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McDonnell Douglas RF-4E Phantom II

Aufklärungsgeschwader 52 „Immelmann“

von Ralf Helgert (1:32 Revell)

McDonnell Douglas RF-4E Phantom II

Über das Original der Phantom II wurde hier schon mehrfach berichtet, daher nur als kurze Information:

Die ersten vier RF-4E landeten am 20. Januar 1971 in Bremgarten. Am 26. August 1971 wurde die erste RF-4E offiziell an das Aufklärungsgeschwader 52 in Leck übergeben. Das von mir dargestellte Modell zeigt die 35+87 inklusiver Sondermarkierung an den beiden Außentanks, mit denen sie im Juni 1987 am Tactical Air Meet in Wildenrath, England, teil nahm. Die Eulen mit den herunterhängenden Flügeln stehen für die drei Vogelschläge, welche die Maschine während der Übung erhalten hat.

McDonnell Douglas RF-4E Phantom II

McDonnell Douglas RF-4E Phantom II

Das Modell

Der Bausatz stammt von der Firma Revell und ist im Maßstab 1:32. Bei Ebay findet sich immer mal wieder eine RF-4 von Revell aus den Siebzigern, die teils zu hohen Preisen angeboten werden. Der Bausatz von mir wurde als bereits begonnen angeboten. Auf den Bildern konnte man sehen, dass eigentlich nur die beiden Rumpfhälften und Teile der Unterseite miteinander verbunden waren. Ich riskierte den Kauf und der Verkäufer und ich wurden uns einig.

Als der Bausatz eintraf, war ich doch ein wenig erschrocken, in welch schlechten Zustand sich der Bausatz befand. Abgesehen von den versetzt zusammen geklebten Teilen war alles mit einem schmierigen und schmutzigen Film überzogen und alles roch nach starkem Raucher. Dazu waren der Rumpf und die Flügelteile extrem verzogen, was an einer sehr langen Lagerung in größerer Hitze gelegen haben könnte. Zum Glück hatte ich nicht viel Geld ausgegeben.

McDonnell Douglas RF-4E Phantom II

McDonnell Douglas RF-4E Phantom II

Als erstes wurde alles mit Isopropanol abgewaschen und die verklebten Teile wieder getrennt.

Da der Bausatz aus dem Jahre 1975 stammt, kann man natürlich nicht mit einer Detailfülle heutiger Bausätze rechnen. Normal sind auch die erhabenen Blechstöße für diese Zeit. Originell ist an diesem Bausatz, dass man die Flügelenden der Tragflächen und die beiden Cockpit-Hauben beweglich darstellen könnte. Ein komplettes Triebwerk ist vorhanden und man kann eine Wartungsklappe für das Triebwerk am Modell geöffnet darstellen.

McDonnell Douglas RF-4E Phantom II

Nicht dabei sind die Verkleidungen zum Abdecken der Sparrow-Raketen unter dem Rumpf, was ja eine Aufklärer-Phantom II nicht hatte. Dafür liegen dem Bausatz diese Raketen in vierfacher Ausführung bei. Nicht dabei sind die Zusatztanks, weder der Centertank noch die beiden Außentanks. Diese habe ich von einem anderen Bausatz entnommen.

McDonnell Douglas RF-4E Phantom II

McDonnell Douglas RF-4E Phantom II

Interessant ist allerdings, dass hier die Firma Revell auf der Schachtel eine RF-4 Phantom II als gezeichnetes Bild und mit entsprechender Beschriftung angibt, aber der Bausatz nur Teile für eine F-4F enthält. Auch die nostalgisch anmutende Bauanleitung zeigt nur den Bau einer F-4F.

In meiner Ersatzteilkiste hatte ich noch einen Resin-Satz von Black Box für eine Phantom II von Tamiya, mit dem man eine RF-4E Version darstellen kann. Dieser wurde kurzerhand für mein Modell verwendet.

McDonnell Douglas RF-4E Phantom II

Und so kam erst mal die Säge zum Einsatz, um alles, was später durch die Resin-Teile ersetzt werden soll, zu entfernen.

Mir war klar, dass ich nach dem Anbringen der Teile später keine Schleudersitze und Instrumente mehr einbauen konnte, da die Tiefe im Inneren des Cockpits durch den Umbau nicht mehr ausreichen würde. Aber da auch die beiden Cockpit-Kanzeln nicht die klarsten waren und die Frontverglasung Kratzer hatte, war mir schon vorab bewusst, dass ich eine „Plane“ als Sonnenschutz über die Cockpit Kanzel werfen muss.

McDonnell Douglas RF-4E Phantom II

McDonnell Douglas RF-4E Phantom II

Der Zusammenbau ging eigentlich recht schnell voran, sieht man mal von den verzogenen Teilen ab. Diese wurden mit Hilfe eines Föhns solange vorsichtig erhitzt, bis sich die Teile biegen und formen ließen. Nur der Fanghaken hatte ein Eigenleben, er wollte sich einfach nicht in eine ganz gerade Ausrichtung bringen lassen. Aber etwas besser als vorher sieht er jetzt doch aus.

McDonnell Douglas RF-4E Phantom II

Nachdem der Zweikomponenten-Kleber, der für das Verkleben der Resin-Teile mit dem entsprechend zurecht gesägten Rumpf verwendet wurde ausgehärtet war, ging es nun daran, die Spalten zu verspachteln. Anschließend gravierte ich einige Blechstöße nach. Dadurch ergab sich eine Mischung aus erhabenen und versenkten Stößen, was aber den Gesamteindruck in meinen Augen nicht stört.

McDonnell Douglas RF-4E Phantom II

McDonnell Douglas RF-4E Phantom II

Ich wollte zwar den Bausatz mit den vorhandenen Original-Teilen plus denen aus dem erwähnten Resin-Kit fertig bauen, aber die beiden Schubdüsen und die Bereifung aus dem Bausatz sind so wenig ansehnlich, so dass ich mir Ersatz besorgte. Natürlich musste ich für meine RF auch die Abdeckung für das Bugrad neu herstellen, da es ja nur die Verkleidung für eine F-4F gab. Als Basis diente hier das Originalteil. Ich entfernte mit einer feinen Säge die Auswölbung und überzog das Teil mit eine dünnen Bleifolie.

McDonnell Douglas RF-4E Phantom II

Für die Frontverkleidung, in der ja zwei Scheinwerfer eingebaut sind, nahm ich ein zurecht geschnittenes Klarsichtstück einer Blister-Verpackung her. Darauf wurden zwei Scheinwerfer mit Verkleidung aufgeklebt. Und weil ich schon so viel an diesem Modell herumgesägt hatte, wurden auch noch die Landeklappen herausgetrennt und in gesenkter Position angebracht.

McDonnell Douglas RF-4E Phantom II

McDonnell Douglas RF-4E Phantom II

Bemalt wurde das Modell mit dem Pinsel und Revell Aqua Color-Farben. Die Decals stammen von AirDOC und Procal. Letztere sind von ausgezeichneter Qualität.

Vor dem Aufbringen der Decals kam erst eine Schicht hochglänzender Klarlack auf das Modell. Bekanntermaßen neigen die Decals von AirDOC zum Silbern, was man auch durch ein genaues Ausschneiden und dem Aufbringen von Decal-Kleber bzw. Setting Solution nicht vollständig verhindern kann.

Die große Menge an Decals wurde mit kleinen Unterbrechungen an mehreren Tagen angebracht - sind ja nicht gerade wenige Teile. Dafür sollte man sich schon ausreichend Zeit lassen, um nicht den Überblick zu verlieren.

McDonnell Douglas RF-4E Phantom II

Zum Versiegeln der Decals kamen jetzt noch zwei Schichten matter Klarlack auf mein Modell. Zum Schluss wurden noch das Fahrwerk und die dazu gehörenden Klappen angeklebt. In die Resin-Nase wurde ein Loch gebohrt und ein Metall-Pitotrohr der Firma Master eingefügt.

McDonnell Douglas RF-4E Phantom II

Fazit

Es gibt es auf dem Modellbau Markt bessere Modelle einer RF-4 Phantom II im Maßstab 1:32, aber mich hat dieser alte Bausatz einfach gereizt. Auch wenn er für sein Alter bestimmt nicht die genauesten Abmessungen einer Phantom II hat, bin ich doch froh, dieses Modell gebaut zu haben.

Ralf Helgert

Publiziert am 29. Juni 2024

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