Jagdpanzer V Jagdpanther G1Schwere Panzerjäger-Abteilung 519, Frankfurt a.M. April 1945von Andy Hartung (1:35 Takom)Wie jedes Jahr nahm ich auch dieses Jahr wieder an einem Gruppenbau bzw. Wettbewerb auf Facebook teil. Wie das Projekt aussehen sollte, war seit Ankündigung des Wettbewerbs letzten April für mich klar. Doch wie umfangreich dieses Projekt werden sollte und dass es am Ende das bisher größte und längste meiner Modellbaukarriere werden wird, konnte ich nicht ahnen… Den Bausatz selber hatte ich bereits seit einiger Zeit auf Lager und habe ihn durch Zufall für wenig Geld gekauft. Der Bausatz war ein Gigant, der Karton war randvoll mit weit über tausend Teilen. So kündigte sich also ein größeres Projekt schon an. Der BauThema des angekündigten Wettbewerbs war dieses Jahr "Westfront 1944-45", konkret wurden vier mögliche Szenarien genannt, diese waren: Schlacht in der Normandie 1944, Operation Market Garden und die Schlacht um Arnheim 1944, die Ardennenoffensive 1944 und der Endkampf im Ruhrkessel 1945. Wie bereits erwähnt, begann für mich die konkrete Planung schon im Frühjahr letzten Jahres. Mit Ausbruch des Krieges in der Ukraine entschloss ich mich vorsichtshalber dafür die gewünschten Figuren von Masterbox zu bestellen. Damit war ein erster Grundstein zur Darstellung schon gelegt. Noch genauer wurde es dann im Sommer, hier beschäftigte ich mich schon sehr intensiv und fertigte eine erste Skizze an. Durch Zufall fand ich sehr günstige Figuren des Deutschen Volkssturms, angeblich von Stalingrad, welches als Originalset schon knapp 100 € kostet und mir für gerade mal 30 € angeboten wurde. Leider stellte sich das Set als minderwertige Fälschung heraus, daher gab es von mir auch keine Vorstellung. Trotzdem entschied ich mich, die Figuren zu verwenden, zum Wegwerfen waren sie dann doch zu schade. Als Grundplatte für das Diorama sah ich eine Straßenkreuzung vor meinem inneren Auge. Am ehesten hat mir das Set von Miniart gefallen. Doch leider war das nicht mehr verfügbar. Also verschob ich das Problem einfach und machte mich erst mal an den Panzer und die Figuren. Als der Startschuss kam, kümmerte ich mich als erstes um die Figuren. Dabei habe ich das Bestmöglichste aus den Volkssturmfiguren herausgeholt. Doch vollendet habe ich diese erst kurz vor Schluss, als ich die Armbinden noch aufbrachte. Es war hierfür ein Abziehbilderbogen von Weikert Decals verwendet wurden.
Anschließend folgten die Figuren von Masterbox. Das Set trägt den Titel „Das Maschinengewehr ist dort“. Der Panzerfahrer war schnell gebaut. Die Uniformen der Soldaten der Waffen-SS bekamen von mir die Herbst- und Frühjahrstarnung 1. Der Panzer selber war dann das langwierigste am Projekt. Ich brauchte allein für diesen fast drei Monate. Das Modell von Takom besitzt einen sehr umfangreichen Innenraum und wächst während des Baus nur sehr langsam. Motor, Kampfraum, Getriebe, Fahrwerk, all das waren hochkomplexe Baugruppen, die jeweils aus mehreren Teilen bestehen und bis zu zehn Bauschritte benötigt hatten. Am Ende lohnte sich aber der Aufwand.
Ich entschied mich für den Jagdpanther der schweren Panzerjägerabteilung 519 in Südhessen 1945. Sehr genau hielt ich mich an das Tarnmuster und klebte mit viel Mühe die einzelnen Flächen ab. Ein sehr umfangreiches Weathering folgte.
Die größte Hürde war dann das Diorama an sich. Ich entschied mich für ein Set von Gero-Desgin. Die Grundplatte war schnell lackiert, doch leider wurde die Innenseite des Gebäudes gar nicht bedacht und war ursprünglich ein leerer Raum… das hat mir gar nicht gefallen.
Ich zog also eine Wand zwischen Treppenhaus und Wohnungen und erstellte mit alten Laminatresten die Reste der einzelnen Etagen dar. Damit das Haus nicht so leer wirkt, besorgte ich mir das Möbelset von MiniArt und platzierte es in die Ruine. Es folgten die Trümmer und Ziegel. Nach gut vier Monaten war dieses Projekt kurz vor der Abgabe an dem 31. März dann beendet.
Zum VorbildDer Jagdpanther gehörte zur schweren Panzerjägerabteilung 519, welche an den sporadischen Rückzugskämpfen in Südhessen nahe Frankfurt beteiligt waren. Dort waren sie der 1. Armee unterstellt. Bis zum 10. April 1945 wurden alle Jagdpanther der Abteilung vernichtet. Die Kämpfe um Frankfurt am Main zogen sich zwei Tage lang hin. FazitMir hat dieses sehr aufwändige Projekt sehr viel Spaß gemacht und stellte mich immer wieder vor neue Herausforderungen. Es wird bestimmt nicht das letzte Diorama gewesen sein.
Andy Hartung Publiziert am 03. Mai 2023 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |