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UH-60A Transport Helicopter

(Revell - Nr. 04940)

Revell - UH-60A Transport Helicopter

Produktinfo:

Hersteller:Revell
Sparte:Hubschrauber
Katalog Nummer:04940 - UH-60A Transport Helicopter
Maßstab:1:72
Kategorie:Bausätze (Plastik)
Erschienen:Februar 2015
Preis:ca. 15,00 Euro
Inhalt:
  • 2 graue Spritzlinge mit 125 Teilen
  • 1 transparenter Spritzling mit 11 Teilen
  • 1 Decalbogen
  • Bauanleitung

Besprechung:

Revell - UH-60A Transport Helicopter

Zum Vorbild:

Im Januar 1972 schrieb die US-Army einen Wettbewerb an die amerikanische Luftfahrtindustrie aus, um den inzwischen in die Jahre gekommenen Helikopter UH-1 von Bell zu ersetzen. Gestützt auf die Erfahrungen aus dem Vietnam-Krieg wurden eine höhere Robustheit sowie eine weitaus größere Absturzsicherheit verlangt. Um eine objektive Vergleichbarkeit zu erhalten, gab die Army eine festgelegte Sinkrate, die Absturzhöhe sowie dämpfend wirkende Fahrwerke vor. Sikorsky gewann mit dem Modell YUH-60 die Ausschreibung zu dem UTTAS-Programm (Utility Tactical Transport Aircraft System), auch aufgrund der hohen Überlebensfähigkeit der Piloten, dessen Sitze mit einer speziellen Kevlarpanzerung versehen waren. Der Prototyp mit seinen zwei Wellenturbinen über der Kabine startete am 17. Oktober zum ersten Mal, ab Oktober 1978 versah der erste seriengefertigte UH-60A Black Hawk (="Schwarzer Falke") seinen Dienst.

Der mittelschwere Transporthubschrauber besitzt eine hohe Widerstandsfähigkeit im Gefecht. Nahezu der gesamte Helikopter ist gegen Treffer bis zu einem Kaliber von 7,62mm unempfindlich. Die vier Hauptrotorblätter tolerieren sogar einen mäßigen Beschuss mit 23-mm-Kanonen. Ähnlich abgesichert sind auch die bruch- und kugelsicheren Treibstofftanks sowie die Zelle und damit die Besatzung. Dank des speziell konstruierten Flugzellenrahmens aus einer Leichtmetalllegierung bleiben bei einem Aufprall 85% des Cockpits und der Kabine intakt. Ferner absorbieren die nicht einziehbaren Fahrwerke mittels ihrer Stoßdämpfer beinahe alle Stoßkräfte. Bei Verlust des Hauptgetriebeöldrucks ist die Maschine noch eine Stunde lang flugfähig. Eine Besonderheit stellt der um ca. 20 Grad nach unten geneigte Heckrotor dar. So erzeugt er auch einen gewissen Auftrieb. Bei einer Beschädigung im Flug stellt sich der Rotor automatisch in die Senkrechte und gewährleistet eine sichere Landung. 

Die großräumige Kabine bietet elf vollausgerüsteten Soldaten und drei Mann Besatzung Platz. Acht Truppensitze können leicht entfernt werden, um alternativ Fracht unterzubringen. Abgesehen von einem Lasthaken für das Mitführen von Außenlasten - Traglast 3,6 Tonnen - bietet der Helikopter unter anderem Anlagen zur Abgaskühlung, um die Verwundbarkeit durch hitzesuchende Raketen zu veringern, drehbar gelagerte M134-Minikanonen oder 7,62mm M60-MGs und auf der oberen Biegungskante montierte ESSS-Stummelflügel (External Stores Support System) mit vier Stationen für zusätzliche Treibstofftanks oder Bewaffnung wie z.B. Hellfire Panzerabwehrraketen.

Der erste Kriseneinsatz der Black Hawks fand 1983 im Rahmen der Operation Urgent Fury bei der Invasion Grenadas statt. Während des Golf Krieges 1991 kamen 300 UH-60 in verschiedenen Varianten für frontnahe Transport-, Versorgungs-, Aufklärungs,- sowie Rettungsmissionen zum Einsatz und führten den bis dahin größten Luftangriff in der Geschichte durch.

Quelle: Revell

Revell - UH-60A Transport Helicopter

Zum Modell:

"Alter Wein in neuen Schläuchen" - seit jeher hat diese Metapher für den Modellbauer eine ganz besondere Bedeutung. So auch hier. Dem Kenner des Marktes war klar, dass es sich bei Revells Ankündigung nicht um eine Formenneuheit handeln würde. Revell liefert uns den bekannten, gut 20 Jahre alten Italeri-Black Hawk in neuer Verpackung. Dabei ist er selbst im Revell-Programm kein Neuling: Um die Jahrtausendwende bekam man ihn als "Desert Hawk" (04433) und jüngst 2010 mit alternativen Bauteilen als HH-60G "Pave Hawk". Von Italeri sind ebenfalls verschiedene Varianten im Umlauf.

Da der Black Hawk durch unterschiedliche Versionen und Epochen immer wieder kleine Veränderungen erfahren hat, ist er aus der Perspektive von Modellbauern manchmal etwas schwierig. Mit dem vorliegenden Bausatz besinnt man sich auf eine Art "Ur-Black Hawk", bei dem die zahlreichen Kleinigkeiten wie Radarwarner, Täuschkörperwerfer, neue Antennen usw. weitestgehend unbeachtet bleiben. Wie immer ist ein Studium (bestenfalls) des konkreten Vorbildes notwendig. Die Detaillierung ist als ""zeitgemäß", also mäßig, zu bezeichnen. Einen Pluspunkt bekommen die erhabenen Strukturen auf den Instrumentenkonsolen, auch wenn sie eher rudimentär wirken. Störend hingegen sind Auswerfermarken auf den Rückenlehnen der Pilotensitze. Die Sitzbänke mit aufgeprägten Gurten im Frachtraum wirken etwas grob. Am Vorbild findet man hier filigranes Gestänge mit Segeltuch-Sitzen. Bei den Steuerorganen im Cockpit vermisst man den Kollektivhebel. An einigen Stellen zeichnet sich Fischhaut ab. 

Als Bewaffnung liegen Hellfire-Raketen, Pods für ungelenkte Raketen für das ESSS sowie M60-MG bei. Hier gilt das gleiche wie für die innere Ausstattung.  Auch die mechanische Komponente wie Hauptrotorkopf und Heckrotor fällt nicht durch überragende Detaillierung und Filigranität auf. 

Erfahrungsgemäß neigt der Basisbausatz zu Problemen bei der Passgenauigkeit im Bereich der Frontscheibe und dem Triebwerksgehäuse. Anders als seine Konkurrenten von Fujimi und Hasegawa kommt der Bausatz mit dem HIRSS (Hover Infra Red Signature Supression System). Bei den Klarsichtteilen für das Schiebefenster des Türschützen ist durch den ungünstigen Vebindungssteg mit einem Lichtreflex zu rechnen. Das gebaute Modell auf dem Titelblatt der Anleitung zeigt ein deutlich zu hohes (ausgefedertes) Hauptfahrwerk.

Trotz der genannten Punkt, den erhabenen Gravuren und dem gesamten Niveau an Details erhält man einen recht solide gemachten Bausatz. Je nach Anspruch des Erbauers kann auch hieraus ein ansprechendes Modell gebaut werden. Ob der Bausatz aufgrund der Pass-Probleme und der stumpf zu verklebenden Klarsichtteile allerdings für den Anfänger geeignet ist, sei an dieser Stelle dahingestellt. 

Die Decals wurden von Syhart erstellt, in Italien gedruckt und sind nicht weiter zu beanstanden. Sicher sind nicht alle Wartungs- und Handhabungshinweise vorhanden, was sich in 1:72 allerdings verschmerzen lässt. Farbenfrohe Varianten sind auf dem Feld der internationalen UH-60-Betreiber ohnehin eher die Ausnahme. Umso erfreulicher ist es, dass Revell eine Variante der vorigen Boxings wieder aufgreift und eine Maschine von 1991 ermöglicht, deren Olivgrün provisorisch mit Sandfarben übergemalt wurde. Für die wolkigen Farbübergänge zur Grundfarbe ist hier allerdings die Nutzung einer Airbrush unabdinglich. 

Revell - UH-60A Transport Helicopter

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Weitere Bilder

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UH-60A Transport Helicopter

 

Darstellbare Maschinen:
  • UH-60A Black Hawk, U.S. Army 10th Mountain Division, Iraq, März 2008
  • UH-60A Black Haw, U.S. Army #87-26000 "Tinnin", Operation "Desert Storm", Iraq 1991
Stärken:
  • Instrumentenpanels
  • solide Machart ohne unnötige Komplexitäten
  • Decals ohne Tadel
Schwächen:
  • mäßige, nicht mehr zeitgemäße Detaillierung
  • Auswerfermarken und Fischhaut
  • zu hohes Fahrwerk
Anwendung:
  • mittel - für fortgeschrittene Modellbauer

Fazit:

Keine Überraschungen und keine Überarbeitung des Werkzeuges. Der Profi wird Alternativen von Fujimi oder Hasegawa in Betracht ziehen, aber auch diese sind nicht frei von Fehlern. Angesichts der Tatsache, dass Italeri-Reboxes im 1:72-Hubschrauberprogramm von Revell sich mittlerweile sogar thematisch doppeln (und hier sogar verdreifachen) kommt man schnell zu der Frage, wie lange Revell noch aus dem italienischen Formenpool zehren möchte oder ob es nicht einmal wieder Zeit für etwas eigenes im kleinen Maßstab ist.

Diese Besprechung stammt von Felix Troschier - 12. März 2015

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