Boeing F/A-18E Super HornetVFA-131 Wildcatsvon Deun Yu (1:72 Italeri)Der Revell-Spritzling der Super Hornet stammt von Italeri, die Abziehbilder sind jedoch andere und ermöglichen den Bau einer Navy- oder einer Marines-Version (auch wenn auf der Packung nur die Navy-Variante angegeben ist). Die Einzelteile sind im allgemeinen sauber ausgeführt, die Blechstöße sind graviert, eine ordentliche Anzahl von Außenlasten sind enthalten. Im großen und ganzen ist die Passgenauigkeit gut bis mittelmäßig, einzelne Problemstellen sind jedoch wahre Herausforderungen, so etwa die Triebwerkslufteinläufe! Ein paar Details sind nicht ganz korrekt gestaltet z.B. einige Luftein-/auslässe oder auch die Instrumente im Cockpit (nur ein zentrales MFD, Seitenkonsolen bestehen nur aus einigen Knöpfen, Sitz hat nicht genug Tiefe). Den Sitz zu fertigen war daher die erste Hürde. Mit Pattex Montage Füll-Kleber wurde er nach hinten ein wenig erweitert, vor allem die Kopfstütze (genaugesagt habe ich vorsichtshalber einen Sitz aus einem CF-18-Bausatz genommen, der genauso aussah wie der mitgelieferte). Verfeinert wurde der Sitz mit Kupferdrähten (Schleudersitzauslöser, Gestänge), gewebten Geschenkpackband als Polsterung und Plastikfolie (Gurte). Das zweite Highlight des Cockpits ist das HUD. Jenes aus dem Bausatz ist selbstverständlich für diesen Maßstab zu dick. Das Scratch-HUD besteht aus Folie (Halterung), Draht (kleine Bügel) und wieder Folie als Projektionsscheibe: eins zwischen den Halterungen, eins davor zwischen den Bügeln - voila! Ein Zwei-Scheiben-HUD! Dritter Punkt im Cockpit: Cockpithaube. Vorn wurden drei Rückspiegel und zwei Griffe ergänzt, ersteres aus Glanzfolie (verstärkt durch Standard-Folie), letzteres wieder aus Kupferdraht. Hinten an den Scharnieren sollte die Haube nicht angeklebt werden, sie soll beweglich sein. So unproblematisch war das nicht, aber letzendlich ist die Haube im Rumpf durch zwei Streifen aus (oben genannten) Kleber verankert. Die Aufwertung umfasste auch die Fahrwerksbeine. Am Bugfahrwerk wurde der Landescheinwerfer ausgebohrt und mit durchsichtigem Kleber gefüllt, die "Ampellichter" wurden gebohrt und mit Farbe gefüllt. Am Hauptfahrwerk sind es Gestänge und drehbare Räder, die ergänzt wurden. Außerdem wurde das Gelenk herausgeschnitzt. Die Kanonenmündung und die dazugehörigen Gasabzüge wurden mit dem Zirkel aufgebohrt und sorgsam glatt geschliffen, indem schmale Streifen Sandpapier hindurchgefädelt und hin und her gezogen wurden. Der Rumpf soll elegant und glatt aussehen. Dazu muss an einigen Stellen gespachtelt werden, man denke auch an die Luftbremse, die geschlossen werden muss. Eigentlich entstehen keine zu großen Fugen, außer bei den Lufteinläufen! Es ist zwar immerhin daran gedacht worden, das Innere nachzubilden, aber warum sind diese Teile so kurz? Etwa nur 1/3 der echten Länge! Wahrscheinlich soll der Gebläsekranz durch seine Winzigkeit die Tiefe simulieren?! Jeder Lufteinlauf besteht aus 3 Teilen: äußere Verkleidung, das Innere, Grenzschichtschneide - und alle passsen schlecht! Ich glaube an meinem Exemplar die Fugen soweit geschlossen zu haben, aber eine Pracht ist es nicht... Die mitgelieferte Zuladung, die ich mal wieder nicht gebaut habe, besteht aus: 1 Zusatztank, 2 AGM-84, 2 Marschflugkörper, 1 AIM-120, 2 AIM-9, 1 Pod. Die Bemalung ist die folgende: Humbrol 128 auf der Oberseite, Revell 374 auf der Unterseite. Leichtes Weathering erfolgte durch schwarze mit Wasser verdünnte Dispersionsfarbe. Als ich dieses Modell nach all den kleinen und großen Ergänzungen und Modifikationen endlich fertig hatte, war seit Baubeginn gut ein halbes Jahr vergangen. Ab und zu hatte ich dermaßen die Nase voll von dem Modell, dass ich einfach nicht weiter gebaut habe. Letztendlich habe ich es zum Glück doch fertig gestellt. Es ist mein bisher am besten detailliertes Flugzeugmodell, das die meisten neu angewendeten Detaillierungsmaßnahmen und -techniken in sich vereint. Aber für kommende Projekte will ich nicht mehr so lange brauchen... Deun Yu Publiziert am 22. Juni 2003 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |