Heinkel He 162A Spatz(Special Hobby - Nr. SH 72341)Produktinfo:
Besprechung:Über die Historie des sog. „Volksjägers" sollte in vorherigen Berichten hier auf MV bereits ausreichend berichtet worden sein. Deshalb kommen wir direkt zur „hardware": Der beste Bausatz einer He 162 in 1:72 war bis jetzt der von Dragon aus dem Jahr 1990. Dieser wurde auch von anderen Firmen, z.B. Revell oder Hasegawa, als „reboxing" angeboten. Doch alle diese sind inzwischen nicht mehr regulär im Handel zu bekommen, schon eher als Sammlerstücke bei Internetauktionen. Dann veröffentliche Special Hobby im Jahr 2020 seine Formenneuheit. Der kleine, aber stabile Karton enthält drei Spritzrahmen mit 51 dunkelgrauen Bauteilen und einen Spritzrahmen mit drei Klarteilen, total also 54 Einzelteile. Eine Bauanleitung und ein Markierungsbogen für vier Maschinen runden den Kartoninhalt ab. Die Klarteile sind separat verpackt.
Wie es sich für eine Bausatzneuheit gehört, sind keine oder nur minimale Unsauberkeiten zu erkennen. Die versenkten Gravuren an den Rumpfhälften sind für meinen Geschmack etwas zu prägnant. Mit Farbe wird das vielleicht etwas abgemildert. Aber man darf hier nicht vergessen, dass auf historischen Fotos und bei Museumsmaschinen der fast glatte Rumpf auffällt. Denn die Spalten wurden mit Spachtelmasse aufgefüllt und geschliffen (siehe Markierungsvariante D). Am Modell würde ich dies ebenfalls so handhaben. Bei den Ausschussöffnungen für die beiden MG 151/20 vermisse ich die Darstellung der Waffenläufe. Diese ragten ein gutes Stück aus dem Rumpf heraus. Das Cockpit weist eine innere Struktur auf. Jedoch sollte man sich hier mit Alterungsspuren etwas zurückhalten, da die Maschinen ja nur kurze Zeit im Einsatz waren. Blickfang im Cockpit ist der Schleudersitz. Für ihn sind auch Gurte auf dem Markierungsbogen zu finden. Auch der Bereich des Fahrwerkschachtes zeigt einige Details, doch das meiste davon ist später nicht mehr zu sehen. Das Triebwerk weist einen detaillierten Luftein- und Auslauf auf. Die großen Abdeckklappen können nicht geöffnet dargestellt werden. Die Anschlüsse der Tragflächen an den Rumpf wurden modellbautechnisch sehr geschickt umgesetzt. Der Einsatz von Spachtelmasse sollte nicht nötig sein. Leider können alle Ruderflächen nicht beweglich dargestellt werden. Ein weiteres „Highlight" des Bausatzes sind für mich die Reifen und Felgen des Fahrwerks. Die Details an diesen Stellen sind wirklich sehenswert, auch wenn die Reifen nicht belastet dargestellt sind. Wie beim Original besteht die Kabinenabdeckung aus zwei Teilen und kann auch geöffnet dargestellt werden. Jedoch empfiehlt es sich, die Klarteile vorher einer Politur zu unterziehen.
Die Bauanleitung ist farbig und im Format A5 gedruckt. Die Zeichnungen sind leicht verständlich aufgebaut und haben eine noch akzeptable Größe. 13 Bauabschnitte führen zum fertigen Modell. Leider ist nicht angegeben, ob ein Gewicht in der Rumpfspitze eingebaut werden muß. Um auf Nummer sicher zu gehen, sollte man dies auf jeden Fall berücksichtigen. Mit dem Markierungsbogen können vier Einsatzmaschinen dargestellt werden. Die Details sind glänzend und augenscheinlich versatzfrei gedruckt. Bei den weißen und gelben Zahlen und Balkenkreuzen sollte man vor der finalen Platzierung prüfen, ob die hellen Farben auch wirklich deckend sind. Später ist das nur noch sehr schwer zu korrigieren. Auch ist eine ausreichende Anzahl von Wartungshinweisen auf dem Bogen enthalten. Die Lackierung sind nach RLM-Nummern und nach Farben von Gunze und AK Interactive angegeben.
Darstellbare Maschinen:
Stärken:
Schwächen:
Anwendung: Auch für Modellbaueinsteiger geeignet Fazit:Insgesamt ist der Bausatz der Heinkel He 162 in 1:72 von Special Hobby eine Bereicherung für die Modellbaugemeinde. Dass es den perfekten Schüttel-Bausatz nicht gibt, brauche ich nicht extra zu erwähnen. Licht und Schatten gibt es überall. Der Preis ist vergleichsweise günstig und ein zusätzliches Kaufargument. Weitere Infos:Referenzen: Special Hobby wäre nicht Special Hobby, wenn sie für das Modell nicht auch direkt einige Zurüstsätze anbieten. Diese sind auf der Kartonrückseite abgedruckt. Zwei davon werde ich hier auf MV auch noch vorstellen. Aber dennoch werden ich die nicht mehr ganz so neue Neuheit von Special Hobby mit dem von Dragon einmal genauer vergleichen. Eine Bezugsquelle direkt beim Hersteller Special Hobby gibt es hier. Auch die Möglichkeit die Bauanleitung als PDF herunterzuladen. Diese Besprechung stammt von Bernd Heller - 03. September 2021 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |
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