Panavia Tornado ECR

46+35, JaboG 32 - Tiger Meet 1994

von Philipp Leutenegger (1:144 Revell)

Vorinformationen

Meine ersten Anfänge im Modellbau machte ich vor etwa 23 Jahren. Ich bin mir ziemlich sicher, dass unter der Handvoll Flugzeugen auch ein Tornado dabei war. Diese Flugzeug-Modelle gibt es alle nicht meh - vermutlich habe ich sie kaputtgespielt. Bei diesem Bau bemerkte ich, dass viele über 15 Jahre alte Revell Emailfarben immer noch brauchbar und nicht ausgetrocknet waren(!).

Der Bausatz...

...ist von Revell und im Maßstab 1:144. Ich habe diesen Bausatz in einem Konvolut für 2 EUR gekauft. Dazu gab es noch ein U-Boot und ein paar H0-Bäume, also ein tolles Schnäppchen. Die Vorstellung des Bausatzes hat ein anderes Modellversium-Mitglied bereits übernommen und kann hier gelesen werden.

Der Bausatz selbst ist schön und klein und ich habe in der Schachtel auch Messer, Spachtel, Pinzette, wiederverschließbare Beutel, Zahnstocher, Kleber und ein Stück Hartgummi untergebracht - PERFEKT für meine dreiwöchige Hochzeitsreise. Da meine Frau einiges mehr an Schlaf benötigt als ich, konnte ich mir jeden Tag etwas Modellbau gönnen :).

Der Bau und seine Tücken

Anleitungstechnisch war es ok für mich (Als Panzermodellbauer habe ich jedoch wenig Ahnung von Flugzeugen). Eine Herausforderung war das Cockpit: der Winkel der Instrumentenbretter war für mich nicht ganz klar und ich musste sie mehrmals korrigieren. Mir fehlten Farbangaben für die Bildschirme des hinten sitzenden Navigators(?).

Durch das Lesen vieler Einträge habe ich sicherheitshalber im Bug auch ein Gewicht eingebaut, damit der Flieger stabil auf den Rädern steht. Das wurde hier in der Anleitung jedoch nicht erwähnt.

Das Flugzeug verfügt über ein sehr interessantes Schwenkflügelsystem. Es ist an meinem Modell beweglich, macht aber mit den festgeklebten Außenbordlasten wenig Sinn. Die Waffenstationen richten sich mit den Flügeln aus. Dass man sich für einen bestimmten Flügelwinkel entscheiden muss, wird in der Anleitung auch nicht erwähnt. Ich finde es nett, dass der Modellbauer da selber entscheiden kann, aber dann müsste auch die Außenlasthalterung beweglich bleiben. Apropos Außenlasten: Jede Außenlast ist mir bestimmt 3-4 mal wieder abgefallen. Die kleinen Befestigungspunkte waren nicht hilfreich, wenn man die Teile vor dem Zusammenfügen lackiert...

Auf Seite 4 wird eine Teilbemalung gezeigt (Schritt 26a), wo die schwarze Tigermusterung nur auf der rechten Cockpitseite vorhanden ist und auch nur bis zum externen Betankungsrohr verlauft. Den Rest soll man vom Bemalungsschema (Schritt 26) übernehmen - ich habe absolut nicht verstanden, was damit gemeint sein soll. Es wird auch in keinster Weise per Text darauf eingegangen (Staffel/Vorbild/Vorlackierung/????)..also habe ich diesen Bemalungshinweis komplett ignoriert. Der Rest war aber verständlich!

Die Bemalung und Fertigstellung

Die Bemalungsanleitung bei Schritt 26 war nicht Ohne. Unbedingt vorher studieren!!

Ich kaufte keinerlei neue Farben und nutzte, was bei mir so rumlag. Wenn ich die Farben hatte, nahm ich, was Revell vorschlug, wenn nicht, orientierte mich an Originalfotos. Lackiertechnisch brauchte dieser kleine Flieger einiges an Zeit und Aufwand. Zwischen jedem Schritt habe ich etwas anderes am Flieger abdecken müssen. Das Cockpit habe ich vor dem Einbau komplett lackiert und mit einem Washing versehen. Dann kamen Fahrwerksschächte, Front in weiß/gelb, Nase, Tarnmuster in der Reihenfolge hellste Farbe-> dunkelster Farbe, Detailbemalung und am Schluss Alterung (nach Aufbringen aller Decals). Die Anbringung der Decals hat riesen Spaß gemacht. Auch wenn in der Anleitung nicht erwähnt, ohne Decalsofter hat man keine Chance, hier ein brauchbares Resultat zu erzielen! Meine schwarzen Tigermuster waren zu kurz ausgeführt. Da die einen mit Hinweisen für die Kanzel belegt waren, musste ich da mit schwarzer Farbe etwas tricksen und nachbessern.

überstehende Decals müssen korrigiert werden

Fazit

Ein schöner Flieger mit schönem Tigermeet-Sonderanstrich. Aufgrund vieler filigraner Teile und der zeitaufwändigen Lackierung mit vielen, vielen Decals finde ich ihn nicht anfängertauglich. Es hat mir Spaß gemacht, mal was anderes als einen Panzer zu bauen. Es ist auch der schönste Flieger, den ich je gebaut habe!

Kritik und Verbesserungsvorschläge gerne auf: panzer_17@bluewin.ch

Philipp Leutenegger

Publiziert am 27. Januar 2025

Demnächst:

8. und 9. März