U-Boot Typ VII CU 96 - "Das Boot", Kpt.Lt. Heinrich Lehmann-Willenbrockvon Björn Nolting (1:72 Revell)Ich will nicht lange über diesen Typ reden, da er schon ausführlich auf vielen Seiten beschrieben wird. Ich möchte nur einen Detailbericht über meine verwendeten Materialien geben, da es für diesen Bausatz wundervoll viele zusätzlichen Materialen zu kaufen gibt. Nach langer Zeit ist es mir nun auch endlich gelungen, ein fertiges Typ VII/C in meiner Sammlung begrüßen zu können. Der Weg dorthin war aber sehr lang, schwierig und auch manchmal von zwangsbedingten kleinen bis großen Pausen geprägt. Verwendete Materialien:
Als erstes musste ich die Flutschlitze an den beiden Rumpfseiten mit meinem Proxxon Gerät von innen soweit auffräsen, dass nur eine dünne Haut stehen blieb. Den Rest dann mit einem Skalpell ausschneiden und nachträglich sauberfeilen. Der lange Flutschlitz über den Satteltanks erhielt dann im Abstand von gut 5mm Plastiksheets aus 1mm Dicke. Diese stellen die Rippen dar, die sich im Inneren des Bootes befinden. Ein durchgehender Flutschlitz wirkt zudem auch sehr unrealistisch. Als nächstes folgte die Verwendung der Ätzteilen von WEM (Flood, Drain and Vent Holes) und Modelbrass. Hier musste der Bereich der Torpedoöffnungen aufgefräst werden. Die Größe der Öffnungen war von Revell zu groß geraten. So setzte ich dann von WEM das neue Ätzteil ein, damit nun auch die richtige Größe der Torpedoöffnung stimmte. Die Torpedoblenden wurden dann auf die neue Größe zugeschnitten und ebenfall mit den neuen Ätzteilen beklebt. An Steuerbord musste dann auch noch die Ankereinbuchtung weiter nach vorne gesetzt werden. Anschließen machte ich mich an die unteren Flutschlitze von Bug und Heck sowie die des Mitschiffes dran. Als alle Ätzteile dann eingesetzt waren, mussten diese nur noch mit Spachtel bearbeitet werden. Leider wurde durch die Schleifarbeiten auch die feine Nietendetaillierung entfernt. Diese konnte ich aber Dank Perlen-Pen und einer Nadel neu modellieren. Nun wurden alle falschen Flutschlitze an Bug verspachtelt und in der richtigen Größe neu aufgebohrt. Anschließend erhielten die Satteltanks im Heckbereich auch ihre Flutschlitze. Hierbei setzte ich in der Innenseite dann noch eine abgewinkelte Metallplatte ein, um den runden Druckkörper zu simulieren. Leider sieht man später nicht mehr viel davon. Danach wurden noch die 16 Flutklappen am Satteltank ebenfalls aufgefräst und mit den Ätzteilen von Eduard und besonders den von Squadron versehen. Diese geben dem Boot dann eine schönere Tiefenwirkung. Nun mussten noch die Spitzen der beiden Satteltanks zum Bug hin neu modelliert werden. Diese sind von Revell zu spitz geformt. Im Original sind sie rundlicher. Diese erstellte ich mit Modelliermasse. Sie ließ sich gut formen und anschließend auch sehr gut schleifen. Ich klebte sie dann mit Spezialkleber am Rumpf fest und mit Spachtel füllte ich dann den Freiraum aus. Schließlich setze ich noch einen halbrunden Plastiksheet entlang des vorderen und achtern Druckkörpers, um die starke Schweißnaht anzudeuten. Beim Original sind diese nur am Rumpf aufgesetzt und ebenfalls mit einer starken Schweißnaht verbunden. Sie verschwinden nicht im Rumpf! Als nächstes folgte dann das Abkleben der beiden Rumpfhälften mit 1mm dickem Klebeband entlang der innen liegenden Rippen. Ich wollte somit die eingedrückte Metallhaut (Beulen) des Bootes durch den Wasserdruck simulieren. Also musste der Bereich zwischen den Klebebändern nur noch aufgefräst werden, um die Beulen entstehen zu lassen. Diese Arbeit werde ich aber bei keinem weiteren Boot wieder machen. Es war eine Schweinearbeit. Habe für beide Rumpfhälften gut zwei Wochen benötigt, mit jeweils fünf Stunden am Tag! Zwar ist der Effekt beim fertigen Boot super, aber mir irgendwie mit zu viel Arbeit versehen. Als nächstes erfolgten der Einbau des Upper Pressure Hull und das Zusammenkleben der beiden Rumpfhälften. Anschließend wurden diese noch gut verspachtelt, verschliefen und die restlichen Ätzteile von Eduard und Squadron angebracht. Als dieses geschehen war, musste ich noch Plastiksheet aus 10mm Dicke auf das Upper Hull kleben. Und zwar an die Bereiche, wo später der Turm, Luken und sonstige Schächte sind. Denn durch die offenen Flutschlitze kann man ja hindurchsehen. Dadurch wirkt es nicht besonders real, wenn alles frei ist.Während nun das Boot seine Grundierung mit schwarzer Farbe erhielt, machte ich mich an das Holzdeck von Nautilus heran. Dieses musste noch mit den ganzen Ätzteilen von Edurad und Squadron versehen werden, was auch eine ganz schön nervige Angelegenheit war. Diese lieben Scharniere sind eine Wohltat! Aber der Ätzteilebogen von Squadron ist hier nur zu empfehlen. Alleine schon durch die bessere Ausführung der Metallstreifen am Geschütz (zum besseren Drehen des Geschützes durch Bedienpersonal). Sie wirken realistischer als die von Eduard. Nachdem ich dieses erledigt hatte, bekam das Upper Hull seinen Anstrich und Verwitterungseffekt. Hier habe ich besonders mit Oil and Grease Stain Mixture von MIG gearbeitet. Es ergibt ein schön öliges Aussehen. Leider ist später davon auch nicht mehr viel zu sehen. Nach einem Tag Trocknung war die Hochzeit des Rumpfes mit seinem Oberdeck. Jetzt war es endlich Zeit, dem Boot seinen nötigen Anstrich zu geben. Hier habe ich auch schon wie zuvor auf die Aqua Color Farben von Revell zurückgegriffen. Ich finde sie super. Hohe Deckungskraft, einfach mit Wasser verdünnen und keine giftigen Dämpfe. Anschließend kam noch eine Runde Klarlack matt drauf. Nach der Trocknung wollte ich die Waterline Decals an ihre Positionen setzen und griff auf einen Tipps& Trick Beitrag zurück. Leider funktioniert dieser bei matten Farben wohl nicht ganz. Durch die Verwendung von Klarlack glänzend unter den Decals bleibt leider der Glanz auch weiter bestehen, selbst wenn er später mit Klarlack matt überspritz wird. Nachdem nun alles gut getrocknet war, habe ich dem Boot dann noch seinen Verwitterungs,- und Alterungs-Effekt mit Pastellkreide, Öl-Farben von MIG, Dark Washing von MIG und Pigmenten von MIG + CMK verabreicht. Als nächstes erfolgte der Zusammenbau des Turmes und aller weiteren Aufbauten an Oberdeck. Hier verwendete ich größtenteils nur die Materialien von Eduard und Squadron für die Netzsäge und die Abstandshalter im achtern Bereich. Das Geschütz besteht aus dem Rohr von Schatton, dem Sockel aus CMKs Exterior Set I und jeder Menge Eduard-Ätzteilen. Beim Boden des Turmes griff ich auch wieder auf das Holzdeck von Nautilus zurück. Die Passgenauigkeit ist hier etwas besser gelungen als beim Oberdeck. Da musste man an einigen Stellen doch mit Spachtel arbeiten. War aber alles halb so wild. Bei den Aufbauten verwendete ich das Exterior Set I in Kombination mit Eduard, Squadron und Schatton. Zusätzlich baute ich noch Halterungen für Karabiner, Handlauf und Metallstreben am oberen Rand des Turmes nach Original-Bildern ein. Sie geben dem Turm ein noch realeres Aussehen. Schön ist auch, dass Nautilus gleich die Holzverkleidungen in seinem Bogen mitgeliefert hat. Beim Wintergarten sowie am Niedergang baute ich noch zusätzlich Metallstreben und Halterungen aus 1mm dickem Draht ein. All dies ist auf Fotos von Originalen wunderschön zu sehen, hat aber Revell komplett vergessen. Also selber basteln. Die Flak besteht aus Teilen des CMK Exterior Set I, WEM Kimme & Korn (Satz A), gedrehtem Lauf von Schatton und dem Gegengewicht von JB Model. Zum Schluss erhielt der Turm auch einen Verwitterungs,- und Alterungs-Effekt mit Pastellkreide, Dark Washing und Pigmenten von MIG + CMK. Den Flaggenstab musste ich auch neu schnitzen. Der von Revell hatte mit dem Original nicht viel gemeinsam in Sachen Halterung. Also zwei dünne Streifen Ätzteile genommen und in Form gebracht, fertig. Die Schiffsglocke wurde aber nicht wieder übernommen. Denn bei Ausbruch des Krieges entfernte man diese auf allen Frontbooten. Die Flagge von AMP wurde einfach nass gemacht und dann in Form modelliert. Leider hält sie nie so, wie ich das will. Aber das Ergebnis lässt sich sehen. Die Antennen wurden aus dem beiliegendem Stück Garn hergestellt. Einfach mit schwarzer Farbe bemalt und beim Trocknen mit einer Pinzette bearbeitet, um eine schöne runde Form zu bekommen. Anschließen noch leicht mit Aluminium Pigmenten veredelt. Die Funkantennen bestehen aus dünnem Messingdraht mit schwarzem Anstrich. Der Draht lässt sich dadurch super in Form bringen. Zum Schluss baute ich noch den G7a Torpedo von JB Model. Dieser ist aus Aluminium und daher leichter als der aus Messing von Schatton. Zudem verfügt er über einen Ständer und ergibt somit ein schöneres Gesamtbild. Weitere Bilder
Björn Nolting Publiziert am 11. November 2009 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |