Messerschmitt Me 262 A-2a/U2

Erprobungs-Kommando Nowotny, Fliegerhorst Lechfeld 1944/45

von Andy Hartung (1:48 HobbyBoss)

1:48 ist eigentlich gar nicht mein Maßstab, dennoch musste ich zugreifen, als bei einem der größten Modellbauversand-Händler am Black Friday dieser Bausatz im Angebot war. Das Modell war einfach zu exotisch und interessant, also wanderte es zu mir.

Wie immer ist mein Lager aber sehr voll und das ganze spielte sich schon vor gut vier Jahren ab. Lustigerweise habe ich eine Liste, wo alle meine Bausätze sortiert nach Kategorie aufgelistet wurden, dabei werden dann abwechselnd die neuesten und die ältesten Bausätze gebaut und nun war es dann bei der Messerschmitt soweit.

Der Bau

Das Flugzeug wurde nicht im HobbyBoss-Karton, sondern in einer Whitebox mit zusätzlichen PE-Teilen geliefert. Die Teile sind jedoch dieselben und weisen eine sehr gute Qualität auf. Meiner Meinung hätte es gar keine PE-Teile benötigt, die Bauteile selbst sind bereits in einer sehr guten Qualität gegossen.

Gestartet wurde der Bau mit dem Cockpit. Viel Zeit hat es gebraucht, bis ich richtig zufrieden war. Es handelt sich hier aus dem Karton wohl um einen der detailliertesten Bausätze einer Schwalbe in diesem Maßstab.

Der Platz des Bombenschützen ist sehr gut dargestellt, auch wenn der Arbeitsplatz etwas leerer ist, was aber dem Vorbild entspricht. Jetzt könnte man meinen, das war es im Inneren, doch weit gefehlt, denn im hinteren Rumpf haben noch Schalt- und Sicherungselemente ihren Platz gefunden.

Nach einer mühsamen Detailbemalung habe ich mit dem Weathering begonnen. Neben einem Wash nutzte ich auch Pigmente und ein dezentes Chipping. Auch den Ledersitzen habe ich mit einem Drybrush einen farblichen Akzent gegeben.

Tatsächlich wurde dann der Rumpf zusammengesetzt. Ab hier ging der Bau sehr zügig. Leider gab es kleinere Passungsprobleme, die wurden aber mit Spachtelmasse behoben. Auch der Bereich des Hauptfahrwerks ist eine wahre Augenweide.

Der gesamte Bausatz macht vom ersten bis zum letzten alles richtig und die Freude reißt nicht ab. HobbyBoss hat hier ordentliche Arbeit geleistet und diesen sagenumwobenen Jäger richtig gut dargestellt.

Zum Vorbild

Leider ist über das Vorbild wenig bekannt. Mindesten zwei Flugzeuge sind entstanden und wurden beim Erprobungskommando Nowotny ab Herbst 1944 getestet. Sicher hätte eine andere Kriegslage zu einer größeren Produktion geführt und es wäre durchaus denkbar gewesen, dass man hier einen Nachfolger der Ju 87 gehabt hätte.

Leider ist über den Erfolg des Typs nichts bekannt. Fest steht, dass die hier gezeigte V555 auf dem Flugplatz Weimar-Nora in amerikanische Hände fiel. Wie sie da hinkam, ist aber ebenso wenig bekannt. Vielleicht eine Notlandung oder ein verzweifelter Fluchtversuch?

Fazit

So habe ich mein Regal um einen Exoten bereichert. Diesmal ist der Maßstab zwar nicht ganz zu den anderen passend, aber trotzdem überzeugt mich der Flieger.

Andy Hartung

Publiziert am 14. Juli 2023

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