HMS Wren U28von Christian Bruer (1:350 White Ensign Models)Die Sloops oder besser Fregatten der Black Swan Klasse waren extra für die U-Boot Abwehr konzipiert. In den Abmessungen waren diese Schiffe vergleichbar mit den Escort Zerstörer der U.S. Navy, wie z.b. der Buckley Klasse. Ein Modell dieser Klasse ist ebenfalls in Form der USS England von Trumpeter als Bausatz im Maßstab 1:350 erhältlich. Die Britischen Schiffe waren mit 1.300 ts ca. 300 ts leichter und mit einer max. Geschwindigkeit von 19.25 kn auch langsamer als die vergleichbaren amerikanischen Schiffe. Nichts desto trotz, hatte die Royal Navy mit den 91 m langen Black Swans eine ideale Plattform für ein U-Jagd Schiff geschaffen. Die Bewaffnung bestand aus drei 4“ Mehrzweck Zwillingsgeschützen, mehreren 20mm Geschützen, die Anzahl variierte im Laufe des Krieges, Ablaufgestellen für Wasserbomben am Heck und an jeder Seite zwei K-Gun Werfer. Der Bausatz bietet ohne weiteres die Möglichkeit jedes beliebige Schiff der Black Swan Klasse zu bauen. Ich entschied mich für die H.M.S Wren, die im Vergleich zur bekannteren H.M.S. Starling eher eines der typischen Workhorses der Royal Navy darstellt. Die H.M.S Wren lief am 11. August 1942 bei William Denny & Brothers in Dumbarton, Schottland, vom Stapel und stellte am 4. Februar 1943 unter Lt.Cdr. R.M. Aubrey in Dienst. Das Schiff wurde der 2nd Support Group unter dem Kommando von Captain Walker zugeteilt. Captain Walker, an Bord der ebenfalls neuen H.M. Starling, hatte mit der 36th Escort Group bereits einige Erfolge gegen deutsche U-Boote erzielen können. Zwischen 1942 und 1944 nahm die Wren aktiv an den Unternehmungen der U-Jagdgruppe teil und war nachweislich an der Versenkung von fünf U-Booten beteiligt. Weiterhin ist von Interesse, dass die Wren am 1. Mai 1943 145 Überlebende eines versenkten Transporters aufnahm sowie am 14. Juli des gleichen Jahres sieben Überlebende des Tags zuvor, durch eine Sunderland versenkten U-607 bergen konnte. Die Wren verblieb bis zum Ende des Krieges in Europa im Einsatz. Für die Verwendung des Schiffes in der Nachkriegszeit verlieren sich leider die Informationen. Es ist bekannt, dass die Wren am 2. Februar 1956 aus der Liste der Kriegsschiffe gestrichen und dem Abwracker übergeben wurde. Aufgrund der hervorragenden Qualität des Bausatzes bereitet der Zusammenbau keinerlei Schwierigkeiten. An den Teilen befinden sich so gut wie keine Gussrückstände, sodass das versäubern der Teile relativ schnell erledigt ist. Zu Beginn des Zusammenbaus habe ich mich entschieden die Teile in Sektionsbauweise zu erstellen. Das bedeutet, jedes Segment, Brücke, Aufbauten, Schornstein etc. wurden vor der Montage am Rumpf mit allen Ätzteilen und Kleinteilen bestückt. Der eigentliche Zusammenbau erfolgte dann erst nach Lackierung und Alterung. Die Hauptkomponenten sind alle mit Fixierungen versehen um die Montage zu erleichtern. Um an den fertig lackierten Teilen keinen Klebstoff mehr zu verwenden, habe ich von Anfang an festgelegt die Aufbauten mit dem Rumpf zu verschrauben. Hierzu habe ich in die Aufbauteile ein metrisches M3 Gewinde eingeschnitten. Im Rumpf befinden sich an den entsprechenden Stellen Durchgangslöcher für die Schrauben. Die meiste Zeit für den Bau nahm die Verarbeitung der umfangreichen Fotoätzteile in Anspruch. Hier sollte man sich unbedingt die nötige Zeit und Sorgfalt nehmen um ein ansprechendes Ergebnis zu erzielen. Für den Dreibeinmast habe ich die im Bausatz enthaltenen Messingprofile verwendet. Die für den Masten beiliegenden Ätzteile für die Querstreben und Rahen fanden keine Verwendung. Hier verwendete ich 0.2mm Stahl- und Messingdraht. Das Modell ist bis auf wenige Kleinigkeiten aus dem Kasten gebaut. Neben dem Captains Chair auf der Brücke ergänzte ich einiges an den Dampfrohren am Schornstein sowie an den 20mm Oerlikon Geschütze in den Brückennocken. Die fest auf der Brücke fest montierten Ferngläser entstanden ebenfalls im Eigenbau, die hierfür vorgesehnen Ätzteile erschienen mir hier nicht passend. Für die Auswahl der Farbgebung standen mir lediglich zwei Bilder zur Verfügung. Auf beiden Bildern erschien der Schiffskörper in einem recht dunklen Grau. Da in der Bemalungsanleitung für die HMS Starling im frühen Bauzustand MS4 als Grundfarbe angegeben war, habe ich mich bei der Wren für den gleichen Farbton entschieden. Die verwendte Farbe stammt aus dem White Ensign Colorcoats Programm und wurde Aufhellung aufgetragen. Bei der Lackierung und Alterung bin ich so vorgegangen, wie bereits im Tipps und Tricks zur "Alterung von Schiffsmodellen" beschrieben. Abschließend bekam die Wren eine Besatzung aus ca. 50 Sailors von L'Arsenal. Aus Kupferdraht gewickelte Taurollen vervollständigen das Ganze.
Für die Präsentation des Modells verwendete ich als Basis einen Bilderrahmen, das Wasser entstand aus Silikon, auch hier möchte ich auf den entsprechenden Artikel "Wasser leicht gemacht" in der Rubrik Tipps und Tricks verweisen Christian Bruer Publiziert am 16. Dezember 2006 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |