Boeing F/A-18F Super HornetVFA-103 Jolly Rogersvon Olaf Sprenger (1:48 Revell)
Nichts repräsentiert die militärische Stärke der USA zur See besser als eine Carrier Strike Group der US Navy. Sah man in den 1970er bis -90er Jahren auf den Decks der Flugzeugträger noch einen bunten Mix von Kampflugzeugen, so werden Kampfeinsätze heute nur noch von F/A-18E/F Super Hornets geflogen, zukünftig ergänzt von F-35C. Viele werden sich noch an die F-14 Tomcats der VF-84 mit ihrem spektakulären Anstrich erinnern. Hier schön zu sehen in einem Zusammenschnitt (Der letzte Countdown, 1980).
Mit Tarnung hatte das nicht mehr viel zu tun. Es ging eher um ein selbstbewusstes Sehen und Gesehen werden, ähnlich Richthofens fliegendem Zirkus im Ersten Weltkrieg. Als die VFA-103 die Bezeichnung „Jolly Rogers“ übernahm, wurde die F/A-18F Super Hornet des CAG (Commander Air Group) der USS Eisenhower 2011 mit dieser traditionellen Lackierung versehen, ein Fest fürs Auge, wie ich finde. Dies wollte ich mit einem Modell nachvollziehen. Mein Modell
Der Bausatz stammt von Revell und ist mit neuen Bauteilen 2006 erschienen, also ziemlich State of the Art. Er geht gut zusammen, einzig die Bugsektion aus mehreren Bauteilen und die Lufteinlässe sind ziemlich herausfordernd, hier heißt es: Spachteln und Schleifen. Das Hauptfahrwerk ist nicht unproblematisch, weil beide Seiten unterschiedlich tief in den dafür vorgesehenen Löchern sitzen, hier muss man etwas nachbohren.
Nervig ist mal wieder die Cockpithaube mit Mittelgrat, hier muss man wegpolieren oder zur Not eben so lassen. Ich habe es mit Polieren versucht und mit feinstem Schleifpapier, Zahnpasta und grobem Textiltuch hat es auch ganz gut funktioniert. Die Aussenlasten sind vielseitig. Ich habe mich für die Luft-Boden Variante mit HARM und Mk.83 Bomben entschieden - keine ganz unrealistische Kombination. Die mitgelieferten blauen Decals für die HARMs sind für eine Übungsversion, also in Verbindung mit den scharfen Mk.83 ungeeignet.
Die Staffel-Decals sind von Galaxy Model und funktionieren prima. Man kann damit vier unterschiedliche Varianten der Maschine mit der taktischen Nummer „200“ bauen. Mein Schockmoment beim Bau kam, als das Revell 302 schwarz-seidenmatt plötzlich mit dem Tamiya-Lack reagierte. Sowas kann einem (mindestens) den Tag gründlich versauen. Dem ersten Impuls, das Modell in die Tonne zu werfen, habe ich gottlob widerstanden. Mit mühsamen Abschleifen (um die Decals herum) und neu lackieren habe ich es dann hingekriegt. Ich wollte übrigens, dass das Modell nicht zu sauber aussieht. Trägerflugzeuge sehen meistens mehr oder weniger schmuddelig aus, schon wegen der Abgase auf dem Flugdeck. Ich habe nach der Grundierung mit Drybrush Flecken aufgetragen, das gibt einen schönen Effekt. FazitEin guter Bausatz und diese Decals an einer Super Hornet sind eine schöne Reminiszenz an die Zeiten, als Kampfflugzeuge noch bunt sein durften.
Olaf Sprenger Publiziert am 17. Januar 2025 © 2001-2025 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |