Grumman E-2C Hawkeye 2000 - BuNo 163693VAW-123 Screwtops, USS Enterprise - Iraqi Freedom, 2005von Oliver Zwiener (1:72 Hasegawa)
Das OriginalSeit den frühesten Tagen der Militärfliegerei erfüllten bemannte Flugzeuge die Funktion, das Blickfeld und damit den sichtbaren Horizont zu erweitern, denn von Flugzeugen abgesetzte Torpedos oder Langstrecken-Lenkraketen bedeuten für große Schiffe oder Konvois eine ständige Gefahr, da diese vom Schiffsradar kaum zu entdecken sind. Das führte zur Entwicklung spezieller Radar-Patrouillenflugzeuge zur Frühwarnung, die in erheblicher Entfernung zur Einsatzflotte die Reichweite des schiffsgestützten Radars mehr als verdoppelten, um sowohl hochfliegende als auch tieffliegende Feindmaschinen sowie gegnerische Schiffe oder auch die Schnorchel getauchter U-Boote frühzeitig zu entdecken. Fliegende Radarstationen entwickelte die US Navy bereits seit 1945 unter dem Codenamen "Cadillac", als man noch mit Hunter-Killer-Teams, bestehend aus zwei Flugzeugen, operierte. Die vorausfliegende Maschine spürte das U-Boot mittels Sonar auf, kontaktierte daraufhin die nachfolgende Maschine, die dann den Waffeneinsatz zur Versenkung durchführte. Erst mit der Entwicklung der Grumman S-2 Tracker im Jahr 1952 wurden diese beiden Rollen vereint, aus der im Jahr 1957 mit der E-1 Tracer das erste trägergestützte Frühwarnflugzeug entwickelt wurde. Die Besatzung bestand aus vier Mann, zwei Piloten und zwei Radar-Spezialisten, wobei der Copilot die taktische Führung während der Patrouillenmission übernahm. Das erste Flugzeug, das ganz speziell nur für die Aufgaben einer fliegenden Jägerleitstelle und einer Frühwarnstation entwickelt wurde, war die Grumman E-2 Hawkeye (Falkenauge). Der Erstflug des Prototyps fand am 21.10.1960 statt und schon am 04.02.1963 wurde die erste automatische Abfangmission ausgeführt, auf der die E-2A mehrere F-4B Phantom II leitete. Die Auslieferung an die US Navy begann am 19.01.1964 auf der Naval Air Station North Island / San Diego mit der VAW-11 und kurz danach wurden jeweils vier E-2A auf den Flugzeugträgern in Vietnam eingesetzt. Dabei flog sie in 7.600 m Höhe vor der vietnamesischen Küste und leitete Verbände mit bis zu 100 Maschinen mit dem Radar. Ihre zwei Allison T56-A-8 Turboprop-Triebwerke mit je 4.050 PS erhöhten Ihre Reisegeschwindigkeit auf 507 km/h und die Dienstgipfelhöhe um 50 % auf 9.662 m. Ein größerer Rumpf mit Druckausgleich konnte einen dritten Radar-Beobachter aufnehmen, die Avionikausrüstung umfasste nunmehr eine automatisierte Zielentdeckung und -verfolgung sowie Leitfunktion für die Abfangjäger. Das riesige Radom des General Electric APS-96 Radars dreht sich sechsmal in der Minute und spürt feindliche Maschinen auf große Distanzen auf. Die E-2A ist im Vergleich zur E-1B wesentlich größer und schwerer, jedoch nicht höher, damit sie in den Flugzeugträger-Hangars untergebracht werden kann. Sie ist das erste Flugzeug der US Navy, das beim Katapultstart mit dem Bugrad am Startschlitten befestigt wird und das Leitwerk wurde von drei auf vier Seitenleitwerke erweitert. Das Einsatzspektrum der Grumman E-2 Hawkeye als allwetterfähiges, trägergestütztes Frühwarnflugzeug umfasst neben der Einsatzleitung der Kampfpatrouille (CAP - combat air control) auch Such- und Rettungsaufgaben (SAR - search and rescue), Leitung des Nachtankens in der Luft (IFR - inflight refueling), die Identifikation mittels Freund- oder Feind-Kennung der von der Front zurückkehrender Einheiten, Aufklärungsaufgaben des Schiffsverkehrs und die Zurückleitung von in Not geratenen Flugzeugen zu ihren Trägern. Bis Ende 1971 wurden alle E-2A durch das Mod-AX-Programm auf den E-2B Standard modernisiert, während bereits zum 20.01.1971 der erste Prototyp der E-2C seinen Jungfernflug absolvierte. Dieser Typ erhielt das neue APS-120 Radar, was auch das Verfolgen von Zielen über Land ermöglichte, verfügte über einen größeren Kühler auf der Oberseite und wurde zudem an der Bugnase verlängert. Die hier vorgestellte E-2C Hawkeye 2000 wurde mit einem leistungsfähigerem Zentralrechner von Raytheon und mit Cooperative Engagement Capability (CEC), einem Netzwerk zum Verbund von militärischen Sensor- und Waffensystemen, ausgestattet. Der Erstflug startete 1998, die Produktion im Jahr 2001 und bis Q3 2009 waren alle 21 neu gebauten Exemplare ausgeliefert. Die letzte Stufe der Evolution bildet seit 2009 die E-2D, die wiederum eine umfassend modernisierte E-2C 2000 darstellt. Neu an dieser Version ist die komplette Elektronik, das Glascockpit, die Fähigkeit zur Luftbetankung sowie verbesserte Triebwerke - analog der E-2C Hawkeye 2000 an den achtblättrigen Propellern zu erkennen. Heutzutage setzen die Länder Ägypten, Frankreich, Japan, Mexiko, Taiwan und die USA diesen Flugzeugtyp ein, während Israel und Singapur inzwischen auf den Nachfolger Gulfstream G550 CAEW umgestiegen sind, den auch Italien angeschafft hat. Unter https://www.airfighters.com/photo/177837/M/USA-Navy/Grumman-E-2C-Hawkeye/163693/ und hier am Ende meines Bauberichts sieht man diese einzigartige Grumman E-2C+ Hawkeye - Registration: 163693 / AB-600 in Tucson, Arizona auf der Davis-Monthan AFB am 11.03.2015 nach Ende ihrer aktiven Dienstzeit in Ruhestand.
Technische Daten Northrop Grumman E-2D Advanced HawkeyeFrühwarnflugzeug für den Einsatz auf Flugzeugträgern
Modellbausatz Hasegawa 1:72 Nr. 01561 - E-2C Hawkeye 2000 US NavyDer Modellbausatz Hasegawa 1:72 Nr. 01561 - E-2C Hawkeye 2000 US Navy umfasst 179 Bauteile und damit fast dreimal so viel wie der Fujimi 1:72 Nr.15 Grumman E-2C Hawkeye von 1978. Einfach nach Lust und Laune darauf los zu basteln ist also nicht angeraten, stattdessen ist ein intensives Studium der Bauanleitungen sowohl vom Hersteller als auch von Zulieferern notwendig. Letztlich sind die Bauschritte darauf abzustimmen, wie später auch am besten lackiert und maskiert werden kann und welche filigranen Anbauten wie zum Beispiel die drei HF-Funk-Drahtantennen noch zum Schluss montiert werden müssen. Jens Kroeger hat hier auf Modellversium bereits am 9. September 2013 eine sehr ausführliche Bausatzbesprechung veröffentlicht, der es inhaltlich nur noch wenig hinzuzufügen gibt. Inzwischen lässt der Zubehörmarkt natürlich keine Wünsche mehr offen, ein Blick auf Scalemates eröffnet reichlich Möglichkeiten. Hasegawa 1:72 Nr. 01561 / E31 - E-2C Hawkeye 2000 US Navy - boxart Referenzen Literatur für die Detailtreue und Fliegercomic Dan CooperAls Literatur-Referenzen nutzte ich dieses Mal wieder einmal das Sammelwerk AERO mit den Ausgaben 26 und 16/89, das Squadron Signal E-2 Hawkeye - Walk Around - Color Series No. 53 von Ken Neubeck aus 2008 sowie Videos auf Youtube und northropgrumman.com. Motivationsvorlage war ein Comic vom Koralle Verlag: Dan Cooper Band 6 - Operation Azimuth Zero. Squadron Signal E-2 Hawkeye - Walk Around - Color Series No. 53 Foto - Referenzen und ZubehörIch habe mich für folgende Artikel entschieden: Authentic Decals AD7224, Eduard Cockpit SS362, Rob Taurus Canopy, PJ- Production PJ721123 Transport Crew - dreiköpfig, während ich das Wolfpack Nr. WP72025 E-2C Hawkeye Folding Wing Set for Hasegawa wieder verkauft habe, weil mir die zurückgeklappten Tragflächen letztendlich doch nicht mehr zusagten. Quartett Foto-Refernezen copyright by airfighters.com und airliners.net Grumman E-2C Hawkeye Fujimi 1:72 Nr.15 von 1978 - VAW-126 Seahawks BuNo 159501Mitte der 80er Jahre bemalte ich die Modelle noch per Pinsel mit Emaillefarben und kannte auch noch nicht die Bedeutung von einer Versiegelung mit matten Klarlack. Wenn inzwischen etwas fehlt und beschädigt ist, sind es daher meistens die Nass-Schiebebilder, die durch das Tageslicht zum Vergilben neigen. Die Grumman E-2C Hawkeye von Fujimi in 1:72 Nr.15 von 1978 hat somit auch nur 61 Bauteile und ein aus heutiger Sicht grauenhaftes Cockpit, war ansonsten aber schon damals eine klasse Bausatz mit einer farbigen Lackieranleitung! Grumman E-2C Hawkeye VAW-126 Seahawks BuNo 159501 USS Constellation - Frontansicht links Bau/Lackierung Teil 1: Innenausbau und CockpitDer Startschuss war für das Cockpit und den Innenausbau samt Beschwerung mit 60 Gramm Blei. Zu erwähnen dabei ist der Umstand, dass an den Kleinstteilen, wie zum Beispiel den beiden Steuerknüppeln, sehr viel Grat zu entfernen war. Danach wurde die PJ - Production PJ721123 Transport Crew mit Cyanoacrylat maßgerecht auf eine E-2C Hawkeye-Besatzung umgestaltet, wobei die Köpfe entfernt wurden und mit Helmträgern aus Revell 02522 Deutsche KRK ersetzt wurden. Die dabei falsche Helmform wurde mit einem Tropfen UV-Kleber korrigiert. Aufwändiger war dann die Verwendung des Eduard Zoom 1:72 SS362 - Detail-Sets, denn das Cockpit von Hasegawa ist sehr eng ausgelegt und so musste jeder überschüssige Millimeter Ätzteil wieder schweren Herzens weggeschliffen werden, damit die Rumpfhälften im Rahmen der Trockenanpassung überhaupt bündig zusammengefügt werden konnten. Erstmalig kam AK-Interactive RC508 Clear Smoke für die getönten Seitenscheiben der Cockpitkanzel zum Einsatz, daher wurde an mehreren Testobjekten aus der Restekiste mit Pinsel und Airbrush erst einmal experimentiert. Fazit: ein sehr problematisches Produkt!!! Mit dem Pinsel aufgetragen, können zwar leichte Tönungen dargestellt werden, aber die Farbe adhäsiert immer nach außen und bildet einen dunkleren Rahmen. Mit der Airbrush entsteht in dünnen Schichten eine matte graue Fläche :-( Also muss diese Farbe schnell und dick aufgetragen werden, nur so wird der gewünschte Effekt erzielt - meines Erachtens wird die Tönung dadurch aber zu dunkel. Es folgte die Lackierung des Cockpits in Revell 57 grau sowie die Montage der farbigen Eduard Zoom-Bauteile, diese sind eigentlich selbstklebend, aber mit jeder Handhabung reduziert sich deren Haftung, so dass sie letztlich doch mit Sekundenkleber fixiert wurden. Zum Abschluss dieses Bauabschnitts wurden die Details und Figuren per Hand bemalt, die Fliegerkombi in Afrikabraun (Revell 17) wegen der Operation Iraqi Freedom 2005. Cockpitbauteile Hasegawa 1:72 Nr. 01561 - E-2C Hawkeye 2000 US Navy Bau/Lackierung Teil 2 : Rumpf, Tragflächen, Leitwerk und RadomAus Platzmangel erfolgte die Montage der Cockpit-Sektion flexibel mit COLOPLAST Brava Modellierstreifen, bevor die beiden Rumpfhälften miteinander verklebt wurden. Bei der Montage der abgesenkten Tragflächenklappen (flaps down) fiel dann durch die Fotorecherche ein grober Fehler in der Bauanleitung auf, denn der in roter Farbe zu lackierende Bereich ist viel zu breit dargestellt! Anschließend wurden mittels Wäscheklammern mit gleichmäßigen Anpressdruck die Tragflächen, das Vierfachleitwerk sowie die drehbare Radarkuppel (Rotodom) verklebt. Weiter ging es mit der Trockenanpassung und kleberfreien Montage des Rotodomgehäuses mit Motor und Hebevorrichtung auf dem Rumpfrücken der E-2C Hawkeye 2000. Flexible Montage der Cockpit-Sektion aus Platzmangel mit COLOPLAST Brava Modellierstreifen Bau/Lackierung Teil 3: Triebwerksgondeln, Propeller und Eduard Zoom SS362 - FotoätzteileDer Einsatz von Fotoätzteilen spaltet die Gemeinde der Modellbauer, die einen stellen sich der Herausforderung und sind begeistert vom Endergebnis, die anderen sehen darin eine Vergeudung von wertvoller Lebenszeit, denn viele Details sind später kaum oder gar nicht mehr erkennbar. Ich versuche für mich persönlich immer einen Kompromiss zu finden, wenn das Endergebnis den zeitlichen Aufwand rechtfertigt. Wenn jedoch wie beim Öffnungsmechanismus der Einstiegsluke drei Nanoteile auch noch gebogen und verklebt werden müssen, breche ich nach drei gescheiterten Versuchen ab und belasse es bei den Strukturen des Originalbausatzes. Die Bauteile B7, B9 und E1 dagegen hatten trocken angepasst bereits eine so perfekte Passgenauigkeit, dass ich eigentlich auf eine Verklebung hätte verzichten können - dafür 5 ***** für Hasegawa! Staudruckturbine für die Klimatisierung der Innenkabine mit den drei Radar-Spezialisten Bau/Lackierung Teil 4: Fahrwerk, Cockpitkanzel und AnbauteileDas Hauptfahrwerk der Hasegawa 1:72 Nr. 01561 / E31 - E-2C Hawkeye 2000 US Navy besteht jeweils insgesamt aus zehn Bauteilen, von denen zwei so winzig sind, dass die Verwendung schon sehr mühevoll ist. Noch während der Plastikkleber aushärtete, wurden beide Baugruppen im Fahrwerkschacht trocken angepasst, damit nach der späteren Lackierung keine Probleme bei der Verklebung auftreten. Eines der beiden winzigen Pitotrohre aus Plastik ging völlig unerwartet verloren, eine Suche danach erschien zwecklos und so wurden aus Kupferdraht zwei neue Staudrucksonden geschaffen. Nachdem die Instrumententafel-Abdeckung schwarz bemalt und die Cockpit-Kanzel maskiert war, erfolgte deren Montage mit Model Master Clear Parts Cement and Window Maker. In meinen Augen ein kleines Highlight sind die roten und grünen Navigationslichter, für die Hasegawa zwei Klarsichtteile anbietet. Dazu müssen die Enden der Tragflächen ausgeschnitten und in Form gefeilt werden. Dank Microtec 911 UV-Kleber Glas Spezial gelang dann auch eine spaltenlose Montage. Weniger sinnvoll dagegen ist es, die drei Leuchten des Passive Detection System (PDS) in grün, orange und rot zu bemalen, denn selbst die beiden silbernen Landelicht-Scheinwerfer (taxi lights) waren nur mit einem in Farbe gedippten Zahnstocher zu realisieren. Durch die Scheinwerferverglasung der Bugantennenverkleidung wird davon später wahrscheinlich nur noch wenig zu sehen sein :-( Hauptfahrwerk aus zehn Bauteilen Hasegawa 1:72 Nr. 01561 / E31 - E-2C Hawkeye 2000 US Navy Bau/Lackierung Teil 5: Grundierung, Fahrwerk, Flügel und LeitwerkMit der Grundierung aller Baugruppen in Mattweiß mit Revell 05 starteten die umfangreichen und sehr aufwändigen Maskier- und Lackierarbeiten. Mit einem Staedtler Lumocolor wurden die rot umrandeten Fahrwerkklappen per Hand bemalt, ebenso wie die Triebwerksein- und auslässe und der Bereich hinter der Staudruckturbine für die Klimatisierung der Innenkabine in Burnt Iron. Die Maskierung dieser Bereiche erforderte Tamiya Masking Tape für Rundungen und viel Geduld, denn die Grumman E-2C Hawkeye 2000 ist in dieser Bauphase bereits sperrig und unhandlich, immer wieder eckte das Modell beim Drehen in der Hand an die Bastellampe an :-( Anschließend erfolgte die Lackierung des Leitwerks in in Kobaltblau (Mr Hobby Color H 465), der Flügelklappen (flaps) und Propellerspitzen in Karminrot Revell 36 sowie der Vorderkantenenteisung und Propeller in Schwarz Revell 08. Grundierung aller Baugruppen der Grumman E-2C Hawkeye 2000 in Mattweiß mit Revell 05 Bau/Lackierung Teil 6: Propeller, Flaps und RumpfDer Decalbogen Hasegawa 1:72 Nr. 01561 / E31 - E-2C Hawkeye 2000 US Navy bietet zwar Unterstützung für die Lackierung der Propeller an, mehr aber auch nicht, denn wie der Größen- und Farbvergleich zeigt, sind diese meines Erachtens unbrauchbar, denn die Nummern 90 und 91 sind hellgau anstatt silber und die Propellerspitzen fallen viel zu groß aus. Daher habe ich mich dafür entschieden, die Propeller mehrschrittig zu maskieren und zielführend zu lackieren! Grössen- und Farbvergleich der Propeller E-2C Hawkeye 2000 mit den Decals Hasegawa 1:72 Nr. 01561 Bau/Lackierung Teil 7: Lackierung in FS 16440 light gull grayNach der Maskierung der Flügelklappen (flaps), der Vorderkantenenteisung und der Bugnase erfolgte die Lackierung der Hauptfarbe der E-2C Hawkeye 2000. Das FS 16440 Light Gull Gray (helles Möwengrau) von Mr Hobby 315 hatte leider nicht genug Deckkraft, um den Sprühnebel der vorherigen Farben zu neutralisieren. Daher wurden alle Bauteile ein zweites Mal mit Xtracrylix XA1137 beschichtet, jedoch ist dieser Farbton etwas dunkler. Revell 04 Weiß glänzend wurde stark verdünnt angerührt, um die E-2C wieder aufzuhellen. Danach folgte Revell 01 farblos glänzend, um eine solide Grundlage zu schaffen, später die großflächigen Nass-Schiebebilder zielführend auftragen zu können. Bis dahin lief es auch einfach zu gut, irgendwann musste das Schicksal noch einmal zuschlagen. Beim Maskieren hatte ich dieses Mal extrem sorgfältig gearbeitet, so dass beim hochkonzentrierten Demaskieren eigentlich nur an wenigen Stellen etwas Sprühnebel auftauchte, alles jedoch problemlos zu retuschieren. Aber dann kam an der linken Seitenscheibe der Kanzel ein unerklärbarer chemischer Prozess zu Tage, der sehr starke Klebereste hinterließ. Mit Tamiya Compound Schleifpolitur ließen diese sich nicht entfernen, also wurden sie sowohl mit 2000er als auch auch mit 3000er Schleifpapier bearbeitet - das Ergebnis kann leider nur noch als Schadensbegrenzung eingestuft werden :-( Maskierung Flügelklappen (flaps) und Vorderkantenenteisung E-2C Hawkeye 2000 Bau/Lackierung Teil 8: Kleine Anbauten und Fiasko Nass-SchiebebilderEs folgte die Montage sämtlicher nanogroßen Klarsicht- und Fotoätzteile mit UV-Kleber Microtec TEC-911, dabei wurde das winzige Klarsichtteil Hasegawa M4 (siehe Foto) durch bereits colorierte CMK 7031 Navigation Lights ausgetauscht. An dieser Stelle war das Projekt dem Abbruch schon sehr nahe, denn die Authentic Decals 72-24 - Grumman E-2C Hawkeye 2000 erwiesen sich als Fiasko. Ein verzweifelter Hilferuf ging am 19.10.2022 online: "A call for help to all scalemates worldwide!!! My Authentic Decals 72-24 Grumman E-2C Hawkeye 2000 Atlantic Fleet break into 1000 pieces in lukewarm water. Where is the mistake and what can I do better now? Does anyone still have the decals for the VAW-123 Screwtops BuNo 163693 USS Enterprise 2005 and no longer need them? After weeks of concentrated and clean work, now this setback" An dieser Stelle unbedingt ein aufrichtiges und riesengroßes Dankeschön an Carsten Bremer aus dem Großraum Berlin für seine Hilfsbereitschaft und selbstlose Unterstützung, insbesondere unter dem Umstand, dass er genau diese Version der Hawkeye eigentlich noch selbst bauen wollte. Ich neige daher in Demut mein Haupt! Austausch Hasegawa M4 (links vor der Spitze der Stecknadel!) durch CMK 7031 Navigation Lights Bau/Lackierung Teil 9: Fiasko Nass-Schiebebilder Teil 2Nachdem dieser große Schreck verdaut war, wurden erst einmal die "allgemeinen" Decals von Hasegawa Bausatz Nr. 01561 / E31 aufgetragen. Das gelang wie üblich absolut problemlos und zielführend. Danach wurde erst einmal mit dem mir unbekannten Microscale Liquid Decal Film herumexperimentiert, die Ergebnisse war doch sehr ernüchternd. Nach 20 Minuten war die Flüssigkeit ausgetrocknet und es bildete sich stellenweise ein milchiger Schleier, wurde der Film zu dünn aufgetragen, brachen steife Nassschiebebilder wieder. Wurde Microscale Liquid Decal Film dicker aufgetragen, blieben die Decals zwar unversehrt, aber sie tendierten dann leider dazu, sich aufzurollen. Wo Dekorweichmacher von Revell und Tamiya diesen Effekt nicht kompensieren konnte, wurde zusätzlich mit Ammo of MIG Ultra Glue - For Etch, Clear Parts & More nachgebessert. Das gelang auch zum Großteil, jedoch ausgerechnet nicht bei den drei großen, farbigen Dekoren der US-Flagge rund um das Cockpit. Fazit : der zweite Decalbogen auch ruiniert und die erneute Suche nach Ersatz :-( Also whatsapps an alle befreundeten Modellbauer mit der Bitte um Lösungsvorschläge. Zum Glück hatte ich beide Produkte vorher gescannt und so konnten die betroffenen Motive von Thomas Stankawitz in mühevoller Arbeit per Tintenstrahldrucker nacherstellt und versiegelt werden. Dafür lieben Dank und Ehre, wem Ehre gebührt! Draufsicht von oben auf die Walkways Grumman E-2C Hawkeye 2000 Bau/Lackierung Teil 10 : Fiasko Nass-Schiebebilder Teil 3In mühevoller Kleinarbeit wurden