T-10von Philipp Leutenegger (1:72 Trumpeter)Der Bausatz
Der zugehörige Bausatz wurde bereits hier vorgestellt. Zum größten Teil würde ich hier dem Autor zustimmen. Schon ein wenig unfair, dass Trumpeter auf der Packung mit einem Modell wirbt (inklusive Detailbilder!), welches man so nicht in dieser Ausführung in der Box hat...
Ich hatte beim Bau jedoch das Gefühl, hier ein nicht ganz korrekt dargestelltes frühes Serienfahrzeug vor mir zu haben. Wer hier verzweifelt, dem sei gesagt, dass es meiner Meinung nach nichts undurchsichtigereres gibt, als die russische »Serienproduktion« von Panzern während des Zweiten Weltkrieges bis in die 1960er Jahre. Auch ich verzweifle da sehr oft. So sieht man zum Beispiel russische Panzer der gleichen Serien-Versionen, es gibt trotzdem physische Abweichungen untereinander (z.B. Anzahl und Art der Scheinwerfer, Stauboxen, Ausführungen der verbauten Bauteile...). Ganz grob gesagt, unterscheiden sich die Versionen hauptsächlich durch:
Ich empfehle folgende Masßnahmen, um ein einigermassen korrektes Fahrzeug der T-10 Serienversion zu erhalten. Man sollte die auf den vorderen Kettenabdeckung angebrachten Staukästen (G2 und G3) nicht montieren. Ich habe es zu spät bemerkt, da ich mich im Versions-Wirrwarr verloren hatte,... Wie vom Autor der Bausatzvorstellung erwähnt, sollten am Turm diverse Haltegriffe ergänzt werden. Diese sind auf Originalbildern sehr gut zu erkennen. Alle Fahrzeuge, auch jene der frühen T-10 Serienproduktion waren mit Abschleppseilen ausgerüstet. Diese liegen dem Bausatz leider nicht bei. Gleiches gilt für die Scheinwerferschutzbügel. Diese zu erstellen war schon sehr aufwändig! Wer Lust und sonst nichts zu tun hat, kann sich zu diesem Panzer gerne dieses aufwändige Recherchenmaterial geben: https://thesovietarmourblog.blogspot.com/2019/07/t-10-invader.html Der Bau
Der Bausatz hat eine überschaubare Anzahl an Teilen. Die Teile G4, G10, G12 sind nicht »fertig« ausgegossen. Da sollte man die Lücken mit Plastikkarte füllen (wenn es denn stört - wenn es nicht stört, kann man diesen Mangel ignorieren). Anfangs war ich total zufrieden mit dieser bereits vorgefertigten Kette mit angegossenen halben Lauf-, Antriebs-, und Stützrollen. Das Bemalen geht so super, aber bei mir passte dann diese vorlackierte Komponente nicht mehr an die Wanne. Hier würde ich empfehlen, alle Rollen-Teile an der Kette erst festzukleben und dann das Ketten/Rollenpaket an den Schwingärmen bzw. Wannenbefestigungspunkten zu montieren. Bei mir war alles auf der rechten Seite unter extremer Spannung, obwohl keine Farbe auf den Befestigungspunkten vorhanden war. Ansonsten gab es beim Bau keine Probleme. Warum man bei dieser Version je einen linken sowie einen rechten Rauch/Nebelzylinder (G8 und G9) zusätzlich bekommt, weiß ich nicht. Nachgerüstet wurden unter anderem die Abschleppseile und das Zurrmaterial (aus Plastikstäbchen und verdrilltem Kupferdraht), die Haltebügel am Turm (gezogener Gussast) sowie die Scheinwerferschutzbügel (gezogener Gussast). Des weiteren habe ich die Zurrhaken des Turmes nachmodelliert. Das was am Bausatz angedeutet wurde sieht einfach nach nichts aus...
Die Bemalung und Decals
Den Bemalungsguide in der Bauanleitung kann man sich schenken, dieser ist so dunkel abgedruckt, dass er unbrauchbar ist! Den T-10 habe ich bis auf wenige Aufnahmen immer ohne Turmnummern gesehen. Daher habe ich keine Nummern angebracht. Als passende Farbe der Panzer zu dieser Zeit finde ich Humbrol 150. Nach der ersten Schicht Grün erfolgte ein Washing mit Ammo MIG: 1005 Dark Brown Wash For Green Vehicles. Danach folgte ein Trockenmalen mit der stark aufgehellten Grundfarbe Humbrol 150. Das Laufwerk und hauptsächlich die Unterwanne wurden mit aufgelösten, aber stark verdünnten Pigmenten bestrichen. Die Kette erhielt zuvor ein Washing aus Rost. Dann erfolgte eine unregelmäßige Verschmutzung und Trockenmalen mit silberner Farbe. Turm und Oberwanne wurden noch mit den Ölfarben Grün, Weiß, Braun und Ocker an bestimmten Punkten betupft und mit einem Flachpinsel, der in Verdünnung getränkt und abgetupft wurde, behandelt, um Streaking-Effekte zu erzielen. Große Schäden und Abnutzungsspuren würde ich nicht empfehlen und habe ich auch nicht gemacht, da diese Fahrzeuge keinen echten Kampfeinsatz hatten und auch auf Fotos keine harte Abnutzung ersichtlich war. Philipp Leutenegger Publiziert am 04. Juni 2025 © 2001-2025 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |