Vought F-8P (FN) Crusadervon Christian Wermuth (1:72 Academy)Das OriginalDie F-8 Crusader war der erste bordgestützte Jäger, der im Geradeausflug Überschallgeschwindigkeit erreichen konnte. Der Erstflug des als XF8U-1 bezeichneten Prototypen fand am 25. März 1955 statt und er erreichte bereits bei diesem Mach 1. Nur 21 Monate nach dem Erstflug des Prototyps ging der Typ in den Einsatz. Im Laufe der Typengeschichte kam es zu unzähligen Weiterentwicklungen, zu der unter anderem auch eine Aufklärerversion gehörte. Ernsteinsätze wurden in Vietnam und im Laufe der Kuba-Krise geflogen. Die Französische Marine bestellte 1963 insgesamt 42 F-8 Crusader. Unter diesen befand sich auch die letzte gebaute Crusader. Gleichzeitig war Frankreich auch der letzte Betreiber dieses Typs und stellte ihn erst 1999 mit der Einführung der Rafale M außer Dienst. Die dargestellte F-8 P (FN), No35, gehörte zur Einheit 12. F und wurde von der Französischen Marine 1999 im Rahmen der letzten Einsatzfahrt dieses Typs auf einem Flugzeugträger geflogen. Das ModellFür den Academy-Bausatz entschied ich mich aufgrund zahlreicher positiver Berichte, unter anderem auch bei MV. Hierzu kann ich nur sagen, dass der Bausatz meine Erwartungen nicht nur erfüllte, sondern übertraf. Die Passgenauigkeit ist ausgezeichnet und die Teile sind sauber gegossen und bedürfen kaum Nacharbeit. Lediglich der Kunststoff erschien mir etwas hart. Als positives Highlight möchte ich den Lufteinlauf erwähnen, welcher weit nach hinten führt und den Gesamteindruck des Modells erheblich aufwertet. Wie jeder Bausatz hat aber auch dieser dennoch seine kleinen Schwachstellen. So entschied ich mich dazu, die sog. „Air Scoops" (Hilfslufteinlässe im Triebwerksbereich) durch solche aus Resin von Quickboost zu ersetzen. Im Cockpit verwendete ich das vorlackierte Äzteilset von Eduard. Beide Nachrüstungen passen ausgezeichnet und müssen kaum angepasst werden. Auf das Anbringen der im Bausatz enthaltenen Magic- oder Sidewinder-Raketen, welche das Flugzeug beide tragen konnte, verzichtete ich bewusst, da ich das ursprüngliche Design als „Kanonenjäger" darstellen wollte. Der ZusammenbauDer Zusammenbau verlief problemlos, sodass sich das Modell in einer, für mich schon fast rekordverdächtigen Zeit von ca. zwei Wochen, bauen ließ. Spachtelmasse wurde nur an einigen, wenigen Stellen in minimalem Maße eingesetzt. Beim Einbau des Fahrwerks- und Bremsklappenschachtes sollte sehr präzise gearbeitet werden, da es im Rumpf eng zugeht. Dies gilt auch für den Bereich des Triebwerksauslasses, da sich die dortigen Strukturen kaum wieder herstellen lassen, wenn sie mal verloren sind. Für einen zusätzlichen Hingucker sorgt der aufgestellte Tragflügel, der im Original dazu dient, den Anstellwinkel beim Anflug zu vermindern. An dieser Stelle verzichtete ich auf das Aussägen der Klappen, um sie originalgetreu abgesenkt darzustellen. Die im Bausatz enthaltenen Decals von Cartograf passen zum sehr guten Gesamteindruck und ließen sich problemlos verarbeiten. Lediglich das Decal für den Fanghaken ist zu groß und musste zugeschnitten werden. Insgesamt machte das Modell großen Spaß und ist aus meiner Sicht bedingungslos zu empfehlen. Die FarbgebungVerwendet wurden Acryl-Farben von Mr. Hobby, Tamiya und Revell Aqua Color gemäß den erforderlichen FS-Codierungen. Bei der Aufhellung der Farben war ich noch immer zu zögerlich, weshalb auch dieses Modell etwas zu dunkel wurde. Zunächst wurde das Modell komplett mit der Grundfarbe lackiert. Anschließend wurden die einzelnen Panels mit aufgehellter Grundfarbe einzeln geairbrusht. Leider ist dies auf den Fotos kaum sichtbar. Die Gravuren wurden mit Wasserfarben unter der Beigabe von etwas Spülmittel betont. Christian Wermuth Publiziert am 11. November 2009 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |