Millenium Falconvon Roland Kunze (1:241 Revell)
Star Wars-Modelle gehören nun wirklich nicht zu meinem Beuteschema, aber Ende Mai stand das Schulfest an und die Anfrage an uns als Hort-Team war: „Könnt ihr mal was mit Modellbau machen?“ Um es gleich zu sagen: wir konnten, auch Dank der freundlichen Unterstützung von Revell, die uns eine entsprechende Anzahl an einfach und schnell zu bauenden Kits zur Verfügung gestellt hatten; unter anderem den kleinen Millenium Falcon.
Um den Bausatz kennenzulernen, einen Zeitrahmen für den Bau eines Modelles abzuklopfen und die Damen im Team, die bisher keine Berührungspunkte mit der Materie „Modellbau“ hatten, auf die Aktion vorzubereiten, hatten wir zusammen einen „Falken“ zur Probe gebaut. Es ist grundsätzlich ein problemloses Modell, einzig beim Klarsichtteil #12 (Antrieb) ist die Wölbung zu gering - hier gibt es beim Einbau etwas Gefriemel.
Dem in einer guten halben Stunde entstandenen Modell habe ich mich dann weiter angenommen und es zunächst mit einer Bemalung – diesmal mit dem Pinsel - versehen. Gelungen, aber noch nicht zufriedenstellend, wollte ich sehen, was sich mit relativ einfachen Mitteln noch weiter draus machen lässt. Ein Ölfarbenwashing und eine Tour trockenmalen heben die vorhandenen scharfen Strukturen und Details schön und deutlich hervor. Abschließend wurden die „Abgasfahnen“ an den Wärmeableitungsöffnungen mit Pigmenten dargestellt.
Nach dem Trocknen habe ich dann die Decals aufgebracht. Hier wird die Anfängerfreundlichkeit des Kits auf die Probe gestellt: das Trägermaterial ist verhältnismäßig störrisch, ohne Revell DecalSoft – und davon braucht man bisweilen eine ordentliche Portion – habe ich schwere Zweifel, dass die Bilder zuverlässig auf der Modelloberfläche haften bleiben. Dazu kamen die beiden Bilder mit den oberen Cockpitverstrebungen, die sich irgendwie nicht wirklich gut an die vorgegebenen Nähte/ Strukturen anpassen lassen wollten.
Ein weiteres Problem werfen die beiden Bilder für die seitlichen Schleusen auf. Die jeweils vier Dreiecke sind auf einem Bild mit durchgehendem Trägerfilm zusammengefasst. Dabei gilt es, mit den mit ordentlich erhabenen Strukturen dargestellen Schleusentüren klarzukommen – meiner Ansicht nach nicht vernünftig machbar. Ich habe den durchgehenden Trägerfilm rausgeschnitten und nur die rechts und links von den Schleusentüren zu positionierenden Dreieckspaare verarbeitet – mit zufriedenstellendem Ergebnis.
Der Falke war dann das Demo-Modell bei der Schulfest-Aktion und hat durchaus Aufmerksam auf sich gezogen. Die Aktion selbst war ein voller Erfolg, in kurzer Zeit hatten die teilnehmenden Kinder entweder alleine, mit unserer Unterstützung oder zusammen mit ihren Eltern alle vorhandenen Bausätze verarbeitet und es gab viele glückliche Kindergesichter und einige interessierte Eltern. Fazit
Abschließend betrachtet hat Revell hier einen prima Job gemacht: für Anfänger ist der Bausatz ein guter Einstieg in den Modellbau, an dem sich gut die eigenen Fertigkeiten ausprobieren lassen. Der fortgeschrittene Modellbauer hat hier eine nette kleine Fingerübung, die am Ende ein fraglos sehenswertes Modell ergibt. Ich hatte bei der Ausgestaltung bewusst nicht alle Register gezogen, dennoch ist ein schöner (Mini-)Falke entstanden, und die Arbeit daran hat Spaß gemacht! Roland Kunze Publiziert am 27. Juni 2025 © 2001-2025 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |