Do 17Z-7(ICM - Nr. 48245)Produktinfo:
Besprechung:
Das Original wirft bei mir erst einmal Fragen auf. In all meinen Büchern und sonstigen Unterlagen findet sich kein Dornier 17 Typ Z-7! "Das Internet" kennt die Z-7 sehr wohl. Das im Bausatz abgebildete Muster ist meiner Ansicht nach ein Einzelstück. Ein Prototyp, dem einige Autoren die Musterbezeichnung Z-6 zubilligen, aber Z-7? Ich werde hier nicht versuchen, das Rätsel zu lösen. Fakt ist, dass es mindestens eine Maschine gab, die als Vorbild für den Bausatz dienen konnte und der man, da sind sich alle Quellen einig, die Zusatzbezeichnung "Kauz I." gab. 1940 wurde also mindestens eine Do-17 Z-2 oder 3 mit einem improvisiert wirkenden, arg stumpfen und noch dazu ungepanzerten Rumpfbug ausgestattet. Als Bewaffnung diente der Waffensatz eines Ju 88 C Zerstörers. Fotobelege zeigen unterschiedliche Bewaffnungen, denn auf einem Foto der bauchgelandeten R4+HK kann man ganz klar ein langrohriges MG 151/20 erkennen, während die meisten anderen Fotos, allerdings ohne erkennbares Verbandskennzeichen, das kurze MGFF/M zeigen. Ob es sich hierbei um ein und dieselbe Maschine handelt, kann ich nicht sagen. Der Bausatz basiert auf der Do 17 Z-10 "Kauz II.", die Bernd Heller bereits hier vorgestellt hat. Einziger erkennbarer Unterschied bei den Bauteilen ist der Spritzling F, der, als einziges Teil, die neue Rumpfnase beinhaltet. Ansonsten sind alle Teile mit dem des Z-10 Bausatzes identisch. Identisch ist natürlich auch der generelle Mangel, den alle ICM Do-17 Bausätze haben, nämlich das nicht korrekt dargestellte, verstellbare Höhenleitwerk und das einteilig (?) ausgeführte Spornrad samt Verkleidung. Da die Firma Vector einen sehr, sehr guten Korrektursatz hierfür erstellt hat, kann man das Problem aber leicht beheben, so man denn nochmal extra Geld investieren möchte.
Der Decalbogen liefert natürlich andere Markierungen, als für die Z-10 Version. Die erste Maschine ist die bekannte R4+HK der I. Gruppe NJG 2, stationiert im Herbst 1940 auf dem Fliegerhorst Gilze-Rijen. Die zweite Maschine soll ebenfalls im Herbst 1940 bei der I. Gruppe NJG 2 geflogen sein und das Verbandskennzeichen R4+FK geführt haben. Dafür habe ich aber bislang keinerlei Belege finden können. Der Bemalplan schlägt für beide Maschinen einen komplett nachtschwarzen Anstrich in RLM vor. In der 10. Ausgabe der "Luftwaffe im Focus" Reihe wurde aber ein Foto veröffentlicht, das eindeutig eine Farbgrenze zwischen Ober- und Unterseite einer "Kauz I." Maschine zeigt. Diese Maschine ist, zumindest zeitweise, zweifelsfrei oberseitig in RLM 70/71 belassen worden und lediglich das RLM 65 war übermalt. Das passt gut zu dem provisorischen Charakter des Umbaus und sieht am gebauten Modell sicher gut aus. Das Verbandskennzeichen dieser Maschine ist aber unbekannt. Allerdings hatte sie ebenfalls weiße Spitzen an den Propellerhauben, genau wie die R4+HK, und somit könnte es auch sehr gut diese Maschine gewesen sein.
Darstellbare Maschinen:
Fazit:ICM baut konsequent auf einem vorhergegangenen Bausatz auf. Ob jemand, der schon eine Do-17 Z-10 hat, auch noch eine weitere, wie auch immer benannte, Nachtjagdmaschine haben will, kann ich nicht beurteilen. Er bekäme aber einen nahezu einwandfreien Bausatz, der die Frühphase der deutschen Nachtjagd dokumentiert, und somit gut in eine entsprechende Modellsammlung passt. Prädikat: empfehlenswert! Weitere Infos:Anmerkungen: Der Deutschlandvertrieb läuft derzeit über Glow2b. Wenn ihr euch den Bausatz auf der ICM Homepage noch einmal anschauen wollt, so könnt ihr das hier tun. Diese Besprechung stammt von Olaf Krabbenhöft - 11. Mai 2018 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |
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