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HMS Ark Royal

Teil 2 - Das fertige Modell

von Frank Spahr (1:600 Airfix)

HMS Ark Royal

Die Royal Navy besitzt zur Zeit ihre fünfte Ark Royal. Das erste Schiff dieses Namens  wurde 1587 auf Veranlassung und auf Rechnung von Sir Walter Raleigh erbaut. Ursprünglich trug es daher den Namen "Ark Raleigh". Königin Elizabeth I. erwarb das Schiff für die Summe von 5.000 Pfund, woraufhin es in "Ark Royal" umbenannt wurde. Die erste Ark Royal war ein erfolgreiches Schiff und diente in der Schlacht mit der spanischen Armada 1588 als englisches Flaggschiff.

Die zweite Ark Royal war ein Handelsschiff, das bei Ausbruch des ersten Weltkrieges eilends in ein Seeflugzeugmutterschiff umgebaut wurde. Seitdem haben alle Ark Royals Flugzeuge getragen. Die zweite Ark Royal wurde 1934 in HMS Pegasus umbenannt, um den Namen für einen geplanten neuen Flugzeugträger freizumachen. Dieses Schiff ist Gegenstand dieses Berichts.

HMS Ark Royal III war nach der HMS Hermes der zweite von Anbeginn zu diesem Zweck gebaute Flugzeugträger und in jeder Hinsicht gegenüber früheren britischen Konstruktionen ein großer Schritt voraus. In mancherlei Hinsicht war sie zu dieser Zeit vermutlich der modernste Flugzeugträger weltweit. Konstruiert, um die Tonnagebeschränkungen des Washingtoner Abkommens möglichst gut auszunutzen, verband sie große Geschwindigkeit mit einer erheblich gesteigerten Flugzeugkapazität von bis zu 72 Maschinen in zwei übereinander liegenden Hangars. Im Gegensatz zu ihren Zeitgenossen war das stählerne, jedoch ungepanzerte Flugdeck ein integraler Bestandteil der Rumpfkonstruktion, was sie zu einem sehr stabilen Schiff machte. Zur Gewichtsersparnis wurde ein großer Teil des Rumpfs geschweißt.

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Ihr Bau fiel zusammen mit der Rückübertragung der britischen Marineflieger (Fleet Air Arm) von der Luftwaffe an die Marine. Damit endete eine Phase, in der die Marinefliegerei als zweitrangig angesehen und ausgerüstet wurde. Leider kam die Entwicklung moderner Marineflugzeuge zu spät für den Ausbruch des 2. Weltkrieges, trotzdem leistete die Fleet Air Arm in diesem Konflikt Großes, besonders in Anbetracht des zur Verfügung stehenden Materials.

HMS Ark Royal wurde im Dezember 1938 in Dienst gestellt, zu einer Zeit, als ein Krieg gegen Hitlers drittes Reich immer unabwendbarer wurde. Ihr erster Kommandant, Arthur Power, wandte sich im Januar 1939 mit folgenden Worten an seine Besatzung: "Gibt es einen unter euch, der mir schwören kann, daß wir in sechs Monaten nicht im Krieg sind? Es ist meine Aufgabe, dieses Schiff zu einer Kampfeinheit zusammenzuschweißen."

Ark Royal galt und gilt als glückliches Schiff. Sie stand auch ständig im Blickpunkt der Öffentlichkeit, sowohl bei Freund als auch beim Feind. Oft tauchte sie in den Medien auf; während des Krieges wurde ein Spielfilm an Bord gedreht und bald nach Kriegsausbruch stand sie im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit der deutschen Propagandamaschine.

HMS Ark Royal

Ihre kurze Dienstzeit war vollgepackt mit Kämpfen an allen Fronten und mit vielen "knappen Kisten", in denen sie der Vernichtung nur mit viel Glück entging. Sie stand während der für die Briten dunklen ersten Kriegsjahre an vorderster Front, kämpfte von Norwegen über den Nord- und Südatlantik bis ins Mittelmeer.

Mehrmals von den Deutschen fälschlich für versenkt erklärt, verließ sie am 13. November 1941 das Glück. HMS Ark Royal wurde auf dem Heimweg nach Gibraltar torpediert. Selbst jetzt hielt das Glück an, denn nur ein Besatzungsmitglied verlor bei ihrer Versenkung sein Leben. Ihr Wrack, das in 900 Metern Tiefe etwa 30 Seemeilen vor Gibraltar liegt, wurde 2002 von einem Team der BBC entdeckt und später gefilmt.

HMS Ark Royal

Die nächste Ark Royal IV sollte der bislang größte britische Flugzeugträger werden, und nach mehreren großen Umbauten der einzige, der F-4 Phantom II - Jets einsetzen konnte. Sie sollte auch der letzte britische Träger sein, der konventionelle Flugzeuge mit Dampfkatapulten und Fangseilen tragen konnte. 1943 auf Kiel gelegt, aber erst 1955 in Dienst gestellt, diente sie bis zu ihrer als großer Verlust empfundenen Ausmusterung 1978. Im Fleet Air Arm Museum in Yeovilton erinnert die "Carrier!" - Ausstellung an sie und vermittelt ein gutes Bild vom Leben auf diesem Schiff.

Die derzeitige Ark Royal V wurde als letztes Schiff der Invincible - Klasse gebaut und 1985 in Dienst gestellt. Diese leichten Träger, ursprünglich von der Marine als "Flugdeckkreuzer" bezeichnet, um die damalige trägerfeindliche Labour-Regierung hinters Licht zu führen, führen Harrier-Senkrechtstarter und diverse Hubschrauber mit sich. Nach der letzten Umrüstung kann die Ark Royal auch Apache-Kampfhubschrauber einsetzen. Ark Royal V soll 2015 mit der Fertigstellung der zwei neuen großen Träger der Queen Elizabeth-Klasse ausgemustert werden. Eine weitere Verwendung als Hubschrauberträger ist jedoch ebenso möglich, die Entscheidung darüber steht noch aus.

HMS Ark Royal

Technische Daten

  • Verdrängung: 22.000 ts           
  • Länge ü.a.: 244 m         
  • Länge in der Wasserlinie: 220 m
  • Breite: 28,9 m 
  • Tiefgang 8,5 m
  • Antrieb: sechs Admiralitätskessel (3 - Trommel-Typ) / 3 Parsons - Getriebeturbinen mit 102.000 WPS auf drei Wellen
  • Höchstgeschwindigkeit: 31 kn (57 km/h)          
  • Reichweite 7.600 sm bei 20 kn
  • Besatzung: 1.600 Mann
  • Bewaffnung: 8 x 114 mm Zwillingsgeschütze / sechs achtrohrige Pom-Poms Kaliber 3,8 cm / acht Vierlings - MGs Kaliber 12,7 mm
  • Panzerung: 114 mm Gürtelpanzer / 89 mm Panzerdeck über Kesseln und Magazinen
  • Flugzeugkapazität: 60 bis 72   
  • Motto: Zeal does not rest - Eifer ruht nicht
  • Kiellegung: 16. September 1935
  • Stapellauf: 13. April 1937
  • Indienststellung: 16. Dezember 1938
  • Schicksal: Am 14. November 1941 nach Torpedotreffer am Vortag gesunken

HMS Ark Royal

Einsatzgeschichte

Die Ark wurde zuerst der Home Fleet in Scapa Flow zugeteilt. Nach Ausbruch des 2. Weltkrieges operierte sie wie die Flugzeugträger Courageous und Glorious in den Gewässern um die britischen Inseln als offensive U-Boot-Patrouille in sogenannten Hunter-Killer-Groups. Während die Ark am 14. September 1939 zwei von U-39 abgeschossenen Torpedos ausweichen konnte und ihr Zerstörergeleit daraufhin das U-Boot versenkte (den ersten deutschen U-Boot-Verlust des Krieges), ging Courageous am 17. September bei dieser sehr riskanten Aufgabe nach Torpedotreffern verloren. Ein Jäger / Stuka der Ark vom Typ Blackburn Skua schoß am 26. September 1939 als erstes britisches Trägerflugzeug ein Feindflugzeug ab, ein Dornier-Flugboot.

Noch am selben Tag entging die Ark knapp der Vernichtung, als eine 1000-kg-Bombe einer He 111 sie nur um etwa 30 Meter verfehlte. Tags darauf, nach dem irreführenden Bericht des Bomberpiloten, wurde sie zum ersten Mal von Deutschland als versenkt gemeldet, und die deutsche Propaganda fragte öffentlich: "Wo ist die Ark Royal?"

Wenig später wurde die Ark in den Südatlantik verlegt, um an der Jagd auf das Panzerschiff Graf Spee teilzunehmen. Obwohl sie nie Gelegenheit bekam, das deutsche Schiff anzugreifen, war es teils auch ihr Ruf, der Kapitän Langsdorff den Entschluß zur Selbstversenkung fassen ließ. Die Briten hatten es durch ein Täuschungsmanöver vermocht, ihn glauben zu lassen, die Ark sei bereits in Angriffsreichweite, während sie in Wirklichkeit 1000 Seemeilen entfernt in Rio lag.

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Die Ark nahm auch an der schlecht geführten Norwegen-Operation im Frühjahr 1940 teil. Während das Schiff selbst noch im Mittelmeer lag, versenkten ihre ausgeschifften Skuas den deutschen Kreuzer Königsberg im Hafen von Bergen - ein wichtiger Schub für die Moral der britischen Marineflieger mit ihren zweitklassigen Flugzeugen. In aller Eile aus dem Mittelmeer zurückverlegt, um den britischen Bodentruppen beizustehen, kam die Ark Ende April vor der norwegischen Küste an, um wieder das besondere Ziel der Luftwaffe zu werden. Bei zahlreichen Luftangriffen gingen wieder mehrere Bomben nur knapp daneben, bis der Träger am 3. Mai 1949 zurückgezogen wurde.

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Der deutsche Angriff auf Frankreich am 10. Mai 1940 verschlimmerte die Situation weiter; die neue britische Regierung unter Winston Churchill beschloß, die Norwegen-Unternehmung aufzugeben und nach Zerstörung der Hafenanlagen von Narvik den Rückzug anzutreten. Zusammen mit den Trägern Furious und Glorious sollte die Ark den Rückzug des Truppenkonvois decken. Am 8. Juni, während sie auf dem Rückmarsch nach Scapa war, fiel die Glorious den deutschen Schlachtkreuzern Scharnhorst und Gneisenau zum Opfer. Zum Glück für den Geleitzug griffen die beiden sichernden Zerstörer der Glorious, Ardent und Acasta, selbstmörderisch die deutschen Schlachtkreuzer an. Vor ihrer Versenkung brachten sie der Scharnhorst einen Torpedotreffer bei und hielten die deutschen Schiffe damit von der weiteren Verfolgung des Konvois ab. Sie verlegten stattdessen nach Trondheim, um Reparaturen auszuführen. Ein schlecht geplanter britischer Angriff dort führte zum Verlust von acht der fünfzehn eingesetzten Skuas. Es wurde nur ein Bombentreffer erzielt, und dieser prallte wirkungslos am Panzer der Scharnhorst ab.

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Nach dem Fall Frankreichs begleitete die Ark die Hood bei ihrer Verlegung von Scapa nach Gibraltar. Beide Schiffe trafen dort Ende Juni ein und bildeten den Kern der neuen Force H, die für das westliche Mittelmeer und den östlichen Mittelatlantik zuständig war. Eine der ersten Aufgaben war der Einsatz gegen die früheren französischen Verbündeten in Mers-el-Kébir, bei dem sichergestellt werden sollte, daß die französische Flotte nicht den Deutschen in die Hände fiel. Cedric Holland, der Kapitän der Ark, wurde als sprachkundiger früherer Marineattaché in Paris an Land geschickt, um mit dem französischen Oberbefehlshaber zu verhandeln. Man konnte sich nicht einigen, und so griffen die Briten ihre bisherigen Verbündeten an. Unter großen Verlusten an Menschen wurde der Großteil der französischen Flotte außer Gefecht gesetzt. Die Flugzeuge der Ark nahmen unter eigenen Verlusten am Angriff teil, jedoch ohne Treffer zu erzielen. Im September war die Ark auch beim zweiten Angriff auf die Franzosen in Dakar dabei. Ihre Swordfish-Torpedobomber griffen den französischen Schlachtkreuzer Strasbourg an, jedoch ohne Treffer zu erzielen.

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Der Rest ihrer Karriere führte die Ark in viele verbissene Kämpfe mit italienischen See- und Luftstreitkräften sowie mit der deutschen Luftwaffe - es ging um die Kontrolle über das westliche Mittelmeer und den Erhalt von Malta als letzten britischen Stützpunkt dort. Die Ark entging weiteren deutschen und italienischen Angriffen und wurde noch mehrmals als versenkt gemeldet. Sie geleitete mehrere der extrem gefährdeten Konvois nach Malta, führte aber auch Angriffe auf Sardinien und das italienische Festland aus. Zwischen diesen Unternehmungen wurde sie in den Atlantik berufen, um Jagd auf deutsche Schiffe zu machen, zuerst auf Scharnhorst und Gneisenau, dann, im Mai 1941, auf die Bismarck nach der Versenkung der Hood. Ihre veralteten Swordfish-Doppeldecker führten den entscheidenden Schlag gegen das deutsche Schlachtschiff, indem sie mit einem Glückstreffer seine Ruderanlage blockierten und es damit manövrierunfähig machten.

Die Ark verbrachte ihre letzten Monate wieder im Mittelmeer, wo sie Geleitzüge schützte und immer wieder Jagdflugzeuge nach Malta brachte. Auf der Rückkehr von einem dieser Einsätze traf sie um 15:41 Uhr am 13. November 1941 der Torpedo von U-81 (Kptlt. Guggenberger).

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Der Torpedo traf das Schiff an steuerbord unter der Insel und zerstörte die Elektrohauptverteilung und die Telefonzentrale. Die steuerbordseitige Schraubenwelle fiel ebenso aus. Der Wassereinbruch führte bald zu einer Schlagseite von 18 Grad. Glücklicherweise wurde nur ein Besatzungsmitglied durch den Treffer getötet.

Die entstehende Verwirrung ohne Kommunikationsmöglichkeiten, womöglich gepaart mit mangelnder Kompetenz in der Schiffssicherung, führte zu schwerwiegenden Entscheidungen. Aus Furcht vor ähnlich großen Verlusten unter der Besatzung wie bei den bereits verlorengegangenen britischen Trägern und mangels eines klaren Lagebildes ordnete der Kapitän kurz nach dem Treffer das Verlassen des Schiffes an. Der eskortierende Zerstörer HMS Legion kam längsseit und nahm die Besatzungsmitglieder auf. Erst danach drangen günstigere Zustandsberichte zur Schiffsführung durch und es wurden Schiffssicherungsmaßnahmen ergriffen. Das geschah jedoch erst 49 Minuten nach dem Treffer und nachdem die führenden Spezialisten für Schiffssicherung bereits von Bord waren.

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Die verbleibenden Schiffssicherungsgruppen taten ihr bestes, doch es fehlte ihnen an Wissen. So fluteten sie nur die Hälfte der zur Verfügung stehenden Backbordsräume gegen (wodurch die Schlagseite auf 14 Grad sank). Sie unterließen es jedoch, die Flutventile danach zu schließen, so daß mit Fortschreiten des Wassereinbruchs an steuerbord das Wasser aus den gegengefluteten Räumen wieder herauslief und sich dadurch die Wirkung verminderte.

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Durch den Wassereinbruch und den Ausfall des Speisewassers war die gesamte Maschine ausgefallen. Da alle Generatoren dampfgetrieben waren, verlor das Schiff dadurch neben dem Antrieb auch die Elektrizität. Die Ingenieure kämpften darum, trotz steigenden Wassers die Maschine wieder in Gang zu setzen. Sie gewannen diese Schlacht fünf Stunden und 34 Minuten nach dem Torpedotreffer und setzten die Backbordkessel wieder in Gang.

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Versuche, das Schiff in Schlepp zu nehmen, waren kein voller Erfolg. Nur ein Schlepper konnte festmachen und seine Kraft reichte nicht aus, das Schiff gegen die starke Strömung fortzubewegen. Kurzfristig konnte auch die Backbordmaschine wieder in Gang gebracht werden, jedoch führten die Schwingungen im Schiff zu einer Verschlimmerung des Wassereinbruchs. Zudem standen die Abgasleitungen der in Betrieb befindlichen Kessel mittlerweile unter Wasser. Die sich stauenden Abgase füllten den Kesselraum mit Rauch und setzten den Kessel schließlich in Brand. Die steigende Schlagseite brachte einen Wassereinbruch im quer durch das ganze Schiff verlaufenden Kesselraum mit sich, und schließlich mußte das Maschinenpersonal aufgeben und sich zurückziehen.

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Die Schlagseite stieg immer weiter. Sie erreichte um 0200 20 Grad und betrug um 0315 bereits 27 Grad. Zu diesem Zeitpunkt wurde erneut und diesmal endgültig der Befehl gegeben, das Schiff zu verlassen. Um 0430 war das Schiff geräumt, die Schlagseite betrug 35 Grad. Um 0619 kenterte die Ark Royal, nachdem die Schlagseite 45 Grad erreicht hatte.

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Der Verlust des Schiffes wurde kurz nach dem Untergang und nach dem Krieg untersucht. Man stellte dabei fest, daß es schwierig war, einen effektiven Schutz gegen Torpedos bei einem Ziel dieser Größe zu schaffen. Trotzdem zeigten die Erfahrungen der Amerikaner mit der USS Yorktown bei Midway, daß es mit guten Schiffssicherungsmaßnahmen möglich war, auch ein sehr schwer beschädigtes Schiff noch lange schwimmfähig zu halten . Die Yorktown war erst gesunken, als ihr gesamter Restauftrieb erschöpft war. Als Hauptursache für den Verlust der Ark Royal nahm man deshalb Unerfahrenheit und Fehlentscheidungen der Verantwortlichen für die  Schiffssicherung an. Angemessene Maßnahmen wurden nicht rechtzeitig ergriffen, ebenso wenig wie entschiedene Versuche, das Schiff in den nahen Hafen von Gibraltar einzuschleppen.

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Folgende Konstruktionsmerkmale wurden ebenso als ursächlich für den Verlust des Schiffes angesehen:

  • Der durchgehende Kesselraum war ein schwerwiegender Fehler: Er wurde umgehend bei den Schiffen der Illustrious - und Indefatigable - Klassen umgeändert.
  • Die zwei übereinanderliegenden Hangardecks bedingten tief im Schiff liegende Verbindungen zwischen den Decks, wodurch sich die Verwundbarkeit erhöhte.
  • Das Vertrauen auf Dampfgeneratoren ohne Notfallsysteme war ein weiterer Fehler: Dieselgeneratoren wurden auf allen Trägern nachgerüstet.
  • Die Konstruktion der Kraftübertragung selbst wurde scharf kritisiert.

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Der Kapitän der Ark, Loben Maund, wurde vor ein Kriegsgericht gestellt. Er wurde der Vernachlässigung seiner Pflichten angeklagt, indem er es unterlassen hatte, nach der Torpedierung angemessene Maßnahmen zur Rettung des Schiffes zu ergreifen und indem er es unterlassen hatte, das Schiff in einen angemessenen Zustand der Bereitschaft im Falle eines Schadens zu versetzen.

In dem Verfahren, das im Februar 1942 stattfand, wurde Kapitän Maund schuldig gesprochen, es unterlassen zu haben, sicherzustellen, daß angemessene Schiffssicherungsgruppen an Bord blieben, nachdem der Rest der Besatzung das Schiff verlassen hatte. Zudem wurde befunden, daß das Schiff nicht ausreichend auf einen Schaden vorbereitet gewesen war.

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Trotzdem ruderten die Mitglieder des Gerichts bald von ihrem Urteil zurück. In einem Memorandum an die Admiralität stellten sie fest, daß Maund eher die Lage falsch eingeschätzt als seine Pflichten verletzt hätte, und daß er vielleicht zu viel Wert auf die Sicherheit seiner Besatzung gegenüber der Sicherheit des Schiffes gelegt hätte. Seine Karriere litt nicht bleibend unter dem Schuldspruch: Bereits sechs Monate später wurde er Leiter des Direktorates für Kombinierte Operationen im Nahen Osten. Er wirkte an der Planung der Invasionen in Nordafrika und Italien mit und bekleidete den Rang eines diensttuenden Konteradmirals.

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Bis heute bleibt die Ark ein berühmtes Schiff, an das man sich in England gerne erinnert, ein glückliches Schiff während ihrer kurzen und bewegten Karriere. Sie war der erste wirklich moderne britische Flugzeugträger. Man kann sich durchaus fragen, was sie mit Flugzeugen erreicht hätte, die auf der Höhe der Zeit waren. Die aufwendige Expedition des BBC-Teams, sie zu finden, und das große Medieninteresse daran zeigt, daß der Mythos der "Mighty Ark" weiterlebt.

Frank Spahr

Publiziert am 19. Dezember 2006

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