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Amphibisches Brücken- und Übersetzfahrzeug M3von Hauke Ahrendt (1:35 Hobby Fan)Zum VorbildDas Amphibisches Brücken- und Übersetzfahrzeug M3 löste ab 1996 den Vorgänger M2 Aligator bei der Bundeswehr ab. Dies war notwendig geworden, da die Tragfähigkeit nicht mehr den gestiegenen Fahrzeuggewichten Rechnung tragen konnte. Dabei wurde die Anzahl der Brückenfahrzeuge von 114 Stück (M2 Aligator) auf 24 (M3) reduziert. Damit einher ging zugleich die Zusammenfassung aller Brücken im schweren Pionierbataillons 130, das zur Pionierbrigade 100 gehört. Bis dahin hatte jedes Korps ein eigenes amphibisches Brückenbataillon (130, 230 und 330). Das Fahrzeug erreicht bei Straßenfahrt bis zu 80 km/h und verfügt aufgrund der Ausführung beider Achsen als Lenkachse über eine gute Manövrierbarkeit. Im Wasser kann eine Geschwindigkeit von bis zu 13 km/h erzielt werden, und über zwei um 360° drehbare und in den Wannenboden bündig eingelassene Wasserstrahlantriebe kann das Gerät gut positionert werden, zudem ist der Tiefgang deutlich reduziert, so dass Flachwassergängigkeit gegeben ist. Dazu werden im Schwimmbetrieb auch die Achsen abgesenkt, wodurch die Räder in den Schwimmkörper eingezogen werden. Dies kann auch für die Durchfahrt niedriger Brücken oder Tunnel genutzt werden. Die M3 kann als Fähre (max. aus zwei Fahrzeugen) oder als aus mehreren Fahrzeugen zusammengesetzte Brücke eingesetzt werden. Die Herstellung der Einsatzbereitschaft als Fähre benötigt 4 bis 20 Minuten, für eine Brücke mit ca. 100 m Länge benötigt die Truppe bis 20 Minuten. Vor dem Einfahren in das Gewässer werden die beiden seitlichen klappbaren Schwimmkörper hydraulisch abgeklappt, um die nötige Stabilität zu erhalten. Mit jeden Fahrzeug werden drei Rampen mitgeführt, die je nach Position des Fahrzeugs aus Auffahrrampe oder als als Verbindung zwischen den Fahrzeugen eingesetzt wird. Die Nivellierung der Rampen kann einzeln über drei in die klappbaren Außenschwimmkörper eingelassenen Hydraulikzylinder erfolgen. Die Montage der Rampen erfolgt mit dem teleskopierbaren Kran des Fahrzeugs. Zusätzliche Rampen zu je drei Stück werden mit einen Flachbetthänger und Zugfahrzeug MAN 7t mitgeführt. Das Fahrzeug hat drei Besatzungsmitgöieder, Kommandant und Wasserfahrer, Landfahrer und Brückenpionier. Das ModellDas Modell von HobbyFan ist kein Schnäppchen, trotzdem habe ich mir einen Bausatz kurz nach dem Erscheinen gekauft. Eigentlich wollte ich zuerst den Vorgänger M2 Aligator fertigstellen, aber ich kann die Bauanleitung zur Zeit nicht mehr finden und habe daher den Bausatz der M3 vorgezogen. Den Bau der M2 habe ich zugunsten meines Oldtimer-Projektes 2017 abgebrochen, seitdem liegt diese Baustelle brach. Der Bausatz des M3 ist nahezu makellos gegossen - wie man es von HobbyFan kennt. Trotzdem habe ich Anlass zu Kritik ohne zu wissen, ob diese generell angebracht ist oder nur für meinen Bausatz zutrifft: es muss eine Abweichung in der Länge geben zwischen den beiden seitlichen klappbaren Schwimmkörpern und dem eigentlichen Fahrzeugrumpf. Folge ist, das die Scharnier-Abstände gar nicht passen wollten. Die Abweichung von vorderem zu hinterem Scharnier betrug ca. 5 mm. Das habe ich leider erst beim Zusammenbau gemerkt. Die Korrektur war da nur noch mit Fön und etwas Gewalt möglich. Am Ende sieht man es, aber nur wenn man es weiß, und das Klappen der Schwimmkörper funktioniert auch noch. Bei dem Anschaffungspreis sollte das jedoch nicht sein. Ansonsten waren auch die filigranen Geländer und Kleinteile fehlerfrei. Überhaupt ist es erstaunlich, wie fein die Bauteile sind und fehlergrei gegossen wurden. Einige Teile sind doppelt beigegeben, vermutlich weil es Erfahrungen gibt, wo es zu Transportschäden kommen könnte. Leichte Formkorrekturen mit Hilfe des Föns sind resin-typisch natürlich hier und da notwendig. Die Anleitung besteht aus einem beidseitig schwarz-weiß bedruckten DIN A3-Blatt: Eine Seite mit der Zuordnung der Teilenummern, die andere Seite mit Zusammenbau-Darstellungen und der Teilepositionierung. Nicht alles ist eindeutig, und man kann/muss sich die Baufolge selber überlegen. Es ist unbedingt ratsam, Vorbidfotos zu Rate zu ziehen, denn nicht alles ist in der Anleitung eindeutig zu erkennen, und nicht alles ist richtig positioniert. Beispiel ist hierfür die Position der abgeklappten Schwallplatten an der Vorderkante der beiden Schwimmkörper. Ich hab es zwar noch gemerkt und diese richtig befestigt, die Streben für die aufgerichtete Position aber falsch an den Schwallplatten befestigt, die nun damit überwiegend unter der Platte liegen und nicht 2/3 nach hinten herausragen. Klimperkram, aber höchst ärgerlich. Noch ein Hinweis: Wenn die Schwallplatten aufrecht dargestellt werden (nur bei Schwimmbetrieb), dann wird auch zugleich immer die Platte vor dem Fahrerhaus hydraulisch hochgefahren. Der Bausatz gibt das generell her, wenn man selber mit Rundmaterial zwei Hydraulikstempel ergänzt, aber es wird in der Anleitung nirgends erwähnt. Total unzufrieden bin ich mit den Fenstern, die man sich selber aus einer dünnen Klarsicht-Platte zuschneiden muss. Das ist erstens schwierig wegen der Radien, aber vor allem bei einem Modell in dieser Preisklasse wäre eine Vorstanzung in meinen Augen das Mindeste. Man tut in jedem Fall gut daran die Fenster zuzuschneiden und anzupassen, solange die Bauteile des Führerhauses noch nicht zusammengebaut sind. Später wird das schwierig und Ergebnis so wie bei mir. LackierungDie Lackierung kann ausschließlich in Flecktarn erfolgen, dies habe ich mit Revell-Farben gemacht. Die Anleitung macht hierzu keine Angaben, die in Anleitung und auf dem Karton vorhandenen Bilder helfen, aber reichen nicht aus. Man muss sich geeignete Bilder suchen, die gibt es im Netz jedoch in genügender Anzahl. Oft hilfreich sind auch die Tarnschemen auf panzerbaer.de. Ich habe die schwarzen und braunen Flecken gemäß Tarnplan frei Hand mit feiner Düse ohne Abkleben gemacht. Das ist nicht ganz richtig, denn die Konturen sind real scharfkantig, aber so vermeide ich Absätze der Abklebung und mir reicht das aus. Freaks schlagen nun natürlich die Hände über dem Kopf zusammen, aber damit kann ich leben. Immerhin ist Modellbau für mich nur ein Hobby und kein alleiniger Lebensinhalt ;-) DecalsDem Modell liegt ein umfangreicher Decalbogen bei. Die Positionen sind der Anleitung zu entnehmen, hier bleibt bezüglich des Umfangs kein Grund zur Klage. Ansonsten aber schon: der Trägerfilm ist sehr dünn, die Decals reißen extrem schnell, beim Andrücken und beim Ausrichten sowieso. Also Vorsicht! Aber ein dünner Trägerfilm hat ja typischerweise auch Vorteile: Die Decals legen sich gut über die Konturen und silbern nicht - typischerweise. Hier aber schon! Zudem ist der Trägerfilm total resistent gegen Weichmacher. Selbst als ich die Decals direkt mit Weichmacher anstatt Wasser vom Papier gelöst habe, hat es nichts geändert. Silbern war gar kein Ausdruck. Ich hab das nur minimal lindern können, indem ich die aufgebrachten Decals mit verdünntem glänzenden Klarlack unterlaufen lassen habe. Es hat das Problem wenigstens etwas gemildert. Geärgert hat es mich trotzdem, es ist ein suboptimales Endergebnis.
Hauke Ahrendt Publiziert am 28. Februar 2022 Du bist hier: Home > Galerie > Militärfahrzeuge Modern > Amphibisches Brücken- und Übersetzfahrzeug M3 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |