Messerschmitt Me 262 A-2a/U2(HobbyBoss - Nr. 80377)Produktinfo:
Besprechung:Das OriginalDie Me 262 ist wohl eines der legendärsten Flugzeuge der deutschen Luftwaffe und für viele Sinnbild einer angeblichen deutschen technischen Überlegenheit. Auch wenn vieles daran überhöht sein dürfte, hatten ja auch die Briten ihre Meteor ähnlich weit im Einsatz. Trotzdem war die Messerschmitt der erste einsatzfähige Düsenjäger. In Augsburg entwickelt, wurde die Me 262 von 1943 bis 1945 in 1.433 Exemplaren gebaut. Auf die detaillierte Geschichte des Typs werde ich an der Stelle verzichten und beziehe mich auf diese wohl interessanteste Ausführung. Im November 1943 wurde die Schwalbe Adolf Hitler vorgestellt, dieser fragte Willi Messerschmitt, ob das Flugzeug auch als Bomber dienen könnte. Messerschmitt bejahte die Frage, da Versuche in diese Richtung bereits gelaufen sind. Hitler stimmte der Serienproduktion zu, unter der Bedingung, dass die Me 262 ausschließlich als „Blitzbomber“ verwendet werden sollte. Dies hatte Verzögerungen zur Folge, zumal das Flugzeug nie für solch einen Einsatz vorgesehen war und außerdem die Sicht des Piloten auf das Ziel denkbar schlecht war. Um diesem Problem zu begegnen, versuchte man in die Nase des Flugzeugs einen Bombenschützen unterzubringen. Dieser lag im verglasten Bug und hätte die Treffsicherheit vermutlich stark verbessert. Auch wenn es hier sehr nach einem What if aussieht, wurden zwei Versuchsmuster produziert. Der BausatzDie ersten 1:48er Me 262 erschienen bereits in den 50ern bei Lindberg, es folgten Formen von Monogram, die auch bei Revell erschienen und die Formen von Trimaster aus den späten 80ern, die auch bei Dragon und Revell verlegt wurden. Anfang der 2000er erschien noch eine Form von Tamiya. Die jüngste und modernste stammt von HobbyBoss. Die Version U-2 hatten aber bisher nur Trimaster bzw. Dragon und HobbyBoss im Programm. HobbyBoss hat eigentlich sämtliche Varianten der Messerschmitt, die erste erschien 2013. Die jüngste Variante liegt uns heute vor und erschien 2016. 2019 wurde der Bausatz dann vom Modellbaukönig nochmals neu verpackt und mit Eduard PE-Teilen versehen. Die Spritzlinge sehen sauber gegossen aus und die Details sind stechend scharf. Man merkt hier auf alle Fälle die Qualität, die im Bausatz steckt. Doch schauen wir uns das Ganze genauer an.
Interessant ist die Lösung mit dem Gewicht im Bug, die uns der Hersteller anbietet: Anstatt selbst irgendwo Metallkügelchen oder Ähnliches einzubringen, können wir auf ein Weißmetallteil zurückgreifen, welches ordentlich Gewicht in die Nase bringt. Wer darauf verzichten will, findet dieses Teil nochmal aus Plastik im Bausatz, allerdings ist das Metallteil mindestens genauso gut Detailliert.
Allgemein ist das Innere des Flugzeugs erstaunlich umfangreich dargestellt. Denn auch das Cockpit kann hier bereits ohne weitere Aufwertung überzeugen und ein Kenner des Flugzeugs wird die Instrumente zuordnen können. Doch dabei bleibt es nicht, denn im Rumpf finden wir noch sämtliche Sicherungen, die durch eine geöffnete Wartungsklappe gezeigt werden können. Auch im Hauptfahrwerksschacht haben wir wirklich viel dargestellt, unteranderem ein kleiner Hydrauliktank. Damit dürfte es sich hier wohl um die Detaillierteste Me 262 handeln, die auf dem Markt zu finden ist.
Die Passung der einzelnen Elemente im Rumpf ist makellos und das Zusammensetzen geht reibungslos vonstatten. Auch die Flügel passen sehr gut in den Rumpf und das Spachteln beschränkt sich auf ein absolutes Minimum. Bei den beiden Triebwerken ist die Passung nicht mehr ganz so gut, ein kleiner Versatz tritt hier bei den Ein und Auslässen auf. Das Triebwerk selbst ist auch nur angedeutet, was aber am Ende völlig ausreichen sollte. Die Klarteile sind ebenfalls schlierenfrei und machen ihren Job. Das Modell ist bereits dafür gedacht, geöffnet dargestellt zu werden. Das macht den Bausatz aber allgemein Anfänge freundlich, weil Hobbyboss viele Passstifte und Passhilfen mitgibt. Natürlich wird das Abkleben etwas umfangreicher. Auch im Außenbereich muss sich der Bausatz nicht verstecken, wir haben überall sehr ordentliche Details wie verschiedene Antennen, ein gut Strukturiertes Fahrwerk und sehr gute Räder.
Für eine Bombervariante darf natürlich die Bombenlast nicht fehlen, diese wird unter der Nase angebracht und kann ebenfalls überzeugen. Insgesamt ein Bausatz, der absolut auf Höhe der Zeit ist und vermutlich der beste Me 262 Bausatz in diesem Maßstab erst recht bei dieser exotischen Version. Bemalung und AbziehbilderDer Nassschiebebogen ist sauber gedruckt und beinhaltetet eine Vielzahl von Wartungshinweisen, die Instrumenten sowie die Markierungen einschließlich der Swastika, die klugerweise so geteilt ist, dass man keine Sorgen haben muss, dass der Zoll diese entfernen würde. Es werden die beiden bekannten Versuchsflugzeuge als Vorbild angeboten. Beide sind in der Farbgebung gleich und unterscheiden sich nur in der Musterung:
AnleitungDie Anleitung ist leider nur in Schwarz-Weiß gehalten und einige Bauschritte, insbesondere der erste, besitzen einige Unterbauschritte. Das dürfte vielleicht sogar etwas unübersichtlich sein, aber zumindest sind die Bauschritte meist auf der gesamten A4 Seite gedruckt. Auf nur 8 Seiten entsteht der Flieger. Die Bemalanleitung liegt, wie bei den meisten chinesischen Herstellern, separat auf Hochglanzpapier bei.
Darstellbare Maschinen:
Stärken:
Schwächen:
Anwendung: HobbyBoss Flugzeugbausätze sind eigentlich immer sehr anfängerfreundlich, so auch hier. Dennoch empfiehlt sich vorher einen kleineren Bausatz bereits gebaut zu haben Fazit:Dieser seltene und eher unbekannte Flieger ist definitiv in jeder Vitrine ein Eyecatcher. Auch der Bau geht problemlos und damit ist dieser Bausatz eine Bereicherung und kann bedingungslos empfohlen werden. Diese Besprechung stammt von Andy Hartung - 17. Mai 2023 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |
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