Schnellboot S-100S-198 "Walter", 8. Schnellboot Flottillevon Christian Meyerhoff (1:72 Revell)Moin zusammen! Hier kommt mein S-100 Boot von Revell. Als Vorbild habe ich mir S-198 von Walter Knapp ausgesucht. Verglichen mit dem günstigen Preis kann sich der Bausatz sehen lassen. Er beinhaltet alle Teile zum Bau eines soliden Modells. „Leider" gibt es aber dann ja noch diverse Zurüstsätze einschlägiger Firmen, von denen ich großzügigen Gebrauch machte. So kamen die Ätzteile von Eduard, die Geschützrohre, Torpedos von Schatton. Die Seeminen steuerte CMK bei und die Decals kamen von Peddinghaus. Die Figuren lieferte Hecker Goros. Die Passgenauigkeit der Bausatzteile ist gut, leider hat der Bausatz aber einige Fehler. Der größte Klops sind die Torpedorohre. Sie öffnen zur falschen Seite und haben nur wenig Details. Mit etwas Eigeninitiative und den Ätzteilen kann man das aber schnell ändern. Die anderen Änderungen betreffen die Auspuff- und Kühlwasseröffnungen am Rumpf sowie die Rauchgeneratoren. Diese Teile sind ebenfalls voll daneben und sollten detailliert werden. Die Verarbeitung hunderter kleiner Ätzteile zieht sich, ist aber später die Mühe wert. Das gilt auch für die Geschützrohre von Schatton. Ich denke mehr ist in 1:72 nicht möglich. Lackiert habe ich das Teil mit Xtracolor Farben in den Tönen Lichtgrau und Schwarzgrau. Diese Farben trocknen hoch glänzend auf und sehen anfangs gruselig aus. Die glänzende Oberfläche erleichtert aber das Aufbringen der Decals erheblich. Solange ich denken kann, habe ich nur Negatives über Decals von Peddinghaus gehört. Warum weiß ich nicht, mir gefallen sie ausgezeichnet. Man muss sie nur halt einzeln ausschneiden und aufpassen, dass der dünne Trägerfilm beim Aufbringen nicht umklappt. Sie passen sich hervorragend Konturen und Rundungen an und sehen aus wie gemalt. Nach der Versiegelung mit Mattlack folgten Washings und der Auftrag von Pastellkreide. Die Besatzung meines Bootes ist von Hecker & Goros und besteht aus Zinn. Die Figuren sind für den kleinen Maßstab unglaublich fein gegossen. Erst nach der Grundierung kommen alle Details zum Vorschein. Spätestens dann fällt einem auf, dass die Bemalung doch etwas dauern könnte. Ich habe sie dann unter Zuhilfenahme einer Lupe mit dem kleinsten Pinsel (000), den ich finden konnte, mit Humbrolfarben bemalt und gut trocknen lassen. Dann folgten weitere Durchgänge mit Ölfarben. Ich denke, dass ein Profi noch wesentlich mehr aus diesen Winzlingen herausholen kann, bei mir war dann irgendwann Schluss. Ich habe die Figuren verstiftet und dann am Boot angebracht. Dieses Boot war eines der aufwändigsten Modelle, die ich je gebaut habe. Mit etlichen Unterbrechungen wegen mangelnder Motivation betrug die Bauzeit drei Jahre. Mit dem Ergebnis bin ich im Großen und Ganzen zufrieden, auch wenn man einiges hätte besser machen können.
Christian Meyerhoff Publiziert am 22. Februar 2012 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |