H145M LUH KSK(Revell - Nr. 04948)Produktinfo:
Besprechung:
Die große Faltschachtel beinhaltet 16 Spritzrahmen in mehreren Beuteln verpackt. Es gab mal Zeiten, als die Bauanleitung von Revell einige Informationen über das Modell hervorbrachte. Dies ist nun bei den neuen Bauanleitungen nicht mehr so, und lediglich auf der Kartonrückseite steht, dass dieser Hubschrauber in Kooperation mit dem KSK entwickelt wurde. Hauptmerkmal ist der geänderte Heckrotor, der eher dem EC 135 ähnelt. Basisbausatz ist der EC 145 von 2005. Da von diesen Spritzlingen noch einige beiliegen, wandern viele Teile in die Restekiste. Ich bin der Meinung, Revell hat es übertrieben. Denn etwa 100 Teile bleiben übrig. Das freut die Fantasy-Bastler. Mal sehen, wo überall das nicht benötigte Heck auftaucht. Was ich nervig finde: viele alte Spritzlinge haben keine Buchstaben, wie man es von anderen Bausätzen kennt. Die Neuen für diese Version sind im Bauplan mit H gekennzeichnet, haben aber selbst auch einen Buchstaben.
Trotz des Alters des Grundbausatzes machen die Teile noch einen guten Eindruck. Gusshaut ist kaum vorhanden. Auch Sinkstellen, die mir bei dickeren Teilen an Militärfahrzeugen oft auffallen, habe ich hier keine gefunden. Und Auswerfermarker sind immer so platziert, dass sie nachher kaum auffallen. Der umfangreiche Decal-Bogen ist versatzfrei gedruckt und beinhaltet auch zahlreiche Beschriftungen der Inneneinrichtung. Man hat also während des Zusammenbaues immer Decals anzubringen. Hatte die UH 72 noch schwarze Instrumente, erkennt man hier sogar den farbigen Horizont. Interessant finde ich, dass selbst die Decalnummern auf Trägerfilm gedruckt sind. Man stellt schon einen technischen Fortschritt fest. Das fällt besonders bei den Sitzen und Sicherheitsgurten auf. Die Gurte liegen auch als Decal vor, deren Anbringung ohne Weichmacher wohl nicht so einfach ist. Mir wäre eine Detailbemalung sinnvoller. Auch schon die älteren Bausatzteile sind nicht schlecht detailliert. Feine Nietenreihen, gravierte Wartungsklappen, eine komplette Inneneinrichtung. Sogar die Innenseiten der Türen sind ein separates Bauteil. Wenn ich den Scheibenwischer sehe, werde ich neidisch. So ein filigranes Bauteil wünschte man sich am MAN-Lkw. Dagegen sind die Hecktürinnenseiten „nackt“, vielleicht ist das auch im Original so? Diese lassen sich offen ankleben. Wäre schön, wenn die Fronttüren auch ein separates Teil wären, dann wäre auch ein Blick auf das Cockpit möglich. Allerdings verzerren die Glasteile bedingt durch die Wölbung den Blick ins Innere. Wie das am fertigen Modell wirkt, kann ich nicht beurteilen. Allerdings hat dieser Bausatz durch die zigste Variante auch wieder den Nachteil, dass viel Eigenarbeit notwendig ist. So sollen z.B. vorhandene Bohrungen verspachtelt und neue Löcher gebohrt werden. Oder einige Bauteile abgetrennt oder abgeschliffen werden. Für einen erfahrenen Modellbauer kein Problem, aber für einen Anfänger nicht hilfreich.
Bei sorgfältiger Vorgehensweise dürfte der Zusammenbau kein Problem werden. Aus eigenen Erfahrungen kann ich aber sagen, dass es beim Vorhandensein einer Inneneinrichtung, und wie hier mit Innenverkleidung, beim Zusammensetzen der Rumpfschalen etwas kneifen könnte. Das scheint hier nicht so zu sein, was auf gute Passgenauigkeit schließen lässt. Die neuen Bauanleitungen machen einen übersichtlichen Eindruck. Zu lackierende Teile sind schon im Plan farbig eingezeichnet. Sinnvoll finde ich die Vergrößerungsskizzen bei einigen Bauschritten, wo auf Details hingewiesen wird. 90 Arbeitsschritte führen zum fertigen Modell. Ich habe im Plan auch Fehler entdeckt. In Baustufe 48+49 sollen die Hecktüren mit Fenster eingebaut werden. Mir sind diese aber auf keinem Originalbild aufgefallen. Selbst im Farbplan erkennt man keine Fenster. Beim UH 72 war mir dieser Fehler nicht aufgefallen. Ich denke, die Türen H1 und H2 (im Bausatz als nicht benötigte Teile) sind die richtigen. Und bei der Auswahl der Kufen auf Seite 17 wird nicht auf die beiden Versionen eingegangen. Trotz der Vielzahl von Klarteilen hätte es Sinn gemacht, auch an der Kamera welche einzuplanen, statt die Optiken mit silberner Farbe darzustellen (Baustufe 68). Da auch bei den neuen Spritzlingen Teile nicht benötigt werden, kann man auf weitere zivile Modelle hoffen. Auch Thailands Armee hat diesen Typ.
Zum Schluss noch meine Anmerkung zu Revells Level-System. Der UH 72 Lakota hat Level 4, dieser aber die 5. An der Anzahl Teile kann es nicht liegen, beide haben mehr als 150. Beide Modelle sind im Prinzip identisch: Spachteln, Feilen, Bohren, ich sehe da keinen Unterschied beim Aufwand.
Darstellbare Maschinen:
Stärken:
Schwächen:
Anwendung: Wegen der zusätzlichen „Eigenarbeit“ nicht für Anfänger geeignet. Fazit:Diese neue Variante des EC 145 Bausatzes von 2005 wird seit 2015 bei der Bundeswehr eingeführt. Sie ist eine empfehlenswerte Bereicherung bei den Hubschraubermodellen. Diese Besprechung stammt von Diethelm Berlage - 18. November 2017 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |
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