Vought F-8J Crusader

von Hans Dieter Merges (1:32 Trumpeter)

Diese Riesenkiste hätte ich mir eigentlich nie gekauft, wenn sie nicht bei MBK vor Jahren im Sonderangebot gewesen wäre. Ich hatte mir den Bausatz quasi zur Ansicht kommen lassen, woraufhin er bei mir auf einer Europalette angekommen ist ;-).

Nachdem ich die Details gesehen hatte, konnte ich mich natürlich nicht mehr von dem Teil trennen, woraufhin das Monster erst einmal für ein paar Jahre im Keller verschwunden ist. Irgendwie war im letzten Winter die Zeit reif und ich hätte nicht gedacht, dass der Bau so viel Freude bereitet. Hier ein paar kurze Kommentare zum Bausatz:

Die Passform würde ich entgegen anderer Meinungen nicht für sehr gut, aber für gut halten. Es gibt einige Sinkstellen an sichtbaren Teilen, die weggebügelt werden müssen. Auch ist einiges an Schleifarbeit notwendig, wenn man entsprechende Ansprüche an das fertige Modell hat. So gibt es zum Beispiel unten im Rumpf einen Versatz, der kräftig weggeschliffen werden muss. An sämtlichen Klappen befinden sich an den Seiten Vertiefungen, die man, wenn man das Modell perfekt bauen will, verspachteln und verschleifen muss. Trotzdem war aber insgesamt der Aufbau nicht problematisch.

Absolut megageil ist der Umstand, dass sämtliche beweglichen Teile getrennt geliefert werden, so dass alle Klappen in beliebigen Stellungen dargestellt werden können. Vor allem die Vorflügel sind eine wahre Freude. Man muss hier zwar noch etwas herumschleifen, um die Teile perfekt und vorbildgetreu zu befestigen – aber das ist Jammern auf hohem Niveau.

Super ist auch, dass die Tragfläche nur aufgesteckt werden muss (bloß nicht kleben!). Bei einem Modell mit einer Größe von über 50 cm ist es praktisch, wenn man die Tragfläche, zum Beispiel beim Transport, abnehmen kann. Nach dem Aufsetzen sitzt sie so fest, dass man das Modell getrost umdrehen kann, ohne dass sich die Tragfläche löst. Außerdem kann man die Tragflächenbalance perfekt justieren – ein altes Modellbauer-Problem ist ja, dass die Tragflächen perfekt symmetrisch links und rechts gleich hoch sitzen müssen – zumindest ich finde das immer wieder problematisch. Hier also kein großes Problem!

Auch die Höhenruder sollte man nur nicht festkleben, da die Stifte ausreichend Halt gewähren, um sie lediglich einzustecken. Man kann dann die Ruder/Dämpfungsflossen in beliebige Stellungen verdrehen.

Insgesamt also ein Modell mit echten Potenzialen.

Nicht so sehr begeistert haben mich die Hancock-Decals. Deshalb habe ich bei Zotz in USA den dort erhältlichen Decalsatz gekauft und dann dummerweise erst später kapiert, dass sämtliche fünf Versionen leider nur für die Fotoaufklärer-Version der F-8E vorgesehen sind. Da ich dann das Herumsuchen im Internet nach anderen Decal satt hatte (und es – glaub ich – auch wirklich nichts mehr gibt in diesem Maßstab), habe ich dann eben doch die Bausatz-Decals verwendet – ich beneide die 1:48-Bauer, die hier immer reichhaltige Auswahl haben. Im Ergebnis sieht es jetzt mit den Bausatz-Decals doch ganz gut aus.

Zum Einsatz kamen wie immer Lifecolor-Farben und Tamija-Klarlacke (glänzend für die Decals und matt für das Endfinish) und Alclad II (Burned Iron etc.) für die Triebwerkslackierung. Die problematische Lackierung auf der Rumpfoberseite wurde mit F-16-grau/hell realisiert, jedoch mit Mattweiß stark aufgehellt, ist aber vielleicht immer noch einen Tick zu dunkel. Das kommt aber im Endeffekt besser, da dann etwas mehr Kontrast zur schneeweißen Unterseite entsteht. Mir gefiel es so jedenfalls besser.

Die Waffen sind von Reskit, Kiew, insbesondere die AGM-12, die einzige Guided Bomb („Lenkbombe“), die die Crusader getragen hat. Die Kits sind schön anzuschauen, aber schwer und zeitaufwändig zu verarbeiten, insbesondere zu kleben, da alles aus Resin und Metall ist.

Als Fototapete diente ein Bild der US Navy (Quelle: https://news.usni.org/2020/12/07/uss-theodore-roosevelt-departs-san-diego-ahead-of-second-deployment-in-2020). Aber genug gelabert, hier das Modell:

Hans Dieter Merges

Publiziert am 14. Juni 2024

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