Canadair Sabre CL-13 Mk.6Der Weg zu einem realistischen Metallfinishvon Hubert Ortinger (1:48 Hasegawa)OriginalDas Projektteam von North American Aviation begann schon 1943 mit der Entwicklung eines Strahljägers auf Basis der erfolgreichen P-51 (Mustang), doch erst als die US NAVY 1944 einen Auftrag für ein neues Jagd- und Jagdbomberflugzeug ausschrieb, woran sich North American mit seinem Entwurf NA-134 beteiligte, kam die Sache ins Rollen. Kurze Zeit darauf beteiligte man sich mit einem nochmals weiterentwickelten Entwurf (NA 136) an einer Ausschreibung der USArmyAirForce, die Bedarf für ein ähnliches Flugzeug anmeldete. Obwohl die USAAF im Mai ´45 bereits drei Exemplare bestellte und auch die Serienproduktion erteilte, überarbeiteten die Techniker von NA eigenmächtig nochmals den Entwurf. Dabei ließen sie die durch das Ende des Krieges zur Verfügung stehenden Erfahrungen deutscher Wissenschaftler und selbst im Windkanal erlangten Erkenntnissen mit einfließen. Die NA-140 sah anstatt der ungepfeilten Tragflächen nun um 35° gepfeilte Flügel vor und man verwendete sogar das Profil der Me 262 (dem ersten in Serie produzierte Düsenjäger. Über die gesamte Spannweite erstreckten sich jetzt auch Vorflügel. Bei der mittlerweile als FJ-1 Fury bezeichneten Navy Maschine konnte man sich damit jedoch nicht durchsetzen, weil sich die Navy mit geraden Tragflächen bessere Flugeigenschaften bei niedrigen Geschwindigkeiten erhoffte und so Landungen auf Fugzeugträgern nicht unnötig erschweren wollte. Ein Fehler wie sich später herausstellte... Etwa ein Jahr nach der Fury, am 1.Okt.'47 hob die XP-86 zum ersten Mal ab und erreichte im Bahnneigungsflug sogar über Mach 1. Ab '49 wurden 554 Exemplare des jetzt als F-86A bezeichnete Flugzeugs ausgeliefert - gerade rechtzeitig um im Koreakrieg eingesetzt zu werden und dort das Blatt im Luftkampf zu wenden. Als einziges Muster den Mig-15 zumindest ebenbürtig ließ sie die UN Alliierten mit einer Erfolgsrate von 4:1 letztendlich besser dastehen. 1949 wurde auch die kanadische Luftwaffe auf die Sabre aufmerksam. Die Firma Canadair handelte mit North American einen Vertrag für den Lizenzbau aus und produzierte in einer ersten Serie 100 F-86A für die Royal Canadian Air Force unter der Bezeichnung CL-13 Sabre Mk.1. Es folgten mehrere Versionen, die sich fast nur durch andere Triebwerke unterschieden. Bei der Mk.VI fand das damals leistungsstärkste Jettriebwerk (Orenda 14) Verwendung und machte ihn zum ultimativen Düsenjäger seiner Zeit. Einsatz bei der LuftwaffeFür die am 1. April 1956 begonnene Aufstellung der neuen Bundesluftwaffe brauchte man einen entsprechenden Jäger und die Bundeswehr entschied sich hierbei für die Canadair Sabre Mk.6, auch weil die Kanadier der Luftwaffe vorab bereits 75 gebrauchte Mk.5 zur Schulung kostenlos überließen. (Ersatzteile dafür waren dann aber umso teurer!) Nach ersten Schulungen für Techniker und Fluglehrer (220 ehemalige Reichsluftwaffepiloten), die noch in Kanada stattfanden begann '57 der Flugbetrieb in Deutschland. Die Hauptaufgaben der Waffenschule LW 10, der ersten fliegenden Einheit bestand neben der Ausbildung darin die Geschwader JG 71/72/73 aufzustellen. Die Sabre war zum Zeitpunkt der Einführung bei der Luftwaffe sicherlich bereits veraltet und gegen aktuelle amerikanische Muster wie die F-100, F-102 oder die englische Hawker Hunter hatte man in simulierten Gefechten, auch wegen des fehlenden Nachbrenners, nur selten eine Chance. Auch für die angedachte Rolle, die Abwehr sowjetischer Bomberverbände, wäre sie nicht sonderlich geeignet gewesen da die Geschwindigkeit der Sabre in etwa die gleiche der Bomber war. Auf der anderen Seite muss man aber bedenken dass den ersten Soldaten der Bundesluftwaffe die Erfahrung für neue Muster schlichtweg fehlten: Seit dem Ende des 2. Weltkrieges waren immerhin bereits über 10 Jahre vergangen. Zudem waren die Flugzeuge rasch und unkompliziert zu beschaffen, schnell zu erlernen und gut um neue Erfahrungen zu sammeln. Für viele Piloten war die Sabre, auch aufgrund der sehr guten Flugeigenschaften, das Traumflugzeug schlechthin. BewaffnungDie meisten Sabres, wie auch die der BW, verfügten über sechs 12,7mm Browning Maschinenkanonen an den Rumpfseiten unterhalb des Cockpits. Jede Kanone verfügte hierbei über 267 Schuss. Weiterhin konnten die deutschen Maschinen im Einsatz als Jagdbomber freifallende Bomben, Napalm, Raketenwerfer und ähnliches an zwei Aufhängungen unter dem Flügel mitführen die für je 500 kg zugelassen waren. An bis zu acht Stationen am Außenflügel konnten zudem acht Raketenwerfer für 16 HVAR-Raketen 5" oder 56 2,5" Raketen mitgeführt werden. Später wurden auch Startschienen für AIM-9B Sidewinder mitgeführt. Standardmäßig wurden zudem 2 externe Treibstofftanks für je 455 oder 800 Liter Kerosin angebracht. Die Bewaffnung entsprach somit weitgehend der Jagdbomber. Das Model und der Weg dahin...Mit dem exzellenten Bausatz von Hasegawa lässt sich wahrscheinlich problemlos eine US F-86 F-30 Sabre mit Korea Markierungen fertigen, aber wer will es sich denn schon leicht machen? Ich wollte eine Maschine der Bundesluftwaffe mit Hartmann Tulpe und ich wollte zum ersten Mal „blankes Metall"! Was ich meiner Meinung dazu noch benötigte waren Räder mit Profil von True Details, das Conversion Set für die Vorflügel von Cutting Edge, die farbigen Ätzteile von Eduard (49236),das Undercarriage- und Armament-Set von CMK (nur wegen der Luftbremsen und Munitionsbehälter), den Decal Bogen # 48185 von Eagle Strike und ein anständiges Cockpit. Dieses erstand ich schon vor geraumer Zeit in Form eines Jaguar Detail Sets welches auch die Landeklappen, alle Steuerflächen, Räder und den linken Waffenschacht beinhaltete. Außer dem Cockpit, Seitenruder und den Landeklappen war nichts zu gebrauchen, trotzdem reifte in mir schnell der Wunsch beide Waffenschächte geöffnet darzustellen und nachdem ich auch sofort die Klappen aussägte gab es kein Zurück mehr! Zu diesem Zeitpunkt existierte das CMK Waffen Set noch nicht weshalb ich, wie man auf den Bildern sehen kann aus dünnen Plastik Platten die Schächte konstruierte. Dabei galt es darauf zu achten, dass in der Tiefe auch wirklich drei MGs der Marke Aires Platz fanden und die Abstände der Läufe mit den Mündungsöffnungen übereinstimmten. Hierzu klebte ich an die Innenseiten des Vorderrumpfes kleine Plastikröhrchen die wie beim Original als Führung dienten. Da ich kein Raummaß besitze nahm das Anpassen wieder kein Ende bis die perfekte Rundung gefunden war damit die Teile später plan in den Rumpf eingeklebt werden konnten. Um nun die Kästen selbst links und rechts neben dem Triebwerksschlund platzieren zu können mussten die Seitenkonsolen des Resincockpits extrem dünn gefräst und geschliffen werden und auch die Außenwand wurde auf Blechstärke reduziert um von außen maßstäblich zu wirken. Außerdem konnte man den Platz gut gebrauchen da es ziemlich eng wurde, was dazu führte dass mein Enthusiasmus schnell abklang und ich das Modell für mehrere Monate beiseite legte. Erst als mir die zwei CMK Sets in die Hände fielen ging es weiter. In erster Linie wieder mit Sägen und Fräsen denn im vorderen Teil wurde es mit dem Einbau des Bugradschachtes und den Munitionsladen jetzt noch enger! Genauso bei den Landeklappen, die unmittelbar an den Hauptfahrwerkschacht grenzen. Dank Zubehör -industrie weisen diese nunmehr eine realistische Tiefe auf, beanspruchen dafür aber auch mehr Platz so dass in den Tragflächen in diesem Bereich Material abgetragen werden muss. Glücklicherweise hat Cutting Edge ein Conversion Set der Nasenklappen in seinem Programm mit dem man die für eine Canadian Sabre typischen Vorflügel vorbildgerecht ausgefahren beim Modell umsetzen kann. Dazu muss man lediglich knapp ein Drittel des Flügels vorne fast über die gesamte Länge abtrennen und statt dessen das Ersatzteil mit den Schlitzen zur Aufnahme der Vorflügelhalterung ankleben. Da es hier natürlich nicht ohne Spalten abgeht habe ich mit Superkleber nicht gespart und die verbleibenden Fugen mit Tamiya Zweikomponenten Spachtel gefüllt. Die Oberfläche schmirgelt man mit steigender Körnung und die dabei verschwindenden Gravuren werden hinterher nachgraviert. Im späteren Verlauf habe ich auch die Wartungsklappen unter den Slats eingeritzt.
Der Einbau der CMK Bremsklappenschächte stellt kein Problem dar und auch die Klappen selbst sind schnell mit einem perforierten Ätzteil verfeinert. Werkseitig sind diese schon so konstruiert dass sie wie beim Original nicht nur nach außen gespreizt werden sondern dabei auch noch schräg nach unten weisen! Auch hier wird's ziemlich eng und kniffelig weil der Triebwerksauslaß genau dazwischen verläuft und beim Fräsen die Passstifte dafür dran glauben mussten. Um etwas Struktur zu imitieren, klebte ich dünne Plastikprofile in die innen glatte Schubdüse. Zum Bemalen wurden diese und der Lufteinlauf mit schwarz matt grundiert, mit Humbrol Stahl bepinselt und anschließend unter Zuhilfenahme eines Schaumstoffstückchens auf einem Schaschlikspieß auf Hochglanz poliert. Für die ersten Verdichterschaufeln verwendete ich Alclad „Polished Steel" auf glänzendem Schwarz. Auch die leeren Waffenschächte wurden auf diese Weise auf Metall getrimmt. Die Gatter an denen die Kanonen „geschraubt" sind wurden separat gefertigt um sie leichter bemalen und anschließend als Einheit einsetzen zu können. Die Waffen mit den gekürzten Läufen besprühte ich matt schwarz und bürstete mit GunMetall trocken. Die Deckelriegel werden natürlich separat bemalt da sie erst zum Schluss angeklebt werden. Schließlich wollte ich sie ja geöffnet und abgespreizt darstellen. Bevor ich mich an die Farbgebung des Cockpits machte widmete ich mich der Kanzel und den Schienen in denen diese Vor und Zurück geschoben wird. Dazu klebte ich an die Innenseiten der Kanzel parallele Führungen die in selbst verleimte U-Profile beidseitig des Einstiegs passten auf denen wiederum die Kanzelbelüftung in Form von Draht geleimt wurde. In diesem Stadium des Zusammenbaus tut man gut daran sich um die typenspezifischen Unterschiede, insbesondere diverse Einlassöffnungen und Lufthutzen zu kümmern. Vor allem die markanten „Suggar Scoop Intakes" an den Flanken hinter den Tragflachen verdienen etwas mehr Aufmerksamkeit. Die Form der Schaufeln selbst fertigte ich mittels Tiefziehen eines Stückchens einer Sichtverpackung über ein Gravurinstrument. Aus dem so geformten Profil schnitzte ich den Einlass den ich wiederum auf eine gewölbte Plastikplatte klebte um so den Fuß zum Befestigen an der Rumpfwand zu gewinnen. Die Bilder dazu sind hoffentlich aussagekräftiger! Zum Kaschieren der Löcher ist es sinnvoll alle Öffnungen nach innen zu verlängern und mit schwarz auszumalen um ihnen die nötige Tiefe zu verleihen. Das Verstärkungsblech am Seitenruderansatz muss komplett abgefräst werden, außerdem müssen im Bereich des Rumpfes auch ein paar wenige Paneele geändert oder Wartungsklappen versetzt und Tanköffnungen neu graviert werden. Hierzu empfehle ich die Publikation „F-40 Flugzeuge der Bundeswehr" und das Sabre „Walk Around" von Squadron.
Ist man schon mal soweit hat man zumindest das Gröbste hinter sich und man kümmert sich um die Farbgebung des Cockpits und des Kanzelrahmens. Ausgehend von seidenmattem Grau (Revell) werden die Feinheiten mit Washing, Trockenmalen und Detailbemalung hervorgehoben. Das farbig bedruckte Instrumentenpaneel und anderer diverser Kleinkram der Eduard Ätzplatine stellen die Highlights dar. Der Schleudersitz mit den bereits angegossenen Gurten und Sauerstoffschläuchen konnte separat bemalt werden und wird zum Schluss nur an der Rückseite in die Katapultschienen geschoben. Einzig der Hebel zum Verstellen der Kopfstütze und die Cockpitlämpchen mit den winzigen Spiralkabeln sind von mir. An der Vorderseite der Kanzel drapierte ich noch die Dichtung und setzte einen Handgriff ein. Der mit Chrome Folie „verglaste" Rückspiegel wird erst zum Schluss mit Weißleim eingeklebt. Von den Steuerflächen sägte ich lediglich das Seitenruder aus das ich einzig eingeschlagen abbilden wollte. Nach dem Schwärzen des inneren Triebwerkbereichs klebte ich die Rumpfschalen zusammen. Für solche Verbindungen verwende ich gerne Faller Expert Plastikkleber um die Naht regelrecht zu verschweißen. Die Kanonen mussten natürlich vorher eingesetzt werden, da die Kästen größer sind als die Öffnungen. Die Abdeckungen dafür schnitt ich aus Hobby Metallfolie und die Struktur auf der Innenseite bildete ich mit dünnen Plastikprofilen nach. Außen perforierte ich mit einem Rädchen die Nieten und ritzte die Umrisse der Verschlüsse ein.
Nebenbei detaillierte ich all die anderen Komponenten die auch separat bemalt werden. Das Fahrwerk erhielt geätzte Federbeinscheren und Schleppösen aus Draht. Die angegossenen Halterungen für die Klappen werden weggeschnitzt, durch filigranere Plastikprofile ersetzt und das Ganze so komplettiert dass es später als Einheit eingesetzt werden konnte. Da winzige Kabelführungen aus gezogenen Q-Tipps schon vorher angeklebt wurden brauchte ich zum Schluss nur noch ein schwarzes Stückchen Perlonschnur als Bremsleitung durchfädeln.Das Bugrad teilte ich an der richtigen Stelle um es eingelenkt und mit Draht verstärkt wieder zu montieren. Die Zusatztanks werden mit maßstäblicheren, weil geätzten Heckflossen ausgestattet und die Sidewinder Pylone graviert, da diese erhabene Gravuren aufweisen. Die Raketen des Bausatzes tauschte ich gegen schönere aus dem Waffenset des gleichen Herstellers. Auch das Pitotrohr reproduzierte ich aus verschieden dicken Kanülen da das Original bestimmt früher oder später abgebrochen wäre. Die eingeknickte Klappe für das Bugrad wird mit einem winzigen Ätzteil verfeinert das später die Verbindung zum Fahrwerksbein herstellt. Auch für die Windschutzscheibe wird ein Belüftungssystem in Form von zwei Drähten auf der Innenseite installiert. Solche und noch so manch andere Details finden sich, wenn man wie ich alle Bildquellen wiederholt von vorne bis hinten durchforstet, bis sich die Blätter aus der Verleimung lösen!
Das Metall und der Weg dahin...Bis auf eine P-38 Lightning, in silber-scheckiger Lackierung, die den Namen Naturmetall nicht verdiente, hatte ich noch keine Erfahrung diesbezüglich gesammelt. Mit der Zeit dafür umso mehr verschiedene Alclad Fläschchen, die nur darauf warteten zum Einsatz zu kommen. Schon seit geraumer Zeit wünschte ich mir den Mut noch mal ein NaturMetallFinish an einem Flugzeug anzugreifen, da dies jedoch bekanntlich ziemlich schwer ist, habe ich es immer wieder verschoben. Ich nahm jedoch die Modelle anderer Bastler genau unter die Lupe und stellte viele Fragen bis ich beschloss jetzt endlich auch mitzumischen. Ein Schlagwort in diesem Zusammenhang ist die Bezeichnung „Stressed Skin", das auch bedeutet, dass durch das Vernieten der Blechpaneele auf der tragenden Rumpfkonstruktion eine strapazierte Außenhaut entsteht und die Nietreihen dabei tiefer liegen als die nichttragende restliche Oberfläche. So mancher Modellbauer hat dafür schon sein Modell mit dem Dremel bearbeitet aber da ich mir das nicht zutraute suchte ich nach anderen Wegen. Schließlich weiß doch jeder, dass bei dieser Art von Lackierung die Oberfläche absolut glatt sein sollte. Andererseits kam ich nach intensiven Quellenstudium zu dem Schluss, dass unlackierte Flugzeuge keineswegs ein so gleichmäßiges Äußeres aufweisen. Mein Ziel war es also eine regelmäßige Unregelmäßigkeit zu erreichen damit es nicht wie geschleckt aussieht. Ich kam auf die Idee, wenn schon nicht die Nietreihen tiefer, dann doch den Rest höher zu legen. Wie sich erst später herausstellte war ich nicht der Erste mit dieser Eingebung. Im jetzigen Stadium des Zusammenbaus ist das Modell mit feinstem Sandpapier überschliffen und bereit zum ersten Farbauftrag, der nur dazu dient Makel in Form von Kleberresten, Spalten oder Kratzern auf der Oberfläche aufzuspüren. Genauso alle übrigen Komponenten, die hierfür auf Zahnstocher befestigt werden. Cockpit und Triebwerksein - und auslaß werden mit Schaumstoff abgedichtet. Ich habe es mir angewöhnt vor größeren Sprüh-Aktionen die einzelnen Bauteile unter warmen Wasser und mit handelsüblichem Spülmittel von Staub und Fett zu befreien und hernach unter einem Karton trocknen zu lassen. Nach einer dünnen Schicht hellgrau wird alles kontrolliert, die eine oder andere Gravur nachgezogen und so manche Kannte noch schärfer geschmirgelt. Anhand von Fotos zeichnete ich mir dann mit Bleistift die Konturen der Nietreihen auf die Hülle und räderte vorsichtig das Muster ins Plastik. Eine sehr zeitraubende Arbeit bei der nichts überstürzt werden sollte. Hinterher pinselte ich mit dunklerer Enamel-Farbe alle Bereiche dazwischen dick aus, was noch zeitraubender war! Dann, nach ausreichender Trockenzeit wird der Überzug mit 8000er Schmirgelleinen poliert wobei man darauf achten muss die Farbe nicht wieder wegzuschleifen. Sodann wieder ab ins Spülbecken und unter den Karton. Als Nächstes sind die roten Bereich um die Rumpfnase, an den Tanks und am Seitenleitwerk an der Reihe die dann wiederum für die sich anschließenden Arbeiten maskiert wurden. Auf dem Decalbogen ist zwar das rote Seitenleitwerk vorhanden, man tut aber gut daran es zu lackieren da sowieso ausbessert werden müsste und man so ein einheitliches Rot erhält. Was folgt ist eine Schicht glänzendes Schwarz das als Grundierung für „polierter Stahl" und „poliertes Aluminium" von der Firma Alclad II Lacquers empfohlen wird, welche als Grundlage für mein Finish dienen sollten. Gleichzeitig habe ich auch die alte „P-38" schwarz lackiert, die als Versuchskaninchen zum experimentieren mit den Metallfarben herhalten musste.
Für das NMF wich ich vom üblichen Weg der Modellbauer ab die mit den hellen Bereichen beginnen, diese dann maskieren um dunklere Segmente mit der dann abgetönten Farbe zu sprühen. Ich begann mit den Paneelen die am dunkelsten bleiben sollten und maskierte das, was ich am Schluss hell haben wollte. Im Laufe der Lackierung werden dann die abgedeckten Bereiche Schritt für Schritt demaskiert, wobei die ersten Stellen nach und nach mehr Farbe abbekommen. Jedes Paneel wird einzeln besprüht und ich achtete peinlichst darauf, dass dies nicht deckend geschah und somit der Rand dunkler ausfiel. Ich tat gut daran so vorzugehen, da hie und da noch ausgebessert werden musste und so doch noch genug Farbe auf das Modell kam. Wie gesagt stellten die hochglänzenden Töne die Basis für meine Lackierung dar, aber ich nutzte letztendlich die gesamte Palette der Metallfarben. Immer wieder wird neu maskiert und woanders abgedeckt um so die vielfältigsten Schattierungen zu erhalten. Das sowieso schon schwach klebende Tamiya Tape wird dazu noch vorher auf ein Sweatshirt gesetzt um die Haftung nochmals zu verringern um nur ja ein Abplatzen der unteren Schicht zu vermeiden. Alternativ wurden auch „Post it" Zettelchen verwendet, die ideal für diese Zwecke geeignet sind. Ich habe im Verlauf der Lackierung keine anderen Farben zum Abtönen beigemischt, nur im hinteren Triebwerksbereich wurde durch Übersprühen von transparentem Blau und Gelb versucht ausgeglühte Stellen zu imitieren.
DecalsDie drei Markierungsvarianten des Eagle Strike Bogens sehen zwar getarnte Flugzeuge vor, was mich aber nicht davon abhielt die Decals für meine Sabre einzuspannen. Ich suchte nach einer Maschine die ich mit den vorhandenen Zahlen und Nummern verwirklichen konnte, was nicht sonderlich schwer war und ich die Decals sowieso immer einzeln und randnah ausschneide. Wer nun wie ich auch die zahlreichen auf transparentem Film gedruckten Wartungsbeschriftungen aufbringen möchte kommt um ein hochglänzendes Zwischenfinish als Grundlage dafür nicht herum. Der Metall Effekt wird zwar dadurch minimal eingeschränkt, dafür kann man Haftungslösungen und Weichmacher verwenden die ansonsten nicht mit den Metallfarben harmonieren. Dank Set und Sol der Firma Micro Products schmiegen sich die Decals an jede Unebenheit, was bei den vielen Nieten darunter nicht unerheblich ist, da diese dadurch sichtbar bleiben. Als Firnis lackierte ich noch mal über alles Revell 01 mit ein/zwei Tropfen matt. Als Ruß sprühte ich noch stark verdünntes Anthrazit um die Triebwerksdüse. Noch bevor ich das Modell auf die abgeflachten Räder stellte detaillierte ich die Waffenschächte mit den geätzten Munitionsführungen in die ich die farbigen Patronengurte fädelte die bis zum MG Verschluss reichen . Nach dem Verkabeln mit diversen gefärbten Perlonschnüren und dünnen gebündelten Drähten fixierte ich noch die Deckelriegel der Maschinenkanone. Die hydraulischen Zylinder für die Brems- und Fahrwerksklappen werden angepasst und auch da wird noch die eine oder andere Leitung verlegt. Nach dem Einsetzen der Kanzel, die mit Autopolitur auf Hochglanz gebracht wird entwarf ich mit Window Words noch das Täfelchen mit der Aufschrift „Vorsicht Waffen geladen" und bastelte das Fähnchen aus einem gezogenen Gießast und in Weißleim getränktem Papiertaschentuchstückchen. Als Abschluss werden nur noch die Positionslämpchen angeklebt. Zum SchlussJeder interpretiert ein Natur Metall Finish vielleicht anders - das ist meine Vorstellung davon! Weitere Bilder
Hubert Ortinger Publiziert am 29. November 2009 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |