Polikarpov I-153 Chaika(Revell - Nr. 03963)Produktinfo:
Besprechung:Zum Vorbild
Die I-153 war ein Nachfolger der I-15, bei der die auffälligste Veränderung ein einziehbares Fahrwerk war. Hierfür wurden einige Änderung am Rumpf und Unterflügel vorgenommen. Der ausgearbeitete Entwurf, welcher auf den Erfahrungen im Spanischen Bürgerkrieg basierte, wurde am 11. Oktober 1937 präsentiert. Der Erstflug fand 1938 statt. Anfang 1939 wurde das 70. Jagdfliegerregiment als erste Einheit damit ausgerüstet. Im Sommer fand dann auch der erste Kampfeinsatz während des Grenzkonfliktes bei Chalchin-Gol gegen Japan statt. Dabei konnte die I-153 den Überraschungsmoment und die technischen Überlegenheit ausnutzen und den Japanern schwere Verluste zufügen. Auch im Winterkrieg stand das Flugzeug noch in der ersten Reihen, hierbei erbeuteten jedoch die Finnen letztlich elf Maschinen. 1940 übergab man über 900 Flugzeuge an China als Waffenhilfe. 1941 jedoch hatte die I-153 keine wirkliche Chance mehr gegen die überlegene deutsche Luftwaffe. Viele Maschinen wurden am Boden zerstört, andere durch die bessere Flugzeuge wie MiG-3, LaGG-3 und Jak-1 ersetzt. Verbliebene Maschinen hat man bis 1943 noch als Erdkampfflugzeug verwendet. Es wurden 3.437 Flugzeuge gebaut. Da die oberen Flügel zum Rumpf hin abgeknickt waren, bekam der Flieger den Spitznamen Chaika, was auf Deutsch Möwe bedeutet. Die Maschinen wurden von einem 1014 PS starken Schwezow M-62 angetrieben. (Quelle: Wikipedia) Der Bausatz
Das Cover zusammen mit den neuen Design von Revell gefällt mir sehr gut und überzeugt schnell zum Kauf. Allerdings stellt sich mir die Frage, warum die auf dem Titelbild dargestellte Maschine in dieser Höhe mit ausgefahrenem Fahrwerk fliegt...
Beim Auspacken der Teile wird man vielleicht etwas überrascht über die geringe Größe des Flugzeugs sein, denn das Modell wird am Ende gerade einmal 8,8 cm lang und nur 13,8 cm breit. Die Formen stammen von ICM und kamen 2014 erstmals auf den Markt. Die Teile sehen zunächst alle sehr sauber aus und zeigen sehr schöne Oberflächendetails. Das Flugzeug besteht am Ende aus nur 50 Teilen.
Der erste Spritzling beinhaltet die beiden Rumpfhälften, die oberen Flügel, hier ist besonders der Knick zum Rumpf hin gut ausgearbeitet. Außerdem befinden sich hier die Raketen, sowie deren Aufhängungen, die Fahrwerksbeine, die Streben und der Propeller. An keinem der Teile kann ich irgendetwas negatives sehen.
Auf dem zweiten Spritzling findet man die unteren Flügel, die Teile für das Cockpit und den angedeuteten Motor. Mehr ist hier aber auch nicht nötig, da dieser sowieso noch eine Abdeckung erhält. Hier sind jetzt auch die kleinen Bomben enthalten, welche man anstelle der Raketen als Zuladung anbringen kann.
Zu guter Letzt befindet sich noch die Cockpitscheibe, die ebenfalls sehr gut wiedergegeben ist, in einem extra Beutel. Insgesamt machen die Teile einen sehr guten Eindruck und man kann hier für den Maßstab nicht mehr verlangen. Decals und Bemalung
Die Decals sind sauber und ordentlich gedruckt und haben eine gute Qualität. Neben den sechs roten Sternen haben wir hier auch die Nummer des Flugzeugs und ein Decal mit den Cockpitinstrumenten. Leider gibt es nur einen Bemalvorschlag, der sich aber explizit auf die Maschine von Capt. K. V. Soloviyev des 71. Kampfregiments der baltischen Luftflotte bezieht. Die Bauanleitung
Die farbig gedruckte Anleitung macht einen sehr guten Eindruck. Für die Bemalung werden acht Farben benötigt, die Angaben beziehen sich aber nur auf die Revellpalette. Eine Farbe muss angemischt werden. Auf Seite 6 findet man noch einmal die Teileübersicht und anschließend geht die Beschreibung des Baues los. Hier wird zunächst das Cockpit, anschließend Rumpf und Motor zusammen gebaut. Es folgen die Flügel und das Fahrwerk, zum Schluss werden dann die Zuladungen angebracht. Auf einer Doppelseite ist dann zwar schön groß und übersichtlich der Bemalvorschlag zu finden, aber ein Verspannungsplan fehlt leider komplett. Auch werden am Ende des Baues vier Teile übrig bleiben, die in der Bauanleitung keine Rücksicht gefunden haben: der Bau des Rohrrahmengerüstes im Cockpit wurde ignoriert. Ein Vergleich mit der Anleitung der ICM-Chaika macht dies deutlich.
Darstellbare Maschinen: Polikarpov I-153, „weiße 24“, Cpt. K.V. Soloviyev, 71. Kampffliegerregiment der Baltischen Luftflotte, Lavansaari, Sommer 1942 Stärken:
Schwächen:
Anwendung: Wegen vieler Kleinteile sollte es nicht der erste Bausatz sein Fazit:Ein wirklich tolles Flugzeug, das viel Freude machen sollte und nicht zu schwierig zu bauen ist. Ich persönlich mag ja solche etwas ausgefallenen Projekte und mit der I-153 kann man nun auch einen frühen Russenflieger in der Vitrine stellen. Diese Besprechung stammt von Andy Hartung - 02. Januar 2020 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |
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