Eurocopter EC145 Medstar/Police(Revell - Nr. 04648)Produktinfo:
Besprechung:Zum OriginalDie EC145 ist ein mittelschwerer zweimotoriger Hubschrauber, der in Zusammenarbeit von Eurocopter und der japanischen Firma Kawasaki Heavy Industries entwickelt wurde. Dabei war die BK 117 C-1 - die von diesen Firmen bereits in Kooperation gebaut wurde - das Ausgangsmuster für den neuen Hubschrauber vom Typ BK117 C-2, die nach der Übernahme der Produktionslinie die Eurocopter-Bezeichnung EC145 erhielt. Es war das Interesse der französischen Securité Civile (Zivilschutz und SAR-Aufgaben) und der Gendarmerie, das nach einem internationalen Wettbewerb im Dezember 1997 mit einem Großauftrag die Serienfertigung der EC145 möglich machte. Für die Flugerprobung wurden vier Maschinen gebaut, die unterschiedliche Testaufgaben zu erfüllen hatten. Während die erste Maschine bereits am 12. Juni 1999 ihren Erstflug in Donauwörth absolvierte, flog der dritte deutsche Prototyp - die D-HMBM c/n 9003 - erst am 27. Oktober 2000. Gegenüber der BK 117C-1 hat die EC145 einen neuen Rumpf mit einer geräumigeren Kabine. Teile der Elektronik, der Heizung und der Avionik zur Flugsteuerung und Navigation basieren ebenso auf Bauteilen und Erfahrungen mit der EC135, wie auch das neue Hauptrotorsystem, das mit den optimierten Profilen der Rotorblätter mehr Auftrieb bringt und zugleich wesentlich weniger Fluglärm erzeugt. Ein weiterer Vorteil der neuen Rotorblätter an der EC145 sind wesentlich geringere Vibrationen und eine um 25% größere Reichweite. Die EC145 ist für Blindflug zugelassen und kann wahlweise mit einem oder mit zwei Piloten auch bei Nachtflügen betrieben werden. Ihr besonderer Vorzug beim Einsatz als Rettungshubschrauber liegt in der wesentlich größeren Reichweite gegenüber anderen Hubschraubern dieser Kategorie. Damit ist die EC145 besonders für Verlegungsflüge von Patienten zu entfernten Spezial-Kliniken die erste Wahl. Für die Einsatzbedingungen im Lee County mit seinen 75 Inseln und über 1000 Quadratmeilen Fläche ist die EC145 besonders geeignet, da sie mehr lebenserhaltende Ausrüstung, auch bei Nacht, zusammen mit einem Ärzteteam befördern kann. Neben dem Einsatz für Rettungsflüge wird die EC145 auch für Überwachungs- und Transportaufgaben bei der deutschen Polizei verwendet. Die mit modernster Technik ausgerüsteten drei EC145 der in Egelsbach stationierten Polizeihubschrauberstaffel Hessen haben ihre Einsatzschwerpunkte bei Such- und Fahndungseinsätzen, Rettungs- und Bergungseinsätzen, Umweltschutzmaßnahmen und Transporten bei Tag und Nacht. Nachdem bereits in der Vergangenheit der EC145 als ADAC/Securité Civile Version (Revell 04481) und in der Version der schweizerischen Rettungsflugwacht (Revell 04492) erschien, liegt hier nunmehr die dritte Auflage vor uns. Dieses Mal können eine Maschine der amerikanischen MedStar Gesellschaft oder wahlweise ein Polizeihubschrauber Hessens gebaut werden. Was die Teile angeht sind keine Unterschiede zu den vorangegangenen Auflagen zu erkennen. Im Falle der MedStar Version dürfte dies natürlich einige Um- und Eigenbauten nach sich ziehen, die amerikanischen Rettungshubschrauber haben nämlich eine lokale medizinische Ausstattung. Das fängt bereits beim Fehlen der seitlich am Rumpf angebrachten Ausbuchtungen an, die zur Aufnahme von Sauerstofftanks angebracht wurden. Der Bausatz an sich macht einen sehr guten Eindruck. Die Detaillierung lässt nur wenige Wünsche offen, so dass rein aus dem Kasten gebaut bereits ein sehr schönes Ergebnis möglich ist. Die Teile sind sauber gespritzt und Gussgrat findet man nur ganz vereinzelt. Die Oberflächendetaillierung besteht aus fein versenkt ausgeführten Gravuren mit erhabenen Details (vgl. auch die Detailaufnahmen vom Rumpf weiter unten). Die Klarsichtteile verzerren ein wenig, bei der starken Krümmung allerdings nicht wirklich verwunderlich.
Zu Baubeginn muss man sich bereits für die endgültige Version entscheiden, da auf dem Kabinenboden zahlreiche variantenspezifische Löcher durchgebohrt werden müssen. Das Cockpit ist komplett ausgestattet mit allen Bedienelementen, Pedalen und Steuerorganen. Die Instrumente sind erhaben geprägt und können alternativ mit einem - allerdings recht spielzeughaften - Decal belegt werden. Die Sitze weisen angespritzte Gurte auf, welche man der besseren Optik wegen allerdings ersetzen sollte. Während des Zusammenbaus sollte man konzentriert und aufmerksam vorgehen, um nicht die vielen versionsspezifischen Teile vor allem im Cockpitbereich durcheinanderzuwürfeln, insbesondere bei der Bestuhlung. Die Polizeiversion kann in der Ausführung als Transporthubscharuber oder alternativ als Rettungshubschrauber mit externer Seilwinde gebaut werden. Anhand der zahlreich im Internet verfügbaren Bilder kann man sich darüber informieren, welche Austattung denn nun genau bei welcher Maschine eingebaut ist (es gibt je nach Bundesland z.T. unterschiedliches Equipement). Schade ist, dass man nur die hinteren Türen geöffnet bauen kann, zumindest laut Bauanleitung. Da aber die Türen bereits separat sind, sollte ein Öffnen der restlichen Türen kein allzu großes Problem darstellen. Ein nicht unbeachtlicher Teil der Bauteile ist für die Restekiste vorgesehen, in einem Fall werden gerade einmal zwei Teile eines Spritzlings verwendet. Der Decalbogen ist recht umfangreich und in gewohnt hochwertiger Qualität hergestellt. Von der Farbgebung her interssanter dürfte wohl die MedStar Maschine mit ihrem Streifenmuster in Orange-Blau sein. Die Polizeiversion hat aber auch ihren Charme. Das Aufbringen der Decals ist einen Tick aufwändiger als man dies gewohnt ist, da man in beiden Fällen mit einer Kombination aus Farbe und Decal zu "kämpfen" hat, die auch noch zum Teil innen und außen anzubringen sind. Die Bauanleitung bietet ebenfalls - im positiven Sinne - keinerlei Überraschungen. In 74 Bauabschnitten ist man am Ziel, auf die versionsspezifischen Teile wird bei Bedarf hingewiesen. Etwas ausführlicher fällt die Bemalungsanleitung aus.
Darstellbare Maschinen:
Stärken:
Schwächen:
Anwendung:
Fazit:Eine willkommene Wiederauflage eines begehrten Bausatzes. Sehr gute Detaillierung, hohe Fertigungsqualität und die farbenfrohen Markierungen machen den EC-145 trotz der leichten Schwächen in der Vorbildtreue bei der MedStar Maschine durchweg empfehlenswert. Weitere Infos:Referenzen:
Anmerkungen: Die MedStar Maschine ist mittlerweile leider abgestürzt. Diese Besprechung stammt von Frank Richter - 30. Juni 2010 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |
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