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Dassault Mirage 2000D

„30 years Raid Ouadi Doum“ – Teil 2

von Michael Eilers (1:72 verschiedene Hersteller)

Die Lackierung

Der Bau war im Wesentlichen im ersten Teil des Berichts abgeschlossen und jetzt geht es weiter mit der Lackierung. Nach gründlicher Reinigung mit Spiritus erhielt das Modell zuerst einmal eine hellgraue Grundierung.

Syhart hat in seiner Anleitung diverse Farben / Farbsysteme aufgeführt, die meiner Meinung nach aber nicht ganz den Farben auf Originalbildern entsprechen. Also habe ich letztendlich versucht, aus diversen Einzelfarben eine Farbmischung herzustellen, die den Originalfarben am nächsten kamen. Eine recht mühselige Angelegenheit und im Nachhinein gesehen ist das auch echt eine Interpretationssache, da die Farben auf den Originalfotos je nach Licht / Beleuchtung auch sehr unterschiedlich wirken.

Für alle, die sich für die Farb-Mischungen dieser Maschine interessieren: "Creme“ wurde aus Vallejo 70.847 „Dark Sand“ und 71.001 „Weiß“ gemischt – das genaue Mischungsverhältnis habe ich leider nicht notiert. "Schokoladenbraun" wurde aus zwei Teilen Tamiya XF-10 „Braun“ und drei Teilen Mr. Hobby H7 „Braun“ gemischt.

Dassault Mirage 2000D

Die Original-Maschine hat in dieser Anstrichversion keinen verwitterten Lack, bzw. ist auffällig sauber. Somit konnten entsprechende Arbeitsgänge zum Aufbau einer verwitterten Lackierung entfallen und die Zweifarbenlackierung aufgebracht werden. Der Übergang von Creme zu Schokoladenbraun wurde mit dünnen Uhu Pattafix-Würsten abgedeckt, womit sich ein dezent weicher Farbübergang ergab. Die Flugzeugnase wurde scharfkantig abgeklebt und in einem Grün-Grau lackiert (acht Teile Vallejo 71.048 „Engine Grey“ und sechs Teile 71.265 „RLM 80“).

Dassault Mirage 2000D

Auf den Originalbildern kann man zwar keine signifikanten Verschmutzungen erkennen, dafür jedoch nachlackierte Bereiche, die im Farbton abweichen. Weiterhin sind je nach Foto kleine oder auch größere Farbablösungen zu sehen, die den Blick auf die Standard-Farbtöne der Mirage 2000D-Version (Bronzegrün und Mittelgrau) ermöglichen. Derartiges hatte ich noch nicht bei anderen Sonderanstrichen gesehen, und nach einigem hin und her wurde entschieden, dieses auch am Modell abzubilden.

Farbabplatzungen im Detail
Farbabplatzungen im Detail

Der Rest ist eigentlich Routine: eine Schicht transparenter Glanzlack, danach die Decals aufbringen und gut durchtrocknen lassen, bzw. wieder eine Schicht transparenter Lack zum Schutz der Decals. Die Panellines sollten bewusst nicht so stark hervorgehoben werden und erhielten daher nur einen dezenten Braunton.

Die eingangs erwähnten, bzw. abgetrennten Antennen wurden zu diesem Zeitpunkt entweder aus einem Gußast oder aus den Resten eines Fotoätz-Satzes mit etwas Fleiß, einem scharfen Skalpell und Sekundenkleber hergestellt, bzw. am Modell befestigt. Lackiert habe ich sie überwiegend - wie beim Original - in einem recht auffälligen Gelbton.

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Dassault Mirage 2000D

 

Darüber hinaus wurden weitere Sensoren für den Bug, bzw. Heckbereich erstellt; alles wieder aus dem ohnehin vom Bausatz verfügbaren Material, dem Gußast. Die im Bausatz enthaltene Betankungssonde wurde so verändert, dass sie flacher zum Rumpf absteht. Hierzu habe ich wieder Original-Fotos zum Abgleich herangezogen.

Der letzte Detaillierungsakt betraf die Lufteinlässe: hier wurden im oberen Bereich je eine Strebe mit den ungefähren Maßen 1x1 mm aus Ätzteile-Resten geschnitten und angeklebt, bzw. nachlackiert. An der Stelle muss ich allerdings gestehen, dass ich an die Grenzen meiner Geduld und Fingerfertigkeit gekommen bin und habe somit den Bau des Modells abgeschlossen. 

Betankungssonde
Betankungssonde

Fazit

Soviel Arbeit bei einem so kleinen Modell – in diesem Fall muss ich sagen, dass mich der Ausblick auf ein besonderes (Wunsch-)Modell lange getragen hat. Ob sich der Aufwand lohnt – ob bei explizit diesem Modell, oder bei dem „eigenen Projekt“, muss jeder für sich selber entscheiden. Spaß hat´s auf jeden Fall gemacht!

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Dassault Mirage 2000D

 

Aus- oder Lichtblick?

Während meines Projektes habe ich durch Zufall bei Facebook eine Vorankündigung von der ukrainischen Firma Modelsvit für eine Mirage 2000D in 1:72 (MSVIT72075) entdeckt. (Stand: Anfang April 2023)

Das Beste daran ist, dass all die großen und kleinen Details, die bei meiner Maschine teilweise mühselig erarbeitet wurden, schon mit dem Bausatz abgebildet werden – sogar mit Fotoätzteilen! Und kurz vor Weihnachten 2023 habe ich bei einer bekannten Internet-Auktionsplattform die ersten Baukästen zu einem attraktiven Straßenpreis entdecken können. Das scheint doch für alle Nachbauwilligen und Detailverliebten eine echte Alternative!

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Dassault Mirage 2000D

 

Epilog

Jetzt steht das Modell vor mir und ich bin zu 98% glücklich mit meinem Werk… aber eben nur zu 98% - was mir am meisten fehlte, war eine passende Vignette, die meiner Meinung nach den Gesamteindruck noch einmal deutlich anhebt.

Kurzerhand wurde aus einer Hartschaumplatte, Karton für die Umrandung, Gips mit Weißleim, Farbe und etwas Kreativität ein Ausschnitt einer Betonpiste nachgebildet. Das letzte ergänzte Detail war eine passende Leiter für den Piloten – ok, streng genommen müssen es beim Zweisitzer natürlich zwei sein.

Begonnen wurde mit einer Zeichnung, bei der die Konstruktion bzw. die Proportionen der Leiter von Orginalfotos übernommen wurden. Die Teile wurden dann aus 0,5 mm Polystyrolplatte geschnitten, bzw. die Trittstufen aus gezogenem Gußast gefertigt. Das Ganze wurde wieder lackiert und mit aufgemalten Lackabplatzern versehen. Fin!

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Michael Eilers

Publiziert am 03. Februar 2024

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