Sikorsky S-70A-42 Black Hawk6M * BH, Österreichisches Bundesheer, MedEvacvon Jürgen Klinglhuber (1:72 Revell)
Hier nun Teil 4 und mein letzter Beitrag zu von den österreichischen Luftstreitkräften betriebenen Black Hawks. Zum Abschluss zeige ich euch einen Helikopter mit MedEvac-Container, wie er für medizinische Notfälle zum Einsatz kommt (hier geht’s zu Teil 1 [mit Schneebrettern und Bewaffnung], Teil 2 [KFOR] und Teil 3 [EUFOR]). Zum Original
Mehr Informationen zum S-70A-42 selbst sind in Teil 1 nachzulesen. Die Idee zu diesem heute gezeigten Modell kam mir, da hatte ich schon mit meinen drei anderen Helis begonnen. Auslöser war, dass ich bei Internet-Recherche zu österreichischen Black Hawks auf einen älteren Zeitungsartikel gestoßen bin: „Ein in Bosnien am COVID-19 Corona-Virus erkrankter EUFOR-Soldat des österreichischen Bundesheeres mittels MedEvac Containers nach Österreich rückgeführt.“ Ich wurde neugierig und am Ende war die Idee geboren, das Foto in dem Artikel - auf dem Hubschrauber und Personal gezeigt wurde - „nachzustellen“.
Die besagte Überstellung erfolgte am 28.3.2020 von Sarajewo in das Sanitätszentrum OST in die Van-Swieten-Kaserne in Wien-Stammersdorf. Nach dem Start am Fliegerhorst Brumowski in Langenlebarn am Samstagmorgen und einem Zwischenstopp in Graz landete der Hubschrauber in Sarajewo, wo der Patient aufgenommen wurde. Nach einem dreistündigen Rückflug wurde der Soldat am Nachmittag den Ärzten im Heeresspital übergeben. Der benutzte MedEvac-Container für den UH-60 / S-70 Black Hawk ist ein Produkt der im oberösterreichischen Ranshofen angesiedelten Air Ambulance Technology GmbH. Das System wurde bereits 2019 beim Bundesheer eingeführt. Damit werden die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten der Black Hawk-Flotte nochmals erweitert. Die komplette medizinische Ausstattung, ausgelegt für einen oder zwei intensiv-betreuungspflichtige Patienten ist auf einer schnellwechselbaren Bodenplatte aufgebaut. Eingebaut sind etwa ein Beatmungsgerät "Medumat Transport Base" und ein Defibrillator "Schiller Argus Pro Life Care II". Der Einbau des Containers ist ohne Änderungen an der Struktur des Hubschraubers in nur zehn Minuten erledigt. Damit kann jeder Back Hawk des Bundesheeres zur fliegenden Intensivstation umgebaut werden. Zum Modell
Die Probleme beim Bau des Revell-Kits waren ähnlich zu denen in Teil 1 und 2 beschriebenen. Passgenauigkeit und Fahrwerk brauchten etwas mehr Aufmerksamkeit.
Der MedEvac Container ist Marke Eigenbau aus diversen Dingen meiner mittlerweile ganz beachtlichen Sammlung an Überbleibsel anderer Modellbausätze. Mein Haus- und Hoflieferant für Decals für Fluggeräte mit Österreichischer Kennung ist wie immer Brent-Air-Decals. Von da stammen auch einige Anbauteile wie zum Beispiel die Radarnase. Die „Alpen-Hawks“ sind mit „horizontal-exhaust-cooler“ ausgestattet – diese stammen von Armycast. Etwas Fräsarbeit war bei diesen Gußteilen nötig da diese an beiden Enden mit angebrachten FOD-Covern geliefert werden was ich hier nicht passend fand. Ich habe diese bei allen vier Modellen entfernt. Ich denke alles in allem aber war es die Mühe wert. Wenn man schon eine fliegende Intensivstation auf dem Basteltisch hat, kann man sich die nötigen "chirurgischen" Umbauten am Personal natürlich auch erlauben:
Und nochmals das fertige Modell:
Jürgen Klinglhuber Publiziert am 08. Mai 2024 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |