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Boeing VC-25A

Air Force One

von Marco Coldewey (1:144 Authentic Airliners)

Boeing VC-25A

Infos zum Original

Die Boeing VC-25A (besser bekannt unter ihrem temporären Rufzeichen: Air Force One) wurde Mitte 1990 an die amerikanische Luftwaffe übergeben. Dort ersetzen sie die Boeing VC-137, welche auf der Boeing 707 basierten. Die beiden Boeing 747-200, welche vier Jahre vor der Einstellung dieser 747-Variante gebaut wurden, unterscheiden sich jedoch von der normalen Serienversion.

Boeing VC-25A

Am auffälligsten sind die Triebwerke, die neueren General Electric CF6-80 werden bei der 747 nur an den -400 Versionen verbaut. Ebenfalls verfügen die beiden VC-25 über ein Luftbetankungssystem, was sonst nur bei der E-4 oder den 747 der iranischen Streitkräfte zu finden ist. Im vorderen Frachtraum befindet sich auf der linken Seite eine Tür inkl. Treppe, wodurch die 747 nicht auf eine externe Treppe angewiesen ist. Das Kabinendesign stammt von Nancy Reagan, aufgrund von Problemen mit der Verkabelung konnten die Flugzeuge erst nach der Präsidentschaft ihres Mannes, Ronald Reagan, übergeben werden.

Boeing VC-25A

Neben der speziell angepassten Kabine für bis 70 Passagiere und 23 Besatzungsmitglieder ist eine umfassende Kommunikationseinrichtung vorhanden. Zudem verfügt diese 747 eine Vielzahl von Selbstverteidigungssystemen, welche intern wie extern eingebaut sind. Auch sind die Flugzeuge gegen den elektromagnetischen Impuls (EMP), welcher bei der Explosion einer Atombombe erzeugt wird, geschützt.

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Das äußere Design, welches seit dem Vorgänger verwendet wird, stammt zum Teil von der damaligen First Lady, Jacqueline „Jacky“ Kennedy.

Außerhalb der Einsätze als „Air Force One“ tragen die Maschinen das Rufzeichen SAM (Special Air Mission) in Verbindung mit der Leitwerksnummer.

Boeing VC-25A

Durch viele Auftritte in Filmen und Medien gehört die Air Force One zu den bekanntesten Flugzeugen überhaupt.

Ersetzt wird die VC-25A durch die Version B, diese wird dann auf der größeren Boeing 747-8I basieren. Die beiden Flugzeuge wurden ursprünglich für die russische Transaero gebaut, welche aber vor der Auslieferung den Flugbetrieb einstellte. Seit 2017 werden diese entsprechend umgerüstet. Da das Flugzeug dabei, mehr oder minder, bis auf das Grundgerüst auseinander- und wieder zusammengebaut wird, ist eine Übergabe nicht vor dem Jahr 2025 vorgesehen.

Boeing VC-25A

Infos zum Bausatz

Zwar gibt es einen 2012 erschienen Bausatz der VC-25 von Dragon, neben einem recht hohen Preis hat dieser teilweise deutliche Schwächen im Bereich der Decals.

Die Boeing 747-200 im Maßstab 1:144 stammt von Authentic Airliners. Dieser Bausatz besteht komplett aus Resin und beinhaltet neben den Resinteilen auch ein Metallfahrwerk und einen Ätzteilbogen. Der Bausatz ist eine gute, wenn auch recht kostspielige Alternative zu den bisherigen -200 Bausätzen von Airfix (1969) und Revell (1974).

Die General Electric CF6-80 kommen von Druz144 und sind eigentlich für die -400 vorgesehen. Wie gewohnt haben diese Triebwerke eine gute Detaillierung und hohe Passgenauigkeit.

Boeing VC-25A

Infos zum Bau

Wo fange ich an? Die Faszination für dieses Flugzeug teilen auch Menschen, die sonst damit nichts zu tun haben. Für mich war diese Maschine erst mal primär aus Spotting-Sicht interessant. Bei dem ersten Versuch 2011 in Warschau spiele das Wetter nicht mit. Bei der Ankunft zum G20-Gipfel 2017 in Hamburg war der Sonnenstand und die Landerichtung nicht optimal. Das „perfekte Bild“ entstand dann zwei Tage später beim Abflug der 28000.

Boeing VC-25A

Das ganze baulich umzusetzen hatte ich schon länger geplant. Jedoch der hohe Bausatzpreis und die Umbaumaßnahmen bremsten diese Gedanken immer wieder aus. Auch benötigte ich jemanden, der mir die Decals entsprechend erstellt und druckt. Nachdem ich Laurent Herjean-Brichard (F-RSIN) für die Decals gewinnen konnte, wurde das Projekt im Laufe des Jahres 2021 immer konkreter. Für so ein Projekt war für mich die nahezu perfekte 747 von Authentic klar, genau wie die zusätzlichen Triebwerke von Druz144.

Boeing VC-25A

Es ging los mit dem Luftbetankungssystem, welches aus der Restekiste kam, genauso wie die Scharniere für die Frachtraumklappen. Die APU musste verändert werden und die am Höhenruder befestigten Antennen habe ich durch Nadeln dargestellt. Die Triebwerke wurden etwas umfangreicher umgebaut, zum einen habe ich das Bauteil der Triebwerkschaufeln durch ein Ätzteil aus der Restekiste ersetzt. Für die Anpassung an den Flügel der -200 war einiges an Arbeit nötig, auch weil ich die Ausrichtung der Triebwerke diverse Male korrigiert habe. Den großen Störsender an den hinteren Triebwerksaufhängungen habe ich mit einem Stück Gußast gebaut. Die großen Antennen auf dem Rücken und an der Unterseite vor dem Flügelkasten entstanden im Eigenbau.

Boeing VC-25A

Viel Zeit nahm auch das Lackieren in Anspruch, vor allem das lange Halten des ca. ein Kilogramm schweren Modells machte mir teilweise Probleme. Klar, auf der Arbeit habe ich mit anderen Gewichten zu tun, diese müssen aber nicht so genau bewegt, bzw. gehalten werden. Auch brachen mir diverse Male die Antennen an Flügel und Höhenruder ab.

Boeing VC-25A

Neben den Decals von Laurent (nochmals großen Dank dafür) habe ich Fenster, Landescheinwerfer und Wasserabweiser von Authentic Airliner Decals verwendet. Obwohl die üblichen Türumrandungen im Original fehlen, habe ich diese mittels dünnem schwarzen Decal dargestellt, da der Bausatz keine entsprechenden Gravuren besitzt. Die Wasserabweiser über den Türen sind ein 3D-Decal und wurden nach den Decals angebracht und überlackiert, was bei dem Schriftzug nicht ganz einfach war. Die wenigen restlichen Decals, z. B. für die zusätzliche Treppe, stammen aus der Restekiste, die acht flachen anliegenden Antennen über dem großen Schriftzug wurden mit weißen Decalrechtecken realisiert.

Das übliche Durchdetaillieren folgte zum Schluss neben zahlreichen kleineren Antennen, habe ich noch 63 Static discharger verbaut. Dabei war für mich der Ausrüstungsstand von 2017, wie zum Zeitpunkt der Aufnahme, relevant.

SAM28000 beim Verlassen des Airport Hamburg
SAM28000 beim Verlassen des Airport Hamburg

Marco Coldewey,
www.mc84.de

Publiziert am 27. Mai 2022

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