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McDonnell Douglas F-4B Phantom II

VF-102 Diamondbacks

von Arne Goethe (1:72 Hasegawa)

McDonnell Douglas F-4B Phantom II

Am 27.Mai 1958 startete der Prototyp der F4H-1 zu seinem Erstflug. Entwickelt aus der F3H "Demon" sollte dieser Typ diese ersetzen. Es erfolgten mehrere Detailänderungen über die folgenden Prototypen und der ersten Serienexemplare hinweg. Im Zuge der Neubezeichnung amerikanischer Kampflugzeuge wurde die F4H-1 noch während ihrer Fertigung in F-4B umbenannt.. Die F-4B stellte für die U.S. Navy einen grossen Schritt dar : hohe Reichweite, doppelte Schallgeschwindigkeit, leistungsstarkes Radar, Bewaffnung mit Sparrow- und Sidewinderraketen sowie einer hohen Kapazität an sonstigen Abwurflasten und der Möglichkeit Ziele selbständig ausserhalb der Sichtweite zu bekämpfen machten die Phantom II damals zu einem einzigartigen Flugzeug. Dem Typ stand eine lange Geschichte bevor - über 40 Jahre lang sollte die F-4 in ihren verschiedenen Versionen ( Aufklärer, Wild Weasel, Drohne, Jagdbomber) in den verschiedensten Luftwaffen der Welt im Einsatz bleiben. Damit gehört dieser Typ zu den "Klassikern" in der Luftfahrtgeschichte.

McDonnell Douglas F-4B Phantom II

Manchmal schaut man sich so seine bisher gebauten und noch vorhandenen Modell aus vergangen Tagen an und stellt fest das man dieses oder jenes nochmals und besser bauen könnte. Und bei manchen nicht mehr vorhandenen Modell ärgert man sich es entsorgt zu haben. So ging es mir als ich an mein erstes Revell - Modell dachte : Im Dezember 1989 bekam ich damaliger DDR-Bürger mein erstes West -Modell- eine F-4B von Revell. Es ging sofort los mit bauen. Teile vom Gussast, ein wenig entgratet, nach Bauanleitung zusammengeklebt. Die Farbangaben der Anleitung interresierten mich nicht weiter - unten Weis, oben irgend so ein Grau. Entsprechend angepinselt und dann die Decals drauf. Auf jeden Fall die gesamte Bewaffnung dran ! Nach 2 Tagen war die Phantom II fertig - meine erste ! Ja und dann immer mal schön betrachtet und mächtig gefreut weil sie so schön aussah mit ihren bunten Abziehbildern. Die Jahre vergingen, besagtes Modell verstaubte, verlor nach und nach Einzelteile und wanderte in den Müll. Später dann aber dann erfuhr ich mehr über das Modell : Es war eine F-4B aus der frühen Serienfertigung und verlies noch als F4H-1 das Fliesband in St. Luis um dann bei der VF-102 "Diamondbacks" eingesetzt zu werden. Anlässlich der Operation "Sea Orbit" 1964 war diese Staffel dabei als die Enterprise zusammen mit der "Long Beach" und der "Bainbridge" (alles nuklear angetriebene Schiffe) die Welt umrundete. Das Foto wurde berühmt : An der Deck der "Enterprise" steht die Besatzung und bildet die berühmte Formel E=mc?. Vorne aber steht schön aufgereiht unter anderem die VF-102 mit ihren Phantoms. Nachdem ich all das wusste wollte ich wieder genau so eine F-4B bauen. Nun aber war das ein Problem : Das Modell sollte "Ordentlich" werden, als Grundlage wollte ich deshalb den Hasegawa-Kit der F-4B/N nutzen. Den aber zu bekommen kommt einem Lotto-Treffer gleich. Am Lager hatte ich noch eine B von Fujimi. Der Bausatz aber gefiel mir nicht so ... Auf der Ausstellung in Sinnsheim schliesslich lernte ich einen Modellbauer kennen der mir eine F-4B von Hasegawa zusenden wollte. Das tat er auch - allerdings in Form einer F-4S. Die hatte ich nun auch zu Hause. Das nächste Problem betraf die passenden Decals : Zunächst ersteigerte ich mir bei eBay einen solchen alten F-4B Kit von Revell mit den Decals. Als ich jedoch im Angebot von CAM - Decals rumstöberte fand ich eine Bessere Alternative - hier gibt es einen Bogen mit den entsprechenden Markierungen von guter Qualität.

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Wie nun zu einer B kommen ? Schaut man sich die Hasegawa - Kits genau an erkennt man das man eigentlich auch bei einer S die Grundlage für eine B dabei hat : die schmaleren Räder des Hauptfahrwerkes, die anderen Höhenleitwerke, die passende Abdeckung des Bugfahrwerkschachtes, die richtigen Flügelspitzen, die kurzen Schubdüsen, das passende Seitenleitwerksende ( für die frühe und die späte B-Version) , die innere Verkleidung für die Nachtankanlage im hinteren Cockpitbereich sowie die passende vordere Instrumentenbrettabdeckung.

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Ändern muss man nun doch einiges : Am Rumpf und den Unterflügeln müssen einige Antennen entfernt werden. Auf der Flügeloberseite müssen die Ausbeulungen der Fahrwerksschächte entfernt werden. Unter dem Radom muss die Blattantenne durch das Gehäuse für den Infrarot-Sensor ersetzt werden.

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All diese Änderungen stellen keine grössere Probleme dar - lediglich die Bereiche auf den Flügeloberseiten wo dei Ausbeulungen entfernt wurden mussten neu graviert werden. Den Infrarot-Sensor entnahm ich einem F-4D Kit. Eigentlich wollte ich keinen weiteren Aufwand an diesem Modell betreiben, entschied mich dann aber doch zur besseren Detaillierung des Cockpits sowie der Darstellung der ausgefahrenen Vorflügel und Landeklappen.

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Als Grundlage für das Cockpit dienten mir Cockpiteile aus dem F-4F Kit von Revell sowie Ätzteile und die Resinsitze von Verlinden. Da ich eine gute Zeichnung des F-4B Cockpits habe betrieb ich nun hier einen nicht geplanten Aufwand. Das Aussägen der Vorflügel war nicht ganz einfach, die Neumontage ebenfalls nicht. Das Hauptproblem ist hierbei das die Trennlinie der Vorflügel nicht durchgehend gerade ist sondern mehrmals abwinkelt. Die Landeklappen dagegen sind einfach auszutrennen und zu montieren.

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Des weiteren entschied ich mich für die Darstellung der Nietenreihen am Modell. Einerseits waren viel Rumpfnieten aufgrund der nicht mehr ganz frischen Form nicht mehr oder nur noch sehr schwach erkennbar während Hasegawa die Nieten an den Flächen gar nicht darstellt. Also wurde Alles neu "genietet". Dazu verwendete ich eine spitze Graviernadel wobei Vorsicht geboten war : an einem 72er Modell darf man es mit den Nieten nicht übertreiben ... Zum Schluss entschied ich mich dann noch die einziehbare Einstiegsleiter aus Draht und Plastik nachzubauen.

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Mit der entsprechenden Vorsicht sind die Decals von CAM gut zu verarbeiten. Schlechter sieht es mit Beschreibung von CAM zu der Markierung aus - Version und Jahr werden falsch angegeben. Auf fast allen Fotos der VF-102 - Phantoms erkennt man das das Seitenruder - wie alle Steuerflächen- weis ist. Anleitung und Decals von CAM als auch von dem alten Revell - Kit geben ein Rotes Ruder mit 6 kleinen weisen Sternen an. Sollen sich beide Hersteller geirrt haben?

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Nach einer langen "Irrfahrt" durch das Internet und Sichtung zahlreicher Fotos wurde ich auch nicht schlauer ...- Dabei lag die Erklärung die ganze Zeit schon bei mir ! Man braucht sich nur das bereits erwähnte Foto der "Enterprise" von 1964 während der Operation "Sea Orbit" anzusehen - und zwar genau. Was erkennt man an den Seitenleitwerken der Phantoms ? - Rote Seitenruder ! Offensichtlich erhielten die Flugzeuge der Vf-102 zu diesem Ereigniss extra den roten Ruder-Anstrich. Es war die letzte grosse Reise dieser frühen F-4Bs - 1965 schon hatte die VF-102 auf die F-4J umgerüstet.

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McDonnell Douglas F-4B Phantom II

Arne Goethe,
www.arnes-modellbauseite.de

Publiziert am 08. Oktober 2003

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