Mangonel /Trabatiumvon Alexander Bähr (1:72 Zvezda)Das Mangonel oder Trabatium ist der Vorgänger des Trebuchets und hat ein starres Gegengewicht am kurzen Ende des Wurfarmes. Diese Wurfmaschinen kamen im 12.Jhd. auf und wurden bis zum 15. Jhd. eingesetzt. Bei einer Masse des Gegengewichtes von mehreren Tonnen konnten Geschosse von bis zu 100kg bis zu 150m weit geschleudert werden. Allerdings war die Feuerrate mit 2-3/h recht gering, dafür aber die Wirkung der Geschosse auf Befestigungen umso größer. Die Mannschaft hatte eine Stärke von ca. 12 Personen. Der Gegengewichtskasten enthielt Erde oder Steine. Jedoch ergaben sich durch die Trägheit der Masse beim Durchschwingen strukturelle Probleme, die die Zielgenauigkeit negativ beeinflussten. In manchen Abbildungen sieht man kleine Laufräder an der Konstruktion, die die Schwingungen nach dem Schuss abbauen konnten, ohne die Konstruktion zu schwächen. Beseitigt wurde das strukturelle Problem erst durch die Entwicklung des beweglichen Gegengewichtes des Trebuchets. Für das Modell verwendete ich den Bausatz von Zvezda. Aus der Schachtel heraus kann man ein Trebuchet mit einem beweglichen Gegengewicht bauen. Als Maßstab ist 1:72 angegeben, aber dafür ist er viel zu überdimensioniert. 1:32 oder 1:35 treffen es viel besser. Da das Gegengewicht ohnehin nicht so recht zum gesamten Erscheinungsbild passte, entschloss ich mich ein Mangonel zu bauen. Aus 1mm Plasteplatten wurden die Teile für das Gegengewicht ausgeschnitten und mit grobem Schleifpapier die Holzmaserung imitiert. Danach erfolgte das Gravieren der einzelnen Bretter. Nach dem Zusammenkleben wurde das Gegengewicht auf einen Stift am kurzen Ende des Wurfarms aufgesteckt und verklebt. Um dem Geschütz noch etwas mehr Volumen zu geben, ergänzte ich noch einige Verstrebungen und brachte noch Bolzenköpfe am Gegengewicht an. Die Spannhaken des Bausatzes waren zu klein für die großen Zahnräder, weshalb ich mir größere baute. Die Steinkugel besteht aus Moltofill, das in feinem Vogelsand gerollt wurde. Die Tragetasche ist aus Papiertuch hergestellt. Grundiert wurde das Modell mit R314 und danach mit umbra gebrannt gewaschen. Es folgten noch die Nachahmung der Maserung mittels Pinsel und wiederholtes Trockenmalen bis ich zufrieden war. Fazit:Mit etwas Eigeninitiative lässt sich ein ansehnliches Modell bauen, das sonst aus dem Kasten heraus irgendwie nicht gut durchdacht daherkommt. Alexander Bähr Publiziert am 28. November 2011 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |