IAI LaviErster Prototypvon Thomas Brückelt (1:72 AniGrand Craftswork)Zum VorbildIn den 1980ern entwickelte Israel zusammen mit den USA den Lavi (Junger Löwe). Es wurden zwei doppelsitzige Prototypen gebaut, die auch bis in die 1990er Jahre hinein erprobt wurden, Einsitzer waren ebenfalls geplant. Der Erstflug fand 1986 statt. Da sich die USA aus dem Projekt zurückzogen, konnte dieses nicht mehr allein von den Israelis finanziell gestemmt werden, und es wurde aufgegeben. Die Konstruktion, lebte wohl – auch wenn die Chinesen das abstreiten – in der Chengdu J-10 wieder auf. Die Ähnlichkeit der beiden Typen ist schon sehr offensichtlich. Das ModellDer formschöne Jet sollte in meiner Sammlung nicht fehlen und passte auch sehr gut zum Gruppenbau-Thema „Naher Osten“ der „Schwobabaschdler“ in diesem Jahr. Gerade noch rechtzeitig zur Ausstellung in Bühl bekam ich das Modell fertig, es wanderte direkt vom Basteltisch zur Ausstellung. Die Bausatzteile (Resin) sind recht akkurat ausgeführt, die Passgenauigkeit ist gut, Spachtelmasse wurde kaum benötigt. Es lassen sich Doppelsitzer und Einsitzer bauen, die entsprechenden Tiefziehhauben dafür liegen bei, wie auch die Haubenrahmen. Was seitens Anigrand keine gute Idee war, war die beiden Sidewinder direkt an ihre Startschienen anzuformen. Die Flossen waren alles andere als symmetrisch, daher wurden die Raketen samt Startschienen aussortiert und ich griff auf andere aus meinem Fundus zurück. Da ich mein Modell fliegend darstellen wollte, setzte ich einen Holzklotz mit eingeklebtem Silikonschlauch in den Rumpf ein, damit ich das Modell auf das Display stecken kann. Eine Pilotenfigur kam ebenfalls hinzu. Diese setzte ich aus abgeformten und abgegossenen Figurenteilen zusammen. Das vordere Instrumentenbrett samt Abdeckung baute ich neu, auch ergänzte ich das HUD darauf. Für die Instrumentenbretter und Sidepanels druckte ich Decals. Die Grafiken dafür zog ich aus den Texturen eines Simulatormodells für den Vehicle Simulator heraus und skalierte sie entsprechend. Ilan Papini (Israel), der Programmierer des Vehicle Simulators, schickte mir noch Links zu israelischen Seiten über den Lavi, auf denen sich noch ein paar hilfreiche Bilder befanden. Der Bau verlief problemlos und da an dem Jet nicht allzu viel dran ist, ging es auch recht zügig voran. Außen ergänzte ich noch die Kleinteile am Vorderrumpf. Hier orientierte ich mich auch an Bildern. Lackiert habe ich mit dem Pinsel und Email-Farben von Humbrol und Revell. Nach zwei Grundierungsschichten in Lichtgrau folgen fünf gut verdünnte Schichten Weiß. Das Blau der Verzierungen des mitgelieferten Decalbogens war mir zu hell. Zwar findet man auch Bilder, auf denen der Lavi mit einem recht hellen Blauton lackiert war, aber auf den meisten Bildern ist es doch eher ein Königsblau. Daher zeichnete ich die blauen Flächen nach und druckte Sie erneut aus. Da die Markierungen/Beschriftungen öfters wechselten, war es nicht ganz leicht, Bilder vom ersten Prototypen zu finden, die eine stimmige Lackierung zu einem bestimmten Zeitpunkt resultieren ließen - zumal man auch darauf achten muss, dass man keinen Mischmasch aus dem ersten und dem zweiten Prototypen erzeugt (der zweite hatte auf der rechten Seite eine Luftbetankungssonde). Zum Schluss erhielt mein Modell einen seidenmatten Klarlacküberzug. Thomas Brückelt, Publiziert am 04. November 2022 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |