Lockheed Martin F-16 MLU 100th Anniversary 1st Sqn(Revell - Nr. 03905)Produktinfo:
Besprechung:
"Niemand reizt mich ungestraft" (Nemo me impune lacessit) lautet das Motto der 1. belgischen Staffel, die derzeit beim 2. Geschwader in Florennes beheimatet ist. Im August 2017 feierte die Einheit ihren 100. Geburtstag. 1917 erhielt die Staffel ihre ersten Flugzeuge und das Fliegerass André de Meulemeester führte die Distel als Erkennungsmerkmal ein. Ausgerüstst mit der F-16 MLU nahmen und nehmen die "Stingers" an allen relevanten Auslandseinsätzen Belgiens teil. Aus Anlass ihres Geburtstages erhielt eine ihrer Maschinen, die FA-132, eine Sonderlackierung, die Revell nun zum Anlass für diese Wiederauflage im Modell umgesetzt hat. Das "Artwork" stammt von Didier Wolff, einem in der Szene wohl bekannten Künstler. Er hat schon so einige "bunte Mühlen" erschaffen, sowohl militärische wie auch zivile, darunter auch die Rafale "30.000 heures de Vol".
Beim dem Bausatz handelt es sich um eine Wiederauflage des seit einigen Jahren immer wieder mal erhältlichen F-16A MLU Modells. Zwischenzeitlich auch als F-16A, -B und -C sowie mit diversen Tigermeet Lackierungen erschienen, einige davon haben wir hier bereits vorgestellt. Als letztes waren es die türkische „Solotürk“ Maschine und die niederländische Demo-Maschine. Die 98 Einzelteile verteilen sich auf vier Gießäste. Die Form hat ja inzwischen einige Wiederauflagen hinter sich, was man an der stellenweise vorhandenen Fischhaut erkennen kann. Außerdem ist an einigen Teilen etwas Grat vorhanden. Vom Aufbau her bleibt alles wie gehabt, horizontal geteilter Rumpf mit separatem Vorderrumpf, wegen des ebenfalls existierenden Doppelsitzers auf Grundlage dieser Werkzeugform. Die Gravuren sind versenkt ausgeführt und sehen noch immer recht gut aus. Erhabene Details gibt es auch, wie. z.B. die diversen Sensorgehäuse am Rumpf. Die für die belgische Version erforderlichen Teile liegen separat vor (Seitenleitwerkswurzel, Antennen etc.). Die Dimensionen bzw. Konturen passen nahezu perfekt zu den Zeichnungen aus dem Buch von DACO. Die Höhenleitwerke werden nur mit einem Pin befestigt und können in jeder beliebigen Position montiert werden, eine der ganz wenigen Optionen beim Bau. Der Lufteinlauf ist leider mehrteilig ausgeführt und man wird um ein wenig Schleifarbeit nicht herumkommen. Die Schubdüse ist recht einfach ausgeführt, innen gibt es z.B. überhaupt keine Details. Die Verstärkungsbleche, welche im Rahmen der MLU-Modifikation angebracht wurden, fehlen leider. Eine Möglichkeit diese "nachzurüsten" bietet sich mit einem älteren Set von Eduard (73202). Dieses ist zwar für eine -CJ, man kann aber trotzdem das Meiste davon verwerten.
Die Fahrwerke sind recht schön detailliert. Der Hauptschacht wird aus mehreren Teilen aufgebaut und kann mit einigen selbst beizusteuernden Kabeln und Leitungen noch etwas aufgepeppt werden. Die Klappen weisen die charakteristische Struktur auf der Innenseite auf, allerdings auch zwei unschöne Auswerferspuren. Die Fahrwerke selbst sind ebenfalls mehrteilig aufgebaut, die kleinen Öffnungen in den Knickstreben sollte man der besseren Optik wegen noch aufbohren. Die Räder sind leider immer noch die falschen, die MLU haben die neueren Räder mit den vielen kleinen Löchern in der Felge. Der Cockpitbereich ist durchwachsen detailliert. Der Schleudersitz sieht ganz gut aus und kann optional mit einem Piloten besetzt werden. Die Instrumentierung ist nur rudimentär nachgebildet, beim Instrumentenbrett sind die Details sehr "weich", bei den Seitenkonsolen sind viele Bereiche nur glatt anstatt mit Schaltelementen versehen. „Früher war mehr Lametta“ heißt es bei Loriot, übertragen auf diesen Bausatz heißt das, die bei früheren Auflagen üblichen Decals für die Instrumente und Seitenkonsolen wurden wegrationalisiert. Der Zubehörmarkt bietet reichlich Auswahl für alle Detailbereiche - es gibt vom Cockpit, Fahrwerk, Triebwerk, Radar bis hin zur Kanone für alles irgendein Set. Bei den Außenlasten hat dieser Bausatz nur die bekannte Standardausstattung zu bieten:
Hier braucht man nur die beiden großen Tanks sowie die Raketen. Bei den Sidewindern kann man optional die vorderen Steuerflächen wegschneiden, so wie auf vielen Bildern der Maschine zu sehen. Die beiden äußeren Tragflächenpylone sollte man weglassen. Die Klarsichtteile sind hier wieder in der normalen Ausführung enthalten. Es gab ja schon Auflagen mit gelb getönter Cockpithaube. Man kann sie also nach Belieben selbst tönen, von "klar hell" bis "golden dunkel" ist bei der F-16 ja alles möglich. Die Qualität ist soweit ok, der Durchblick ist wegen der Wölbung etwas verzerrt, einen Grat entlang der Mittellinie gibt es hier nicht. Einige kleinere Leuchten sind ebenfalls an dem Rahmen mit den Klarteilen vorhanden.
Der Decalbogen stammt wieder aus der Druckerei von Cartograf und ist von der gewohnt guten Qualität. Das Artwork wurde recht genau umgesetzt, allerdings habe ich jetzt nicht jedes Detail der Disteln mit Fotos abgeglichen :) Was die Farben angeht hängt es wie immer vom Lichteinfall und der Aufnahmesituation ab, eventuell sind das Gelb und die helle Farbe in den Disteln einen Tick zu dunkel, zumindest, wenn man den Decalbogen direkt mit Fotos vergleicht (der Scan ist ja auch mehr oder weniger verfälscht). Ist aber wirklich nur minimal, das gebaute Modell auf der Schachtel sieht jedenfalls recht stimmig aus. Die Anleitung ist wie gewohnt klar und übersichtlich aufgebaut. Was die Farben angeht stellen die geforderten Farbtöne keine allzu große Herausforderung dar, wenn man die hauseigenen Farben verwenden möchte. Der Hauptton "P" ist lediglich ein aufgehelltes Revell 374. Darstellbare Maschinen: F-16 MLU, FA-132, 1.Sqn "Stingers", 100 years No.1 Sqn, Florennes 2017Stärken:
Schwächen:
Anwendung: Einfach Fazit:Trotz leichter Schwächen immer noch ein guter Bausatz. Leider wird er mit zunehmenden Alter immer teurer, inzwischen kostet er bei Revell selbst ca. 20 Euro. Weitere Infos:Anmerkungen: Es gibt massig Bilder dieser Maschine im WWW, ein guter Ausgangspunkt für eine Recherche ist die Homepage der "Stingers". Diese Besprechung stammt von Frank Richter - 15. März 2018 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |
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