Bergepanther Ausf.D(Takom - Nr. 2102)Produktinfo:
Besprechung:Die ersten gepanzerten Bergungsfahrzeuge waren bis auf den nicht verbauten Turm fabrikneue Panther der Ausführung D, die zunächst bei MAN, später auch bei Henschel, Deimler-Benz und DEMAG zu Bergepanthern umgebaut wurden. Dies war nötig, da die vorhandenen Fahrzeuge nicht dazu in der Lage waren mittlere und schwere Kampfpanzer im Gefechtsfeld zu bergen. Des weiteren war es streng verboten, kampffähige Tiger oder Panther zum Bergen einzusetzen, da die Gefahr beide Panzer zu verlieren sehr hoch war. Gegen Ende 1944 wurden auch Panther der Ausf.G für Umbauten herangezogen. Diese besaßen einen Erdsporn am Heck, einen 1,5 t Lastkran und im Inneren eine Winde mit 40 t Zugkraft. Die Ausf. D hatte zusätzlich ein Bord-MG, das rechts oder links am Kampfraum angebracht werden konnte. Mit der Einführung der Ausf. G entfiel die MG-Stütze auf der Fahrerseite, da sich nun im vorderen Bereich des Funkers die für die Ausf. G charakteristische Kugelblende mit MG-34 befand. Die Besatzung des Bergepanthers bestand aus mindestens drei Mann. Von August 1944 - März 1945 wurden auch ca. 61 Panther der Ausf. D, die wegen Beschädigungen zu Instarbeiten zurückgeführt wurden, bei der Fa.Seibert in Aschaffenburg zu Bergepanthern umgebaut. Diese Fahrzeuge hatten wie die ersten von MAN keinen Erdsporn und im Inneren keine Winde.
Der Kartoninhalt: Nachdem ich nun den Deckel des 38,0 x 25,0 x 12,6 cm großen Kartons geöffnet habe, schaue ich in eine bis oben gefüllte Schachtel mit einzel verpackten in hellgrauen Kunststoff gegossene Rahmen, zwei Kettenmontagehilfen aus schwarzem Kunststoff, einen kleinen Markierungsbogen, eine kleine Platine mit Ätzteilen, Kupferseil in verschiedenen längen und stärken, Ketten in verschiedenen Längen & Stärken und den Bauplan. Übersicht über dier einzelnen Rahmen:
Die Details: Die Qualität der gegossenen Bauteile ist sehr gut, ohne nennenswerte Grate, Fischhäute oder Auswerferstellen an nach außen sichtbaren Bauteilen. Alle Bauteile überzeugen durch eine feine Detaillierung. Auf der Innenseite der Oberwanne, an der Innenseite der Schürzen, Innenseite der Motorabdeckung, Innenseite der Klappen an der Turmöffnung sind Auswerferstellen erkennbar. Diese lassen sich allerdings mit einer feinen Feile schnell und einfach entfernen. Das ZF 7-200 Schaltgetriebe, Hauptkupplung Lenkgetriebe, Lenkbremsen, Anbauteile, der Innenraum mit Drehstabfederung, Gelenkwellen, Werkzeugkisten, Bodenabdeckbleche, Feuerschutzwand, rechte & linke Kühlergruppe, Tankanlage, der Maybach HL 230 P30 Motor usw. sind hervorragend und absolut authentisch reproduziert. Antriebs-, Lauf-, Kettenspannräder & Schwingarme sind ebenfalls sehr schön nachgebildet. Die Schwingarme könnten so verklebt werden, dass in Kombination mit der Drehstabfederung ein bewegliches Fahrwerk dargestellt werden kann. Nur leider würde dies keinen Sinn ergeben, wenn man die im Bausatz befindliche Segmentkette verbaut.
Die Kette entspricht der einer späten Ausführung und ist ebenso hervorragend wiedergegeben, ohne jegliche Auswerferstellen oder Grate. Allerdings müssen alle Zähne in die innenseite der Kette geklebt werden. Auf Gussrahmen "F" befinden sich diese Kettenzähne, die bei den Einzelgliedern einzeln und bei den Segmenten entsprechend als Segment verklebt werden müssen. Bei späterer Entfernung der Angussstege wäre eine gute Cutter-Zange von absolutem Vorteil. Für die Endmontage und um einen realistischen Durchhang der Kette zu erzeugen liegt dem Bausatz eine nützliche Montagehilfe bei. Verschlussklappen am Heck von Motor und Lüftern, sowie die Klappen der Turmöffnung können wahlweise offen oder geschlossen dargestellt werden. Für die Lüfter steht eine sehr filigran geätzte Platine mit Gittern bereit. Die Abdeckung bei Fahrer und Funker entfällt und ist daher ohnehin offen. Der seitliche Lastkran kann im Betrieb oder zerlegt und verstaut dargestellt werden. Für eine höhere Detaillierung liegt dem Bausatz auch ein Stück Kette bei. Abschleppseile in verschiedenen Stärken sind aus verdrehten Kupferlitzen. Die Decals sind recht spartanisch. Zwei Balkenkreuze & Nummern, Instrumente für das Schaltbrett und ein Schild für den Maybach HL 230 P 30 Motor.
Der etwa DIN A 4 große, 30 Seiten im Querformat umfassende in schwarz-weiß (im hinteren Bereich farbig) gehaltene, englischsprachige Bauplan ist Step by Step übersichtlich angelegt und auch für Anfänger schnell und einfach verständlich. Auf Seite 26 und 27 des Bauplanhefts befinden sich Markierungs,- und Lackiervorschläge inclusive Farbangaben von Ammo by MIG für vier im Einsatz befindliche Fahrzeuge. Auf Seite 29 und 30 befinden sich Angaben zur Lackierung des Innenraums.
Darstellbare Fahrzeuge: Dem Bauplan liegen nur Farb,- & Lackierangaben zu Grunde. Keine Einheiten oder EinsatzgebieteStärken:
Schwächen:
Fazit:Beim Bergepanther Ausf.D / Umbau Seibert 1945 handelt es sich um einen exzellenten Bausatz, an dem Anfänger, Fortgeschrittene und auch Profis Ihre Freude haben werden. Das Full Interior macht diesen Bausatz fast zu einem rundum sorglos Paket. Aber nur "fast", denn an eine Kette erst mal die Zähne zu kleben ist vielleicht nicht jedermanns Sache. Da könnten Einzelgliederketten aus Metall oder Kunststoff zur besseren Wahl werden, zumal unabdingbar beim Bau eines beweglichen Fahrwerks. Im Preis,- Leistungsverhältnis gesehen halte ich diesen Bausatz mit ca. 55,00 € für recht günstig. Von meiner Seite aus betrachtet - absolut empfehlenswert. Weitere Infos:Anmerkungen: Der Import für Deutschland erfolgt über Modellbau König. Diese Besprechung stammt von Ronny Lamberti - 14. November 2018 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |
Modellbauer-Profil Ronny LambertiLand: Beiträge: 7 Dabei seit: 2015 Neuste Artikel:Alle 7 Beiträge von Ronny Lamberti anschauen. Mitglied bei: |