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Grumman A-6E Intruder

von Max Lorenz (1:72 Italeri)

Grumman A-6E Intruder

Einleitung

Von der A-6E gab es bei Revell bisher nur eine Auflage, welche im Jahr 2000 erschienen ist. Bedient hat man sich hier aus den Formen von Italeri. Eine gute Wahl? An dieser Stelle möchte ich noch ein paar Worte zum Hersteller aus der Nähe von Bologna los werden.

Grumman A-6E Intruder

Italeri hat in den 1990ern anscheinend einiges an Geld in die Hand genommen und viele mehr oder weniger bekannte Flugzeugtypen im Maßstab 1:72 mit damals wirklich guter Detailierung auf den Markt gebracht. So entstanden u.a. SEPECAT Jaguar, MiG-29 (die bis zum Erscheinen von Neuentwicklungen von Zvezda und Trumpeter noch bis 2015 das Maß aller Dinge war), UH-34/Westland Wessex, und eben auch die A-6E (erstmals 1994) in verschiedenen Versionen.

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Die Formen sehen auch heute noch modern aus, es gibt meist keinen Gussgrat, die Detailierung und Gravuren sind für heutige Verhältnisse immer noch halbwegs brauchbar und die Passgenauigkeit kann ich für Jaguar und MiG-29 auch als gut beurteilen. Italeri hat in dieser Zeit also langfristig in die Zukunft investiert, so dass diese Bausätze auch heute noch neu aufgelegt werden und brauchbar sind. So sind wie bei der A-6E auch Kooperationen mit anderen Herstellern, in diesem Fall Revell, entstanden.

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Allerdings ist es höchste Zeit, sich nicht mehr auf seinen Lorbeeren auszuruhen. Die Zeit bleibt nicht stehen, die in den 90ern geschaffene Grundlage für die Zukunft ist langsam ausgelaugt und in der jüngeren Vergangenheit hat man sich zumindest im 1:72er Luftfahrtbereich, wie ich finde, etwas zu sehr ausgeruht, um auch für die Zukunft im modernen Plastikmodellbau mit der starken neuen Konkurrenz aus Osteuropa und Asien mithalten zu können (der allgemein recht hohe Preis der Bausätze macht die Situation auch nicht besser). So ist z.B. die F-35, eine der wenigen Neuentwicklungen, schon am Erscheinungstag leider unterlegen.

Grumman A-6E Intruder

Aber nun zurück zum Bausatz. So entsprechen die 111 Bauteile den zu dieser Zeit üblichen Italeri-Standard, sind gut ausgeformt und mit versenkten Gravuren, inklusive sparsamen Nietenreihen, versehen. Auch einige Wartungsklappen können ebenso wie die Einstiegsleiter geöffnet dargestellt werden und haben dann auch ein dezentes Innenleben. Die Gravuren erscheinen für den heutigen Stand etwas stark, aber das ist bei heutigen modernen Bausätzen von Special Hobby auch nicht anders.

Grumman A-6E Intruder

Das Vorbild

Zur Vollständigkeit hier nur das nötigste: Die A-6E „TRAM Intruder“ stellte die finale Version des für niedrige Höhen ausgelegte Angriffsflugzeugs A-6 dar. Die ersten wurden 1963 in Dienst gestellt, die letzten A-6E verließen 1993 die Navy. Die E-Versionen erhielten einige Verbesserungen, wie stärkere Triebwerke, Tragflächen aus Verbundwerkstoffen, neue Avionik und Zielerfassungssysteme. Ihre Feuertaufe hatte die A-6 im Vietnamkrieg, kam aber auch in Lybien und im Golfkrieg zum Einsatz. Neben der Angriffsversion gab es auch noch eine zunächst ebenfalls zweisitzige Version (EA-6A) zur elektronischen Kampfführung, welche zur viersitzigen EA-6B weiterentwickelt wurde.

Quelle: Bauanleitung

Grumman A-6E Intruder

Das von mir gebaute Modell stellt eine 1996 auf der USS Independence stationiere A-6E dar. Dieses Flugzeug mit der Registrierung 155704 (MSN: I-430) startete am 4.6.1996 bei der Übung „Rimpac 96“ von der japanischen Airbase Atsugi mit einer Zieldrohne im Schlepp in Richtung Pazifik, mit dem Ziel USS Independence. Gegen 16:15 Uhr Ortszeit, ca. 2.500 km westlich von Hawaii, wurde die Maschine bei einer Geschwindigkeit von 630 km/h in einer Höhe von 200 m von einem japanischen Navy-Zerstörer (DD-153 JDS Yuugiri, Asagiri Class) unabsichtlich abgeschossen. Eigentliches Ziel sollte die 2 m lange und 18 cm breite Zieldrohne sein, welche in einem Abstand von 5,5 - 6 km geschleppt wurde. Der Pilot Lieutenant Commander William E. Royster und Bombardier/Navigator Lieutenant Keith A. Douglas konnten sich mit dem Schleudersitz retten und wurden leicht verletzt von der Yuugiri-Besatzung gerettet. Sie wurden später per Hubschrauber auf die USS Independence gebracht. Es war damit das erste nicht-japanische Flugzeug, welches von der Japanischen Marine nach 1945 abgeschossen wurde.

Quelle: aviation safety

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Zum Bau

Der Bausatz ermöglicht den Bau einer von zwei A-6E. Neben der bereits von mir beschriebenen Variante ist noch eine bei der Operation Desert Storm zum Einsatz gekommene baubar, diese ist in der Farbgebung mit den zwei unterschiedlichen Grautönen eher alltäglich.

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Aufgrund der Erfahrungen der bisher gebauten Bausätze mit Ursprung Italeri habe ich mich auf einen entspannten Bau eingestellt. Aber schon beim Einbau des Cockpits in den Rumpf begannen die Probleme. Von der Cockpitwanne und des vorderen Instrumentenbretts mussten seitlich teilweise mehrere Millimeter entfernt werden, ansonsten hätten beide Rumpfhälften nicht zusammengepasst.

 

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An den Stoßkanten der Rumpfhälften sowie am unteren Rumpfteil, welches noch eingeklebt bzw. in den Hauptrumpf eingeschoben werden musste, war einiges an Spachtelarbeit nötig. Auch das mit null Prozent an Details versehene Radom unter der Nase musste angepasst werden. Die letzten größeren Probleme gab es bei der zweiteiligen Cockpitverglasung. Wenn beide Teile richtig ausgerichtet waren, gab es einen doch schon nicht unerheblichen Spalt von 1 - 1,5mm. Auch der Übergang von der vorderen Verglasung zum Rumpf musste nachgearbeitet werden. Der restliche Bau war hingegen in Ordnung, besonders das robuste Fahrwerk passte sehr gut zusammen.

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Als Bewaffnung liegen dem Bausatz acht ungelenkte Bomben CBU-100/Mk.20 „Rockeye II“, sowie zwei Anti-Radarraketen AGM-88 bei. Letztere habe ich weggelassen und durch zwei Mehrfachträger mit je sechs Mk.82 Bomben aus dem alten F-16 Bausatz von Revell ersetzt.

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Lackiert wurde mit Airbrush und Humbrol- sowie Revellfarben. Um mir das Mischen zu ersparen, habe ich für die beiden Grautöne auf Humbrol 127 und 128 zurückgegriffen. Das Seitenleitwerk wurde hingegen mit Revellfarben anthrazit (9) und gelb (15) lackiert. Zu guter Letzt folgten die 22 Jahre alten Abziehbilder, welche sich aber gut verarbeiten ließen, sowie die Versiegelung mit mattem Klarlack.

Grumman A-6E Intruder

Nach drei Monaten und satten 27 Stunden Bauzeit (erfahrungsgemäß habe ich gute 7 - 10 Stunden weniger geschätzt) war der stellenweise doch schon nervlich anstrengende Bau „endlich“ abgeschlossen.

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Grumman A-6E Intruder

 

Max Lorenz

Publiziert am 14. September 2022

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