Triumph TR4Frame-Off Restauration eines Fertigmodellsvon Bernd Wachter (1:18 Revell)Nach gut 20 Jahren Modellbauabstinenz habe ich mich dazu entschlossen es mal wieder zu versuchen - bzw. zu testen was denn von damals noch so "hängen geblieben" ist. Da mein Herz immer schon für Classic Cars schlug, und ich den Maßstab 1:18 schon vor langer Zeit als optimale Sammelgröße für mich entdeckt habe, liegt es natürlich nahe hier den modellbauerischen Neustart zu proben. Die Basis für den Neuaufbau dieses TR4 erstand ich bei einem großen Online Auktionshaus ... 3-2-1 ... ihr wisst schon ;-) Günstig war das Modell allerdings nicht. Was zum einen wohl daran liegt, dass es schon einige Jahre nicht mehr erhältlich ist, und zum anderen, dass es den TR4 in 1:18 nur von Revell bzw. Jadi gegeben hat. Die Farbe BRG spielte wohl auch noch eine Rolle. Für mich auch ein absolutes Muss! Für mich stand von vorn herein fest, anhand von Originalfotos so viele Details wie eben möglich beim Neuaufbau umzusetzen. Im Laufe der Bilder-Recherche begannen dann auch die Suche nach Teilen und Zubehör, sowie die Überlegung - WAS aus meinem Ersatzteilfundus von vor 20 Jahren - ich WIE verwenden kann. Hier hat sich dann mal wieder bestätigt ... man soll einfach nichts wegwerfen :-) Als großer Fan von Fotoätzteilen kamen selbstverständlich auch solche für mein Projekt zur Verwendung. Der Zubehörmarkt bietet hier ja so einiges an schönen und brauchbaren Teilen an. Die wunderschönen Metallspeichenräder und die Scheibenwischer fand ich z.B. im Zubehör-Shop von www.scuderiamodelli.eu. Das 5-teilige Lenkrad und die Sicherheitsgurte stammen aus dem Fotoätzteile-Programm von Tremonia.
Besonderes Augenmerk wollte ich dem Herz des TR4 widmen, dem Motor. Allerdings erwies sich das mehr oder weniger als ein etwas schwieriges Unterfangen. Die Modellautohersteller der "Preiswertklasse" sind, was Detailtreue und Proportionen betrifft, bekannter Weise ja relativ schmerzfrei. In Sachen Motordetaillierung war also "um die Ecke denken" angesagt, was wiederum zur Folge hatte, dass ich nicht darum herum kam Säge, Feile und Bohrer einzusetzen. Besonders auffällig am Modell ist - es gibt den TR4 sowohl als Links- als auch Rechtslenker. Das hier gezeigte Modell ist die Rechtslenkerausführung - allerdings mit Bremskraftverstärker auf der linken Seite (LHD Racing Version). Die Bremszylinder Nachbildungen befinden sich aber wiederum auf der rechten Seite. Alles klar?! Den Bremskraftverstärker konnte ich also getrost weglassen und an dessen Stelle eine Dose "Castrol Motoröl für Unterwegs" platzieren! Ein kleines Gimmick, das dem Modell gut steht, und dessen Vorbild ich auf einem der unzähligen Originalfotos fand, die ich vorab gesammelt hatte. Der Motorraum vor den Verfeinerungen Das Interieur sollte auf jeden Fall beigefarben werden, das bietet wesentlich mehr Kontrast zum British Racing Green - und außerdem gefällt es mir einfach besser als schnödes Schwarz. Lackiert sind Sitze und Türverkleidungen mit Revell 89 Matt - nach gründlichem Durchtrocknen habe ich die Teile dann mit einem weichen Tuch aufpoliert, wodurch ein schöner lederartiger Effekt zustande kommt. Zum Neuaufbau des Motors verwendete ich ebenfalls Revell Farben, sowie diverses Material aus dem Elektronikbereich. Die Aufkleber der Batterie sind mit Photoshop gemacht, entsprechend skaliert und auf mattem, selbstklebendem Fotopapier ausgedruckt. Die Batteriehalterung besteht aus einem Streifen Aluminium der längs im 90 Grad Winkel gebogen ist. Der Ölpeilstab darf natürlich nicht fehlen. Die Sitze: links vor der Politur - rechts mit Ledereffekt nach vorsichtigem Aufpolieren Die Umbauzeit erstreckte sich über mehrere Monate. Anders als bei einem Modellbausatz hat man bei solch einem Projekt keine Bauanleitung mit einzelnen Baustufen, die man Schritt für Schritt abarbeiten kann. Es entstehen immer wieder Pausen in denen der nächste Schritt durchdacht werden muss, oder man einfach abwarten muss bis lackierte und bearbeitete Teile fertig für den Weiterbau sind. Eine spannende Sache wie ich finde - und das Endergebnis ist auf jeden Fall ein Unikat. Das originale Grün des Modells habe ich im Übrigen so belassen. Der Lack ist gut und ohne Mängel, ich habe ihn lediglich zweimal aufpoliert und so für den nötigen Hochglanz gesorgt. Vorder- und Hinterachse. Die originalen Steck-Radaufnahmen wurden entfernt und durch 2,5mm Madenschrauben ersetzt.
Bernd Wachter Publiziert am 21. August 2012 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |