Fokker K.I/M.9von Olly Junge (1:72 AB model)
Die Fokker K.I, intern bei Fokker als M.9 bezeichnet, sollte ein Kampflugzeug mit drei Mann Besatzung werden und wurde im Frühjahr 1915 gebaut und getestet (laut meinem Fokker-Buch). Leider war die gesamte Konstruktion nicht überzeugend und kam über den einen Prototyp nicht hinaus. Mein Modellbaufreund Richard aus Berlin recherchierte für mich die Gründe für den Abbruch der Arbeiten an diesem Fluggerät. Tatsächlich war die Konstruktion in sich nicht stabil genug aufgrund der am Rumpfende nicht miteinander verbundenen Leitwerke. Antony Fokker war damals noch knapp an Material und investierte keine weitere Zeit und Geld zur Verbesserung des Apparates. Er konzentrierte sich daher lieber - mit großem Erfolg - auf die weitere Entwicklung seiner heute noch sehr bekannten Jagdflugzeuge.
Die Fokker K.I war ausgestattet mit zwei eher zu schwachen 80 PS Oberursel-Umlaufmotoren, welche einen Druck- und einen Zugpropeller antrieben. Zwischen den Motoren saß der Pilot. Die beiden äußeren Rümpfe, umgebaut aus M.7/10-Rümpfen waren für die Schützen vorgesehen. Die Schützen sollten mit je einem Spandau 08/15 Maschinengewehr feuern.
Mein Modell im Maßstab 1:72 stammt von AB Model aus Tschechien und ist wieder aus Resin. Das Modell ist gut gegossen und lässt sich auch gut verarbeiten. Der obere Flügel ist mir jedoch ständig auseinander gebrochen, bis ich ihn mit Schaschlikspießen fixiert habe. Motoren und Motorabdeckung habe ich ausgetauscht. Die Flügelstreben waren aus Metall und sind mir beim Zusammenbau immer wieder abgefallen. Sie wollten einfach nicht an ihrem Platz kleben bleiben. Ich habe daher Streben aus Plastik genommen (Tamiya-Rundstäbe) und eine Klemmbaustein-Halterung für den ganzen Fliegergebaut und sofort klappte es sehr viel besser. Der Einbau des oberen Flügels war trotzdem noch ziemlich schwierig für mich, aufgrund der Schrägstellung der Streben. Hat mich wieder einiges an Nerven gekostet, das gute Stück. Aber dafür habe ich ein eher seltenes Teil in meiner Vitrine. Das Fahrgestell aus Resin war sehr fein gegossen, zu fein. Nach wenigen Sekunden Belastung verabschiedete es sich und musste durch ein Fahrgestell aus Plastik aus meiner Grabbelkiste ersetzt werden. Die Speichen sind aus Fotoätzteilen und nicht im Bausatz enthalten. Ich weiß aber nicht mehr, wo ich die gekauft habe. Der originale Apparat ist jedenfalls mit Speichenrädern abgebildet, die Bauanleitung ist da widersprüchlich.
Angepinselt wurde der Großteil des Rumpfes und der Flügel mit der Leinenfarbe Nummer 74 von Humbrol. Die restlichen Farben sind von Revell. Die Propeller sind wieder teils mit Ölfarbe und teils mit Buntstift bemalt worden. Vier gute Aufkleber für die Hoheitsabzeichen waren im Bausatz enthalten. Mehr sind auch nicht in meinem Buch abgebildet. Nach der Bemalung und dem Aufbringen der Aufkleber habe ich noch alles mit Mattlack versiegelt. Auf größere Alterungsspuren habe ich bei diesem Modell verzichtet. Das Original war ja nur kurz in der Testphase und hatte daher keine Zeit, großartig zu altern und dreckig zu werden.
Die Verspannung ist natürlich auch wieder mit meinem alten dicken Elektrodraht, welcher zwar falsch, aber in meinen Augen noch immer sehr schick ist, wie er da so in der Sonne reflektiert.
Die Figuren im Hintergrund sind größtenteils von munich-kits und bestehen aus Resin, sowie einige weitere von Preiser aus Plastik.
Die Werftzelte stammen von Airmodel Products und sind wunderbare Vacu-Formen.
Der Grasboden muss noch von mir überarbeitet werden bei Gelegenheit. Ich habe da eine berechtigte Kritik erhalten bzgl. zu grell, gleichmäßig und künstlich. Aber alles zu seiner Zeit…
Olly Junge Publiziert am 22. August 2024 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |