Constructora Field 2aus dem Spanischen Bürgerkriegvon Stefan Szymanski (1:72 Steelwork Models)Nach dem Putsch der Generäle im Juli 1936 in Spanien formierte sich der Widerstand besonders unter den Arbeitern. Da kaum gepanzerte Fahrzeuge zur Verfügung standen, griff man auf viele improvisierte Konstruktionen zurück. Ab August 1936 wurden in der Firma Constructora Field in Barcelona auf das Chassis von Chevrolet SB Model eine Konstruktion aus Stahl montiert. Nach dem Field 1 wurde ein verbesserter Field 2 mit einem Drehturm für ein Maschinengewehr in insgesamt fünf Exemplaren gebaut. Als weitere Verbesserung erhielten die Fahrzeuge Öffnungen für Handfeuerwaffen. Der Field 2 wurde zwischen 1936 - 1938 in Aragonien in den Kolonnen der Gewerkschaften FAI, CNT und UGT eingesetzt.
Als ich zum ersten Mal den Field 2 als Modell in der Angebotspalette von Steelwork entdeckte, war mir sehr schnell klar, dass ich dieses Modell unbedingt bauen wollte.
So unterschied sich dieses Modell zu sehr von allen herkömmlichen Militärmodellen. Die einen wollen eine Ähnlichkeit zu einem überdimensionierten Turnschuh sehen, für mich sieht es eher nach einer Art “Kampfmaus” aus. Jedenfalls würde man diese Konstruktion eher der Fantasy-Ecke zuschreiben, doch handelt es sich hier wirklich um ein Gefährt, dass im Spanischen Bürgerkrieg zum Einsatz kam.
Zu aller Anfang standen die Verputzarbeiten der Resinbauteile.
Nach dem alle Resinteile ihren Platz gefunden hatten, konnte man sich nun mit den Ätzteilen befassen. Da durch den Einsatz der Ätzteile das “Handling” immer schwieriger wurde, war hier eine genaue, durchdachte Vorgehensweise unabdingbar.
Nach einer schwarzen Grundierung verwendete ich ein “Light sea grey” (Humbrol 141) als Grundfarbe. Die Grundfarbe wurde in diversen Bereichen (vorwiegend Blechmitten) in aufgehellter Variante per Airbrush leicht übernebelt. Anschließend folgten die Kleinarbeiten per Pinsel. Dabei wurden auch leichte Gebrauchsspuren, wie Schrammen, angebracht.
Die beiliegenden Decals ließen sich ohne Probleme verarbeiten und so konnten diese dann mit einem Mattklarlack anschließend versiegelt werden. Ich griff auf eine Grundplatte desselben Herstellers zurück. Diese verfügt über ausreichend Details, um jedem Modell einen passenden Untergrund zu verleihen und ist dabei epochen- und regionsmäßig ziemlich unabhängig. Leider hat der Hersteller im oberen Bereich eine ziemlich große Aussparung eingearbeitet. Entweder bleibt dem Modellbauer nichts weiteres übrig, als diese Aussparung zu verspachteln und dem Gelände anzupassen, oder man verwendet ein passendes Schildchen, wobei ich mich für letzteres entschied. Um ein schöneres Gesamtbild zu erzielen, rahmte ich die Base mit passend zurecht gesägten Holzleisten ein. Grasbüschel von MiniNatur und Plakate aus der Zeit des spanischen Bürgerkriegs rundeten dann die Arbeit an der Base harmonisch ab. Zwar hätte ich auch hier gerne noch die eine oder andere Figur verwendet, doch gibt der Markt in diesem Bereich wirklich nicht viel her. Gerade der spanische Bürgerkrieg wird von vielen Herstellern immer noch sehr stiefmütterlich behandelt, wobei die erhältlichen Figurensets für den ernsthaften, anspruchsvollen Modellbau absolut ungeeignet sind. Wer wirklich mal ein außergewöhnliches Modell bauen möchte, welches sich von fast allen 08/ 15-Versionen deutlich unterscheidet, sollte unbedingt ein Auge auf den spanischen Bürgerkrieg werfen. So kamen gerade hier viele improvisierte und damit auch interessante Fahrzeuge zum Einsatz. Steelwork hat mit diesem Modell etwas sehr Außergewöhnliches geschaffen. So kann sich jeder Modellbauer einer Attraktion in der heimische Vitrine sicher sein und der Frage des jeweiligen Betrachters, ob so ein Gefährt überhaupt jemals existiert hat. Stefan Szymanski Publiziert am 08. März 2012 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |