McDonnell Douglas F-4N Phantom IIVF-111 Sundownersvon Christian Schmidt (1:72 Hasegawa)Die Geschichte der F-4 Phantom II wurde schon oft erzählt. Darum nur ein paar Einzelheiten zur hier gezeigten N-Variante. Die F-4N ist eine kampfwertgesteigert F-4B, die im Juni 1970 zum ersten Mal flog. 228 Flugzeuge wurden beim Projekt „Bee Line" in ihren Strukturen verstärkt und neu verkabelt. Außerdem erhielten die Maschinen ein neues ECM System und Änderungen in der Avionik und an den Triebwerken. Zusammen mit der B-Version sind die F-4N die einzigen Phantoms mit den ursprünglich schmalen Reifen. So fehlen nur bei diesen beiden Varianten die charakteristischen Ausbeulungen auf den Tragflächen. Auch hier habe ich mich wieder für das Hasegawa Modell entschieden. Da ich von Anfang eine bestimmte Vorstellung von der Maschine hatte kam noch folgendes Zubehör dazu:
An Anfang steht erst einmal eine gute Recherche des Modells das man bauen möchte. Ich war selbst verblüfft wie viele Varianten es mit verschiedenen Sensoren am Leitwerk und mit bzw. ohne den länglichen ECM Ausbuchtungen an den Lufteinläufen es gibt. Danach ist der Bau aber einfach. Man wird mit keinen größeren Problemen konfrontiert. Wenn man das „Flap Down Set" von Wolfpack verbaut bleibt von den ursprünglichen Tragflächen nicht mehr viel übrig. Vorflügel, Landeklappen und Steuerflächen werden ausgesägt und durch Resinteile ersetzt. Der äußere, klappbare Teil der Flächen wird komplett gegen ein Resinteil getauscht. Die äußeren Flächen passen sehr gut, die anderen Teile müssen etwas angepasst werden. An allen Wolfpack Teilen mussten Gravuren nachgezogen werden, was aber keine große Arbeit ist. Man wird dafür am Schluss mit einer tollen Optik belohnt. Aufpassen bitte bei den Schubdüsen. Die N-Version behielt ihre ursprünglichen Triebwerke, es müssen also die kurzen Nozzles verwendet werden. Ich habe sie gleich gegen die viel besser detaillierten Aires Teile ausgetauscht, die erst ganz zum Schluss eingeklebt werden. Wenn bei den Phantoms an den inneren Pylonen sogenannte TER Waffenträger angebaut wurden, war zwischen Träger und Pylone ein Adapter angebaut der etwas mehr Abstand brachte. Damit wurde verhindert, dass eine Sidewinder Rakete beim Abschuss mit ihren Leitflächen an den Flächen der Bomben hängen blieb. Dankenswerter Weise hat Hasegawa das schon berücksichtigt und entsprechende Pylone beigelegt. Alle Klebenähte wurden verschliffen, an zwei Stellen musste etwas gespachtelt werden. Danach habe ich die weggeschliffenen Gravuren nachgezogen. Die typische Navy Farbgebung mit FS 36440 und FS 17875 wurde wieder mit Revell Aquacolorfarben lackiert. Nach einer Grundierung in Hellgrau habe ich nochmals die Übergänge zwischen Bausatzteilen und Resin verschliffen. Zuerst wurde das komplette Modell mit FS 36440 Light Gull Gray lackiert, ein Nacht gut durchtrocknen lassen, abkleben und danach dann FS 17875 Insignia White. Im Anschluss kam die Hitzeschutzbeplankung am Heck dran. Hier habe ich zwei verschiedene Metalltöne verwendet und jeweils noch leicht aufgehellt bzw. abgedunkelt. Während das Modell trocknet ging es an die Bemalung der Kleinteile wie Schleudersitze, Cockpithauben, Räder, Fahrwerksklappen und der Außenlasten. An der Phantom habe ich noch ein paar Kleinigkeiten wie den Blendschutz und die roten Flügelspitzen lackiert. Jetzt wurden alle Gravuren der Phantom mit einem weichen Bleistift leicht nachgezogen und danach das komplette Modell mit einem glänzendem Klarlack versiegelt, was auch gleichzeitig der Untergrund für die Decals ist. Die Decals von Eagle Strike lassen sich leicht verarbeiten und passen gut auf das Hasegawa Modell. Nur mit den Walkways auf den Triebwerkskanälen hatte ich ein Problem. Sie lagen dem Bausatz nur in Grau und dem Eagle Strike Bogen überhaupt nicht bei. Ich brauchte sie aber in Schwarz. Hier kam dann die Firma Aero Spezial ins Spiel, die mir die fehlenden Decals schnell liefern konnte. Die Wartungsmarkierungen stammen aus dem Hasegawa Bogen und sind von guter Qualität. Danach wurde alles mit mattem Klarlack geschützt. Erst jetzt habe ich die Ätzteile in das Cockpit eingeklebt, was bei den passgenauen Eduardteilen überhaupt kein Problem ist. Die Teile wurden, wenn nötig, noch am Bogen lackiert und mit Weißleim befestigt. Dann noch die Außenlasten anbauen, Schleudersitze, Räder, Fahrwerksklappen und Schubdüsen ankleben. Ganz zum Schluss dann die Cockpithauben und die F-4N mit einer der schönsten Flugzeugnasen aller Zeiten war fertig. Christian Schmidt Publiziert am 05. September 2012 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |