NASCAR / Stock Car-Bausätze Teil 2(verschiedene Hersteller - Nr. )Produktinfo:
Besprechung:
Mit dem Jahr 1990 begann dann der große Boom für NASCAR Bausätze, bei dem sich AMT im Maßstab 1:25 und Monogram in 1:24 gegenseitig am Markt pushten. Im Jahr 1994 kam bei Monogram der Wechsel, bei dem das seitherige Logo mit weißem Schriftzug zwischen rotem und blauen Streifen zum neuen Logo mit schwarzer Schrift auf weißer Grundfläche und den beiden Streifen geändert wurde. Ab 1997 kam das neue Logo als Revell-Monogram auf die Bausatzdeckel und ab dem Jahr 2000 prangte nur noch das Revell-Emblem auf den Bausätzen.
Neben den normalen Glue Kits in höheren Skill Levels (dt. = Schwierigkeitsgrade), also ganz normalen Modellbausätzen zum Kleben und Lackieren, wurden von AMT/Ertl und Revell in mehreren Serien auch Snap-Tite Kits (dt. = Steckbauweise) für die Level 1 bis 2 angeboten. In Kombination mit der Bezeichnung als ProFinish (sinngemäß in dt. = komplett dekoriert) entweder mit Waterslide Decals (dt. = Wasserschiebebilder) oder Peel´n´Stick Decals (dt. = Abziehbilder) konnten diese Modelle ohne Kleber und Lackierung gebaut werden. Der Fokus lag dabei auf der Zielgruppe Kinder ab 8 Jahren und wahrscheinlich auch bei NASCAR Fans, die keine reinen Modellbauer waren.
Revell setzte sein Verkaufsprogramm kontinuierlich fort mit ständigen Neuheiten an Modellen, unterschiedlichen Baujahren der Vorbilder und jeweils in mehreren Decalvarianten bis ins Jahr 2006. Von AMT/Ertl gab es weniger Bausätze und auch nur bis zum Saisonjahr 2004 mit einem Ford Taurus. Die Qualität der Bausätze in Verbindung mit immer mehr Bauteilen in bester Detaillierung verbesserte sich von Jahr zu Jahr und die letzten Modelle von Revell für Vorbilder aus der Saison 2006 waren schließlich High-end Modelle.
Wer sich auf einen Maßstab festlegen wollte, hatte also die Wahl zwischen MPC / AMT in 1:25 oder Monogram / Revell in 1:24. Ich fand die Monogram / Revell Modelle immer irgendwie einen Tick besser in Machart und Ausführung und habe mich früh für den Maßstab 1:24 (zumindest ab den Vorbildern der Baujahre 1981) entschieden. Von AMT / Ertl gab es eben auch weniger Bausätze und die 1:25´er hatten den Nachteil, dass viele Monogram-, Revell- und Aftermarket-Decals, z.B. von Slixx, nicht auf die kleineren Modelle passten.
Die Einstellung der Produktion von NASCAR Bausätzen kam im Jahr 2008 bei R2 AMT/Ertl mit den letzten Vorbildern aus der Saison 2004 und bei Revell im Jahr 2009 mit den letzten Vorbildern aus der Saison 2006. Der Hauptgrund dafür, dass keine NASCAR Modelle mehr produziert wurden, waren die arg gestiegenen Lizenzgebühren u.a. der NASCAR Rennorganisation. Für ein „normales“ Modell eines Straßenautos von Ford, GM oder Chrysler waren Lizenzgebühren nur an den Fahrzeughersteller zu entrichten. Um ein NASCAR Modell auflegen zu können mussten R2 oder Revell nicht nur an den Hersteller Gebühren zahlen, sondern in hohem Maße an NASCAR selbst, aber auch an die Racing Teams, die Sponsoren und z.T. auch an die Fahrer, um deren Namen und Logos verwenden zu dürfen. Zusätzlich wurden die Diecast-Modelle in 1:24 oder 1:18 immer besser in der Qualität und Detaillierung und verkauften sich immer besser an die Fans. Die Preisdifferenz zwischen einem gut gemachten Diecast-Modell, das man nur aus der Schachtel auszupacken hatte und einem Plastikbausatz, der auch noch zusammen zu bauen, zu lackieren und mit Decals zu gestalten war, brachte immer mehr Fans und Sammler dazu, zum Metallmodell zu greifen. Für das Merchandising der Teams und NASCAR selbst war dieser Wechsel und die Verkaufszahlen, ob Bausatz oder Fertigmodell, relativ egal.
Im Jahr 2011 brachte R2 AMT/Ertl dann doch noch einen 2010 Chevrolet Impala als ProFinish Snap-Tite in sieben Ausgaben auf den Markt. Die Bausatznummern 705 bis 708 mit #5 BigDaddy, #24 DuPont, #48 Lowes und #88 National Guard mit Autos aus dem Sprint Cup, einen Generic Kit No. 739 und zwei Phantasie-Modelle von Batman und Ironman.
Für die nächsten Jahre gab es keine Neuheiten oder Wiederauflagen von NASCAR Bausätzen, weder von Revell noch von R2. Die kleine Sensation zur großen Freude der NASCAR Fans geschah im Jahr 2015, als Revell die neuen Snap-Tite Max Kits des 2015 Ford Fusion herausbrachte. Im Jahr darauf folgten in gleicher Machart zwei Modelle des 2016 Chevrolet SS. Diese jetzt Snap-Tite Max anstatt ProFinish genannten Bausätze hatten eine überschaubare Anzahl von nur 26 Bauteilen, Klebefolien und eingefärbte Karosserien. Die Modellbauer waren glücklich, überhaupt wieder NASCAR Modelle zu bekommen, weswegen man über die etwas „trüben“ Scheibeneinsätze (Weichplastik anstatt Polystyrol) hinwegsehen konnte. Bei diesen vier Bausätzen blieb es allerdings, weitere Auflagen mit anderen Decals erschienen nicht mehr.
Als Ausgleich legte Revell im Jahr 2017 noch einmal kräftig nach. Endlich kamen wieder normale Glue Kits heraus mit zwei Bausätzen des aktuellen 2017 Ford Fusion mit den Sponsoren #4 Jimmie Johns (Kevin Harvick) und #10 Aspen Dental (Danica Patrick). Im gleichen Jahr erschien noch ein 2017 Chevrolet SS #24 Napa Auto Parts von Chase Elliot. Ein zweiter Kit des Chevrolet war für das Jahr 2018 geplant. Durch den Konkurs der Firma Hobbico, zu der auch Revell USA gehörte, kam es aber nicht mehr dazu. Fazit:Fortsetzung folgt Diese Besprechung stammt von Thomas Lutz - 10. Oktober 2019 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |
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