M47 'Patton'(Italeri - Nr. 6447)Produktinfo:
Besprechung:HistorieDer zweite Vertreter der "Patton"-Serie ging nach zahlreichen Versuchen im Jahre 1950 in Serienfertigung und im Mai 1951 liefen die ersten M-47 bei American Locomotive Corporation vom Band. Der Panzer wies gegenüber dem M-46 und älteren Modellen einige wesentliche Verbesserungen auf, darunter eine Waffenstabilisierungsanlage und eine höhere Feuergeschwindgkeit. Um im Koreakrieg noch eine entscheidende Rolle zu spielen kam dieser Panzer allerdings zu spät. Der M-47 wurde dann aber recht zügig an das amerikanische Heer und an etliche NATO-Armeen ausgeliefert - darunter an die Bundesrepublik Deutschland, Italien und Frankreich. In einigen Ländern findet man immer noch einige dieser (zwischenzeitlich kampfwertgesteigerten) Panzer im Einsatz. BausatzDie einteilige Unterwanne ist gut ausgeformt und ohne Verzug. Einige Teile (Führungen der Aufhängung, Notausstiegsluken) sind schon direkt an der Wanne angegossen, überzeugen aber durch ihre gute Detaillierung. An einigen Stellen (speziell im Bereich der Aufhängungen) findet man einige doch recht starke Gussgrate, die aber recht einfach zu entfernen sind. Die restlichen Teile des Laufwerks sind als separate Teile mit guter bis sehr guter Detaillierung ausgeführt. Die Radnabenabdeckungen der Laufrollen sind als separat zu verbauende Teile enthalten. Die jeweils vierteiligen Antriebsräder sind soweit erkennbar korrekt wiedergegeben und verfügen auch über die inneren Führungsscheiben für die Kette. Für den Motorraum liegt eine Nachbildung der oberen Hälfte des Antriebsaggregates bei. Mit ein paar zusätzlich anzubringenden Kabeln und Leitungen lässt sich auch hier ein echtes Schmuckstück zaubern. Die Oberwanne besteht ebenfalls aus einem Hauptbauteil mit offen darstellbaren Fahrer-/Funkerluken sowie den sechs ebenfalls geöffnet darstellbaren äußeren Motorraumluken (für die bessere Sicht auf den verfeinerten Motorraum ;-) ). Mit etwas Geschick lassen sich diese Luken beweglich gestalten. Die Wartungsdeckel am hinteren Glacis sind ebenfalls sehr gut wiedergegeben. Die Abdeckung des Kastens für das wiederum gut detaillierte Feldtelefon kann ebenfalls geöffnet dargestellt werden. Die weiteren Teile der Unterwanne sind teilweise recht filigran und sauber wiedergegeben. Der Turm besteht aus zwei größeren Teilen plus den auch hier wieder fein wiedergegebenen Anbauteilen sowie den Bauteilen der 90 mm Kanone. Für die Kanone sind Bauteile für den Verschluss, die Turmblende mit Heißösen sowie drei Varianten der Mündungsfeuerbremse (frühe wie z.B. am M-26, mittlere rohrförmige und späte T-förmige) enthalten. Allerdings werden hier keine nähreren Angaben dazu gemacht. Die Ladeschützen- und Kommandantenluken sind wieder als separate Teile ausgeführt. Periskopabdeckungen, Haltegriffe, seitliche und hintere Staukästen, ein cal. .50 MG mit Munitionskiste und Halterungen sowie ein paar Reservekanister runden den insgesamt guten Bausatz ab.
KettenDie dem Bausatz beiliegende Vinylkette (T-84 E1) ist von der Ausführung her sehr sauber und braucht ebenfalls den Vergleich mit ihren modernen Nachfahren nicht zu scheuen. Man findet keine Ausfransungen aufgrund schlechten Formenschlusses. Die Zwischenräume bei den Kettengliedern untereinander und den Endverbindern sind sauber wiedergegeben. Einzig im Bereich der Innenseite der Kette befinden sich auf jedem Kettenglied kaum sichtbare Auswerferstellen, die der Nacharbeit bedürfen.
Bau- und BemalungsanleitungDie in insgesamt 10 Bauabschnitte gegliederte Bauanleitung ist im Italeri-üblichen Stil gehalten und stellt den Modellbauer vor keine echten Probleme. Einzig bei der Verwendung der seitlichen Abschlussbleche und der Verwendung der Mündungsbremse gibt es leichte "Unschärfen" - dort ist im Bausatz lediglich "Alternative" angegeben, ohne irgendwelche Hinweise darauf, mit welcher Ausführung des Fahrzeuges welche Version der Mündungsbremse bzw. die Seitenbleche verwendet wurden. Es dürfte aber im Rahmen der üblichen Recherchen zu einem Bausatz kein Problem sein, dies herauszufinden. Die Farbangaben in der Bauanleitung beziehen sich auf ModelMaster bzw. ModelMaster Acrylfarben
Abziehbilder/DecalsDie gut gemachten Abziehbilder enthalten Markierungen für insgesamt vier Fahrzeuge (USA, Deutschland, Italien, Frankreich). Da das Fahrzeug beinahe weltweit exportiert wurde, stehen (nach entsprechenden Nachforschungen) natürlich auch andere, teilweise recht exotische Einsatzländer zur Auswahl (Äthiopien, Iran, Jugoslawien, Schweiz, Jordanien ...). Auch die möglichen Bemalungsvarianten sind fast unbegrenzt.
Darstellbare Maschinen: Insgesamt sind mit den beiliegenden Abziehbildern vier nicht benannte Fahrzeuge darstellbar: ein Fahrzeug der U.S. Armee des 143. Tank Battalion ein Fahrzeug der Bundeswehr der 2. Panzerdivision ein Fahrzeug der Italienischen Armee der Division 'Ariete' ein Fahrzeug der französichen Armee der Division Blindée (Panzerdivision) 'Trier'Stärken: Dieser Bausatz gehört wohl mit zu dem Besten, was Italeri in Sachen Militärmodellbausätzen jemals produziert hat mit insgesamt sehr guter Detailierung. Der Bausatz braucht einen Vergleich mit seinen modernen Nachfahren in keiner Weise zu scheuen. Schwächen: Die Weichplastik-/Vinylkette könnte evtl. ein Kritikpunkt sein. Aber wer unbedingt will, kann mit einem Kettenset eines anderen Herstellers Abhilfe schaffen (z.B. AFV-Club: T84 E-1 Kettenset, AF-35037). Fazit:Selbst mit knapp 30 Jahren auf dem Buckel immer noch frisch und knackig. Sehr empfehlenswerter Bausatz mit dem auch Anfänger im Modellbau ihre echte Freude haben werden. Weitere Infos:Referenzen:
Diese Besprechung stammt von Rolf Giebeler - 17. Mai 2006 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |