Supermarine Seafire FR Mk 47Einsatz über Korea, die letzten ihrer Artvon Christian Bruer (1:48 Airfix)Geschichtlicher HintergrundDie Seafire FR MK 47 war eine der letzten Baureihen der Spitfire Entwicklung von Supermarine. Die MK 46 (landgestützt) bzw. MK 47 (Trägervariante) ging direkt aus der, von einem Griffon Motor angetriebenen Spitfire MK 21 hervor. Die MK 47 war als Ersatz für die bisher bei der Fleet Air Arm im Einsatz stehenden MK XV gedacht. Nach Beendigung des Zweiten Weltkriegs wurde eine zügige Entwicklung nicht mehr als erforderlich angesehen, daher fand die Auslieferung der ersten Serienmaschine erst im Januar 1948 statt. Bis 1949 wurden insgesamt nur 90 Maschinen hergestellt. Den ersten und zugleich auch letzten Kriegseinsatz erlebte die MK 47 ab 1950 in Korea. Aufgrund der Notlösung im 2. Weltkrieg aus der Spitfire ein Trägergestütztes Jagdflugzeug zu machen, stellten sich auch bei der MK 47 nach kurzer Einsatzdauer schnell Ermüdungserscheinungen am Fahrwerk und im Heckbereich ein. Die Zelle war für den harten Einsatz auf Flugzeugträgern einfach nicht geeignet. Die letzten Seafire verblieben noch bis 1954 in den Frontverbänden der FAA, danach wurden auch sie in das zweite Glied gestellt um anschließend ausgemustert zu werden. Das ModellDer Bausatz von Airfix aus dem Jahr 1997, basiert auf dem zur gleichen Zeit auf den Markt gekommenen Bausatz der Spitfire MK 22. Alle Gravuren und Nieten sind an der richtigen stelle und sehr fein wiedergegeben. Die Klarsichtteile für die Kanzel sind etwas zu dick und sollten durch neue z.B. von Squadron ersetzt werden. Die Detaillierung des Cockpits ist ausreichend, bietet aber genügend Raum für Verfeinerungen. Alle Bauteile sind sauber gegossen und weisen nur geringe Gussgrate auf. Nach dem Probefügen der Baugruppen, tat sich zwischen Flügel und Rumpf ein ca. 2 mm breiter Spalt auf. Ansonsten ist die Passgenauigkeit der Teile zufriedenstellend. Für sein Geld erhält man hier auf jeden Fall jede Menge Bastellspaß. Neben der klappbaren Tragfläche der FR 47 ist im Bausatz auch eine Tragfläche für eine FR46 enthalten. Mit dem Rumpf einer Spitfire MK XIVc und der übriggebliebenen Tragfläche der FR 46 läst sich z.B. eine Seafire MK 45 herstellen. An weiteren Optionen bietet der Bausatz ein separates Seitenruder sowie Landeklappen.
Da mir der Ätzteilsatz von Eduard vorlag, habe ich das Cockpit entsprechend aufgewertet. Neben dem Sitz liegt das Instrumentenpaneel (Ätzteil und Mikrofilm), vorderes Brandschott und etliche Kleinteile bei. Der Aufbau des Cockpits bereitete ansonsten keine weiteren Probleme. Die Seitenkonsolen sollten mit Leitungen und Kabeln aus Kupferdraht verfeinert werden. Die MK 47 war mit zwei Kameras ausgerüstet, einer an der Backbord Seite sowie einer Unterrumpfkamera. Die Backbord Kamera ist über eine Wartungsklappe zugänglich, diese habe ich geöffnet dargestellt. Die Wartungsklappe ist dazu an den vier Eckpunkten durchbohrt und anschließend ausgesägt worden. Für die, nun folgende, exakte Begrenzung des Ausschnittes kam die Schlüsselfeile zum Einsatz. Die Kamera samt Kameraschlitten entstand aus unterschiedlichen Profilen und Draht auf Basis einiger Skizzen aus dem Modelers Datafile über die Spitfire. Die Wartungsklappe besteht aus einem Stück Plastikplatte mit inneren Verstärkungsprofilen. Das Fenster habe ich aus einer Platte Klarsichtmaterial herausgeschnitten und anschließend eingepasst. Da ich die Maschine mit aufgeklappten Tragflächen darstellen wollte, habe ich den Klappmechanismus etwas genauer unter die Lupe genommen. Die Scharniere sind zu kurz und bieten der Tragfläche keinen Halt. Daher sollten die Bausatzteile abgeschliffen und der Klappmechanismus aus Profilen und Bleifolie neu aufgebaut werden. Das Zusammenfügen der Tragflächen bereitet keine Probleme, die Hinterkanten sind nach dem Fügen und Verschleifen realistisch dünn. An der mittleren Tragflächensektion wurden auch gleich die Läufe der vier 20mm Hispano Kanonen montiert. Nach dem alles gut durchgetrocknet war, folgte als nächstes das Zusammenfügen der Rumpfhälften mit dem Cockpit. Anschließend erfolgte eine Probemontage des Rumpfes mit der mittleren Tragflächensektion. Hier zeigte sich, wie bereits beschrieben, einseitig ein ca. 2 mm breiter Spalt an dem linken Tragflächenanschluss. Um mir das Spachteln und Schleifen zu ersparen, habe ich eine grob zugeschnittene Plastikplatte am Rumpf angesetzt und diese nach dem Zusammenfügen von Rumpf und Tragfläche verschliffen und wo nötig übergespachtelt. Als nächster Schritt folgte das nochmalige Verschleifen der ganzen Zelle. Spachtelmasse kam ansonsten nur in geringem Maße zur Anwendung. Abschließend habe ich die Zelle mit feiner Stahlwolle verschliffen und mit warmem Wasser sauber gespült. Das Modell stellt eine Maschine der No. 800 Squadron an Bord der HMS Triumph zur Zeit des Korea Einsatzes dar. Entsprechende Decals gibt es von Aeromaster, die ich den Bausatzdecals vorgezogen habe. Die Unterseite ist in Sky, die Seitenflächen und oberen Flächen sind Dark Sea Grey gehalten. Die Maschine kann mit und ohne den attraktiven schwarz weißen Rumpfbändern dargestellt werden. Die Lackierung erfolgte, in mehrere Arbeitsgängen, mit Farben von Xtracolor. Die anschließend folgende Alterung der Blechstöße und Oberflächen erfolgte mit einer dunklen Farbbrühe bestehend aus Spülmittel, Wasser und Marabufarben. Abschließend konnte das Modell mit den Kleinteilen komplettiert werden. Die Seafire ist ein beeindruckendes Flugzeug, was auch im Modell zur Geltung kommt. Verglichen mit der ersten Spitfire Mk I hat diese Maschine nicht mehr viele Gemeinsamkeiten. Es ist erstaunlich wie bereits vor rund 65 Jahren die Entwicklung in nur wenigen Jahren voranschritt. Christian Bruer Publiziert am 03. Dezember 2005 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |