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LSM 233

von Dirk Mennigke (1:350 Commander Models)

LSM 233

LSM 233

Geschichtliches:

LSM 233 gehörte der über 500 Schiff starken LSM 1 (Landing Ship Medium) Klasse an. Hierbei handelt sich um amphibische Schiffe mit einer Ladekapazität von bis zu 9 Dukw`s, 5 mittleren Panzern oder 3 schweren Panzern. Die Besatzung bestand aus 5 Offizieren sowie 54 Mann an Unteroffizieren und Mannschaftsdienstgraden. Die Schiffsgattung LSM bildet ein Derivat aus den viel kleineren LCT (Landing Craft Tank) und den wesentlich größeren LST (Landing Ship Tank). Unter den Besatzungen hießen die LST aufgrund ihrer niedrigen Geschwindigkeit von nur 9 Knoten und ihrer exponierten Lage im Landungsgebiet mit einem Anflug von Galgenhumor bezeichnenderweise "Large Slow Target", großes langsames Ziel. LSM 233 stellte am 3 August 1944, unter Ltjg. Gordon W. Martin, Jr. in Dienst. Danach verlegte das Boot in den Pazifik.

LSM 233

Das Modell

Das Modell ist im Maßstab 1:350 gehalten und stammt von Commander Models. Commander Models, hm nun ja, sagen wir einmal schön, dass es Firmen gibt die sich dem Thema amphibische Schiffe widmen, aber der Resinguss und die Detaillierung lassen doch zu Wünschen übrig.

LSM 233

Der Rumpf bei meinem Modell war wie ein Schwamm. Hatte ich die erste Lage Luftblasen verspachtelt, öffneten sich beim Verschleifen an anderer Stelle die nächsten Löcher. Nachdem ich den Rumpf 4mal gespachtelt hatte, erfolgte eine dreifache Grundierung um auch die feinsten Unebenheiten auszugleichen. Das Projekt das ich mit meinem Modellbaukollegen Frank Ilse zurzeit realisiere, stellt eine Versorgungsszene in einem Zeitraum von Ende 1944, Anfang1945 dar (siehe Modellversium Bericht Minensucher USS Osprey).

LSM 233

Dazu gehören diverse LCTs, LCVPs sowie LSMs. Um die Haushaltskasse zu entlasten, entschloss ich mich das zweite benötigte LSM selbst zu gießen. Der anschließende Formenbau stellte keine Schwierigkeiten dar. Das Mastermodell ließ sich sehr gut aus der zweiteiligen Form entfernen. Der anschließende Resinguss klappte auf Anhieb und so entstand ein fast fehlerloser Rumpf. Um das Modell, bzw. die Modelle weiter zu detaillieren brachte ich Relings, Leitern, Positionslampen etc. an.

LSM 233

Die verwendeten Materialien stammen von GMM sowie WEM und sind Überbleibsel aus nicht benötigten Teilen anderer Modelle. Wie schon erwähnt, der Bausatz ist sehr einfach gestrickt und die Qualität der Kleinteile lässt zu wünschen übrig. Flaknester, Schlauchboote, Dingi und diverse Kleinteile entstanden im Eigenbau. Die Farbgebung entspricht dem Mitte 1944 autorisiertem Schema 31 für tropische Anstriche. Hierbei kommen Dull Black, Navy Green, Ocean Green sowie Pale Green zum Einsatz. Problematisch ist die Beschaffung gut erhaltener Fotos um das eigentliche Muster zu identifizieren, da Steuerbord und Backbordmuster unterschiedlich gestaltet sind. Fündig wurde ich letztendlich (oder wie immer) bei Navsource, die den mit Abstand größten Fundus an authentischen Fotos in ihrer Bildergalerie führt.

LSM 233

LSM 233

LSM 233

Als Arbeitspferde der Flotte sahen diese Boote stark verwittert aus und dementsprechend rostig alterte ich auch meine LSM. Zum Einsatz kamen hier verschiedene Künstlerölfarben mit überwiegend braun-roten Farbtönen. Durch starkes Verdünnen mit Terpentinersatz erhält man eine sehr flüssige Substanz die wunderbar in die Kanten einläuft, danach die überschüssige Farbe mit einem fusselfreien Tuch abwischen, fertig! Wichtig bei der ganzen Aktion ist, dass die Grundfarben des Tarnanstrichs mindestens 48 Stunden durchgetrocknet sind, ansonsten entsteht ein nicht mehr definierbares Farbdurcheinander.

LSM 233

LSM 233

Fazit

Aus dem Grundbausatz lässt sich nur ein stark vereinfachtes Modell erstellen. Mit ein wenig Aufwand und entsprechenden Vorbildfotos wird aus dem unscheinbaren LSM ein richtiger Hingucker, der sich trotz seiner geringen Abmessungen aus dem ewigen Tirpitz- und Bismarck-Allerlei hervorhebt.

Dirk Mennigke

Publiziert am 19. November 2005

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