite Fahrzeug gehörte zum Sanitätszug der 1. Panzerdivision im May 1940 des Frankreichfeldzugs an. Beim dritten Opel bleiben wir gleich in Frankreich nur vier Jahre später. Hier wird ein Fahrzeug der 2. Panzerdivision in der Normandie dargestellt. Auch ein weißer Sanka der 26. Panzerdivision in Italien 1944 ist als viertes Fahrzeug dargestellt. Die Decals sind überwiegend auf die Roten Kreuze beschränkt und haben außerdem Einheitenwappen und Nummernschilder. Die AnleitungDie Anleitung ist als Faltblatt gestaltet, weiterhin in Schwarz-Weiß, dafür aber auch sehr übersichtlich und stellt niemand vor ernsthafte Probleme.
Darstellbare Fahrzeuge:
Stärken:
Schwächen:
Anwendung: Anfänger und Fortgeschrittene, je nachdem was man erreichen möchte. Fazit:Eine recht einfache Wiederauflage, das wird schon beim eher faden Cover klar. Viel Nacharbeit ist nötig und dennoch wird man hier kaum etwas top Detailliertes erschaffen, ohne in wochenlanger Kleinstarbeit nachzudetaillieren. Dennoch kann dieses Fahrzeug auf einer Vignette oder Diorama noch eine gute Figur machen. Die passenden Figuren bietet Zvezda, z.B. hier. Eine Kaufempfehlung kann ich so richtig dann doch nicht aussprechen, dafür ist die Konkurrenz zum ähnlichen Preis doch zu gut. Allerdings ist die Sanka-Ausführung eher selten zu finden. Diese Besprechung stammt von Andy Hartung - 22. Januar 2022 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |
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