M42 DusterFlakpanzer 1von Hauke Ahrendt (1:35 Tamiya)Gezeigt wird ein Fahrzeug vom Flugabwehrregiment 7 der 7. Pz.Div. Die dargestellte Ausführung entspricht der späteren Variante aus den 70ern, wie es bis zur Ablösung 1979 durch den Flakpanzer 2 Gepard und das Roland-System eingesetzt wurde. Ob die rein optische Visiereinrichtung auch am Ende der Einsatzzeit noch so genutzt wurde kann ich nicht belegen, da ich diese nur auf frühen Fotos der 50er erkennen konnte. Gegebenenfalls hat man hier das System modernisiert. Ich habe die Teile aber montiert, weil ich keinen Beleg für eine technische Änderung finden konnte. Eingeführt wurde der M 42 bei der Bundeswehr ab 1956, gehört also zur Erstausstattung. Schnell wurde der Mangel klar, dass der Richtkanonier sich auf rein optische Hilfsmittel verlassen musste. Das führte dann in den frühen 60ern zur Forderung nach Ersatz und mittelbar zum Gepard. Das Modell von Tamiya bekommt man heute nur noch selten, ich habe es 2007 irgendwo noch entdeckt. Eigentlich wollte ich auf ein bereits inoffiziell angekündigtes Modell von AFV warten, doch das Projekt verschwand dann doch in der Versenkung. Und bevor das Tamiya-Modell nicht mehr zu bekommen ist, nahm ich die Herausforderung an. Es würde halt nur teurer und aufwendiger werden. Da der Bausatz aus Tamiyas Frühphase stammt, geht da ohne Eduard-Ätzteile sowieso nichts, denn viele Zurüst- und Ausrüstungsteile sind mit angegossen. Schnitzarbeit ist also erforderlich. Fahrwerk und Wanne sind ebenfalls ein Tribut an die „Spielzeugzeit“ von Tamiya. Also vor dem Zusammenbau das Ding erst richtig mal zerlegt. Ein AFV M41(Bundeswehr) sollte die Wanne, Räder und das Motorheck stellen, mangels Alternativen wurden Turm, das Geschütz und Oberwanne inkl. Turmdrehkranz vom Tamiya-Modell beibehalten. Das bedeutete, viele Teile scratch zu bauen. Die Abmessungen von AFV- und Tamiya harmonierten zum Glück ganz gut. Jedoch weil das Tamiya-Heck - vermutlich wegen der motorisierten Modellvariante - zu hoch ist, musste zwischen Turmkranz und Motordeck der entstehende Spalt in Länge (4 mm) und Höhe (2mm) ein wenig geflickt werden. Da ich die Bundeswehrvariante in späterer Form darstellen wollte, habe ich noch die Kotflügel und Beleuchtungseinrichtung geändert. Es gibt übrigens auch Fotos aus den 60ern, die den Flakpanzer 1 mit frühen schrägen Kettenblechen in Kombination mit neuer Beleuchtungseinrichtung zeigen. Eigentlich hätte ich nun noch Schürzen gebraucht, aber wie beim M 113 finde ich, ohne Schürzen sieht es besser aus (leider zeigt nur ein schwarz/weiß-Foto eine spätere BW-Variante ohne Schürzen und Fenderverbreiterung. Dies habe ich mir zur Legitimierung meines Modells genommen). Dann folgte noch das Anfertigen von neuen Luftfilterleitungen (je Luftfilter sind es zwei Rohre, je eins eckig und rund), weiterhin neue MG-Aufnahmen am Turm, Werkzeug- und Ersatzkettenhalterungen, die seitlichen Munitionskästen, die Staukisten auf dem Heck (bei Tamiya viel zu klein ausgeführt) und zwei Reserve-Flakrohre mit Lagerung (die Tamiya-Variante ist ein echter Witz!). Der Turm und die vordere Oberwanne sind mit Details auch etwas verfeinert worden. Wer will, kann noch das MG3 anstelle des 12,7mm M2-MG am Turm montieren, in den 70ern war das bei der BW üblich, Fotos belegen das. Fertig, hat aber auch 3 Wochen gedauert. Die Lackierung erfolgte per Airbrush mit Revell 42 Gelboliv, unter Beimengung von etwas 57 Grau und wenig 88 Ocker. Beim Altern halte ich mich extrem zurück. Nicht, dass ich das nicht beherrschen würde, doch will ich hier keine Manöverfahrzeuge darstellen, sondern voll ausgerüstete Fahrzeugen direkt nach dem TD in vergleichbarem Zustand. Die Decals stamen von TL und aus der Grabbelkiste. Irgendwann muss eigentlich noch das Geschütz überarbeitet werden: Rohre, die Mun-Zuführung, Verschluss, Zielerfassung und die Turmeinrichtung überhaupt geben da noch vieles her. Aber das ist eine andere Geschichte… Hauke Ahrendt Publiziert am 11. November 2009 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |