2009 Dodge Challenger SRTSCCA Trans-Am Series, #93 “Coors Light”, Fictionalvon Thomas Lutz (1:24 Revell)Nach vielen Jahren Plastikmodellbau in meinem Spezialgebiet NASCAR musste mal ein wenig Abwechlsung in den Hobbyraum. Vor den Stock Cars hatte ich lange Zeit US-Trucks gebaut und sporadisch wird ab und zu auch noch ein Truck fertig. Dem Maßstab 1:24 wollte ich treu blieben und so entstand die Idee, Rennwagen aus anderen Rennserien zu bauen, allerdings immer nur ein Auto aus jeder der verschiedenen Motorsportserien. 21 Modelle sind bereits in Modellversium zu sehen:
Die Motorsportszene in den USA ist sehr vielfältig und besteht bei Weitem nicht nur aus meinem Spezialgebiet NASCAR. Stock Car Motorsport und Oval Racing gliedern sich in mehrere aktive Organisationen wie der NASCAR, ARCA oder IMCA und zusätzlich noch in diverse regionale oder lokale Rennserien und Einzelveranstaltungen. Die Typenvielfalt reicht dabei von den großen Stock Cars im NASCAR Cup, über Sprint Cars, Modifieds, Late Models oder Baby Stocks bis zu den Pickup Trucks. Open Wheeler wie die Indy Cars, Bergrennen der SCCA, Top Fuel Dragster, Funny Cars und Pro Stocker in der NHRA, Rallys wie die Baja California und viele andere Rennveranstaltungen bieten jedem Fan und vielen sportbegeisterten Fahrern Möglichkeiten im Motorsport. Man schätzt, dass es ca. 8.000 aktive Motorsportler in Nordamerika gibt. Einige dieser Organisationen oder Motorsportarten wurden oder werden in meiner Reihe „Motorsportserien“ vorgestellt. Eine dieser Serien ist die über die Jahrzehnte mit veränderten Reglements seit 1966 bestehende SCCA Sports Car Club of America Trans-Am-Serie. Spezielle Bausätze für Trans-Am Rennwagen gab es von Jo-Han (1969) mit einem AMC Javelin, einem 1971 Ford Mustang von AMT (1975) und dem Hot Wheels Camaro von Revell 1996. Alle drei sind gesuchte Raritäten und werden, wenn überhaupt zu haben, nur zu horrenden Sammlerpreisen gehandelt. Unter der Bezeichnung „Trans Am“ gibt es einige Bausätze, was aber ausnahmslos Modelle des Pontiac Firebird sind und der Namenszusatz „Trans Am“ steht in diesem Fall nur für die Ausstattungsvariante des Firebird und hat nichts mit der Rennserie zu tun. Seit 2012 wird der Dodge Challenger wieder in der SCCA Trans-Am-Serie eingesetzt. Ein Modell eines aktuellen Trans-Am Rennautos, egal ob Dodge Challenger, Ford Mustang oder Chevrolet Camaro gibt es leider nicht. Revell hatte mit dem Bausatz No. 85-4398 den 2013 Dodge Challenger SRT8 ab 2015 im Programm. Der Pre-Painted Bausatz mit nur 48 Teilen war eigentlich ein besserer Snap-Tite Kit und stellt den Challenger in einer Version des Designers Chip Foose dar. Aus dem Bausatz sollte ein In-Etwa (das ist Amtsdeutsch aus meinem Fahrzeugschein für „Nicht nach deutscher Amtsschimmel-Straßenzulassung, aber passt schon Ausnahmeregel) Dodge Challenger der Trans Am Serie werden. Der Umbau auf meinem Werktisch vom Straßenauto zum Rennwgen gestaltete sich ähnlich wie bei anderen Projekten. Fahrer- und Beifahrersitz wanderten in die Grabbelkiste, ebenso wie die Innenausstattungswanne, die Schalttafel, die Türinnenverkleidungen usw. Ein NASCAR Rohrrahmenkäfig kam aus der Grabbelkiste und wurde dem etwas kleineren 1:25 Modell angepasst. Den Heckspoiler habe ich aus einem Wing Parts Set von Aoshima entnommen. Die serienmäßige Schalldämpferanlage (wer braucht Schalldämpfer im Rennsport?) wanderte in die Grabbelkiste. Die Bogenrohre von den Krümmern habe ich verwendet und mit Rohren aus dem NASCAR-Ersatzteilfundus sowie zwei aus echtem Edelstahl bestehenden seitlichen Endrohren ergänzt.Der Dodge Challenger von Revell wurde in glänzendem grünen Polystyrol gefertigt, die Seitenteile in Glanzschwarz. Die schwarzen Flächen der Lackierung wurden beibehalten, das Hellgrün zunächst mit Holts grauer Autogrundierung und dann mit Dupli Color „Sandgelb“ neu überlackiert. Decals für Trans Am Rennwagen aus früheren Jahrzehnten gab es einige von Fred Cady oder Slixx Decals, allerdings leider kein Decal für einen aktuellen Dodge Challenger. In den Sammelordnern fanden sich diverse doppelte oder dreifach vorhandene Decals und die Wahl fiel auf einen Decalbogen des NASCAR #40 Coors Light Dodge Intrepid. Reifen und Felgen aus dem Bausatz wurden durch NASCAR Felgen und Hoosier-Reifen ersetzt, die in der Trans Am Serie gefahren werden. Damit die breiteren Reifen passten, waren Fräs- und Schneidarbeiten an den Radhäusern fällig. Achsen und Radaufhängung wurden in der Höhe verändert, da auf dem Revell-Modell große 20 Zoll-Felgen mit Niederquerschnittsreifen einen ganz anderen Abstand zum Radhaus hatten. Der Eigenbau meines In-Etwa Trans-Am-Series Fictional (ohne konkretes Vorbild) Dodge Challenger entspricht nicht ganz den originalen Rennwagen, dazu wären noch Kotflügelverbreiterungen nötig gewesen und zusätzliche Lufteinlässe an der Front, aber das Wägelchen gefällt so auch ganz gut. Thomas Lutz, Publiziert am 08. August 2023 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |