Messerschmitt Bf 110 C-3

von Peter Hochstrasser (1:72 Italeri)

Geschichtliches

Über die Me-110 will ich hier nicht mehr viel sagen, kennt sie doch jeder! Mein Modell zeigt eine C-3 der 6. Staffel, II. Gruppe des ZG-76 1940 in Frankreich, mit der Kennung M8+CP, wobei M8 der Code für das ZG-76 ist, das gelbe C wäre die individuelle Maschine und das P steht für die 6. Staffel in der II. Gruppe! Die C-Version mit ihren Unterarten war die meistgebaute 110er. Die C-4/b war dann auch mit Bombenschlössern unter dem Rumpf und den Flügeln ausgestattet.

Das Modell

Wenn man ein größeres Lager (wie ich) an Bausätzen hat, findet man auch immer wieder eine alte "Salami" aus Italien, so auch diese Bf-110 von Italeri, und es wäre an der Zeit, endlich mal eine neue 72er-Serie an Bf-110 auf den Markt zu bringen, ich hoffe von Revell? Das Modell hat natürlich noch erhabene Gravuren, doch relativ fein, so dass sie mit entsprechender Behandlung mit Ölfarbe gar nicht so übel zur Geltung kommen. Ich selbst graviere eh keine Modelle!

Auf dem oberen Bild steht das Flugzeug auf seinem Stammplatz, der einen ausgebauten Feldflugplatz in Frankreich zeigen soll, der jedoch noch für andere Foto-Shootings herhalten muss.

Wenn das Modell schon einige Jahre auf dem Buckel hat, dann könnte man es noch ein wenig aufmotzen, deshalb kaufte ich eine Vacu-Kanzel von Falcon und einen kleinen Ätzteil-Satz von Eduard dazu. Falcon, ein Hersteller aus Neuseeland, vertreibt Sets, die meist bis zu zwölf Kanzeln für unterschiedliche Maschinen enthalten. In meinem Fall hieß das Set "Luftwaffe Part 3". Die Kanzeln sind meist nur einmal vorhanden, aber von sehr guter Qualität und stabil. Wie man auf dem Bild oben erkennt, gab es da einiges auszuschneiden, und zum Glück passte die Kanzel auch sehr gut zum Italeri-Modell.

Die Kanzelstreben erstellte ich mit Decals, indem ich eine Fläche (Klar-Decal) mit den benötigten Farben RLM 70 und 71 spritzte und danach mit Klarlack versiegelte. Danach mit dem Messer in gewünschte Streifchen schneiden, ins warme Wasser legen, und Teil für Teil aufbringen...mühsam, aber jeder Handmalerei überlegen! Die inneren Streben sind in RLM 02 ausgeführt. Dass sie deutlich heller sind als außen ist an guten Fotos einer Bf-110 C zu sehen, die in der Schweiz gründlich untersucht und fotografiert wurde. Der Fahrwerkschacht wurde nach vorne verschlossen und die Lufteinlässe bekamen winzige Streben.

Zu den ausgelegten Cockpitteilen kamen sicher noch einmal gleichviel dazu, wie Gurte, selbst erstellte Munitionstrommeln, MG-Rohre aus Draht, Kabel und seitliche Armaturen und ein Revi C/12 D von Quickboost, das hier noch nicht montiert ist. Der Frust-Faktor besteht eigentlich bei fast jedem Modell von Italeri, deshalb war ich besonders stolz, als es mir gelang, die verschlossenen Motorkühler aufzuboren und das vordere Stück durch ein "Blech" aus Bleifolie zu ersetzen, rechts unten ist das Ergebnis zu sehen.

Hier kurz ein paar Details zum neuen Standplatz in der Grösse 30 x 42 cm, der für diese Bf-110 bestimmt ist, aber wiederum noch für ein paar andere Fotoshootings herhalten muss. Alle Möbel, Hütte und Bretter für den Maschinenstandplatz sind aus Balsaholz, wobei anfänglich eine kleinere Hütte geplant war, im Verlauf der Arbeit aber vergrößert wurde (oben rechts). Der Stuhl ist von Preiser und die Karte, Bilder, Hinweise und Pläne an den Wänden wurden am PC erstellt. Der Grundaufbau ist aus einem 5mm starken Holzbrett, Styropor, und wurde mit Gips modelliert. Das Grünzeug und Bewuchs ist von Busch, wobei ich die Tannen besonders hervorheben will, sind sie doch für diesen Masstab sehr realistisch dargestellt und sogar mit kleinen Tannzäpfchen bestückt, die am kleinen Gießast zum Lieferumfang gehören! Ich habe mir immer Gedanken darüber gemacht, wie man eine Tanne wohl realitätsnah hinkriegen könnte, doch mit diesem Produkt von Busch hat sich das nun erledigt.

Klein aber fein wird die Büroecke des Staffelkapitäns.

Da die Decals von Italeri meist nicht korrekt oder schlicht unbrauchbar sind, weil falsch in der Form oder zu groß, kaufte ich noch den "Uralt-Bausatz" von Revell, so dass ich noch all die kleinen Hinweise anbringen konnte! Der Bausatz selbst ist für meine Ansprüche unbrauchbar (!) und diese Ansprüche sind ja wirklich nicht zu hoch angesetzt.

Auch von hinten macht die Bf-110 eine gute Figur! Gespritzt wurde das Modell mit Farben von Modellmaster in RLM 65, 70 und 71, wobei ich anmerken muss, dass die Farben eine sehr gute Pigmentierung aufweisen und korrekt im Farbton sind, das ist allerdings nur meine Meinung.

Später wird das Diorama noch mit ein paar Figuren bestückt und mit einem Citroen als "Staffcar", doch die sind dann bei späteren Beiträgen zu sehen.

Die Bügel und Seile für das Einziehen der Klappen habe ich aus Draht und Plastik erstellt, auch den Landescheinwerfer am Flügel musste ich aus Klarsichtfolie und rundem Plastikteil neu machen, da er im Bausatz nicht vorhanden war.

Sämtliche Bäume und Tannen wurden mit Draht verstiftet und alle Tannen wurden mit einem Echtholzstamm versehen. Das Wasserfass wurde aus Bleifolie erstellt und halb mit 2-Komponenten-Wasser von Noch gefüllt. Stuhl und Liegestuhl sind von Preiser und die kleine Leiter ist von Brengun.

Frustration kommt von Frustratio und heißt "Täuschung einer Erwartung"...doch diesmal ist es eine positive Überraschung, das relativ alte Modell von Italeri!

Fazit:

Wenn ich Glück habe finde ich auch noch die Bf-110 G-4 von Italeri, denn erhabene Gravuren hin oder her, das Modell gefällt mir, und ich hoffe auch vielen Modellbau-Kollegen.

Peter Hochstrasser

Publiziert am 25. November 2010

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