dann die Motive des dritten Decalbogen ausgeschnitten und anschließend aufgetragen. Leider waren zum einen die Bilder nicht elastisch genug, zum anderen die Klebekraft leider nicht ausreichend, so dass diese sich nicht an die Formen anschmiegen wollten. Der verzweifelt eingesetzte Tamiya Mark Fit Strong ruinierte das Ganze dann vollends, so dass das ganze Chaos wieder abgeschliffen werden musste und der vordere Rumpf nach dem Maskieren erneut lackiert wurde.Die Motivation war auf dem Nullpunkt, Weihnachten stand vor der Tür, also wurde das Projekt unterbrochen und die Hawkeye mit folgenden Zeilen eingelagert: The third, reproduced set of decals "US flag flames" did not achieve a reasonable result despite all efforts. Therefore, the Hawkeye is being stored until a solution is found..... Have a nice Advent season, Merry Christmas and a Happy New Year. Ausschneiden der Motive des dritten Decalbogens mit dem Skalpell Bau/Lackierung Teil 11 : Der 4. (in Worten: vierte!!!) DecalbogenWährend ich mit dem Bau der Piasecki HUP-2 Retriever startete, experimentierte mein alter Schulfreund Thomas mit Klarlacken von MR. Hobby und Tamiya herum, bis schließlich am 11.2.2023 unerwartet ein Großumschlag mit der Post von "Desperate Decals e.V." kam. Die Freude war riesengroß, gleichzeitig stieg die Anspannung, aber erst musste die UH-25B - CVAN-65 USS Enterprise 1963 fertiggestellt werden. Also wurde wieder hochkonzentriert und sorgfältig ausgeschnitten und der nächste Versuch unternommen. Leider verdehten sich beim Abgleiten vom Trägerfilm die Flammen-Enden des linken Decals. Bei der Korrektur löste sich dann bereits die Farbe und der Revell-Weichmacher produzierte Falten. Also wurden die Motive nur noch am Außenrand ausgeschnitten und samt weißen Untergrund aufgetragen – die zweitbeste Lösung war somit besser als gar keine ! Die notwenige Fähigkeit, um die Flammenzungen in 1:72 per Hand mit FS 16440 Light Gull Gray von Mr Hobby 315 perfekt am Modell nachzuzeichnen, war mir leider nicht gegeben, daher mußte hier und da noch mit Staedtler F Lumocolor permanent korrigiert werden. Die zweite Reproduktion aus Ostwestfalen von Desperate Decals e.V. Bau/Lackierung Teil 12: Absturz von der Schaumstoffunterlage und FertigstellungBevor die restlichen Decals am Bug der Hawkeye aufgetragen werden konnten, entschied ich mich, aus Gründen der Sicherheit, alles erst einmal mit matten Klarlack mehrfach einzunebeln, um nicht Gefahr zu laufen, die aufwändigen Dekore wieder zu beschädigen. Leider gab es mit den Decals gleich zu Beginn wieder die gleichen Probleme mit der 600 und der VAW-123, dieses Mal stand dann aber Microscale Liquid Decal Film parat. Mit großer Zufriedenheit wurde dann das rote Rumpfband mit den Warnhinweisen auf die Gefahr der Propeller angebracht, als gegen 21 Uhr, kurz vor dem Ende der letzten vier (!) Bilder, die Katastrophe passierte. Anstatt das Modell auf den Rücken zu legen, wurde das Modell um 60 Grad geneigt, um die tiefen Decals zu platzieren. Beim Abziehen vom Trägerfilm eines länglichen und eher unbedeudenten Motivs stieß ich dabei mit dem Unterarm an den Flügel und die Hawkeye kippte von der Schaumstoffunterlage runter vom Basteltisch und fiel krachend auf den Boden. Schock mit den Worten "Das gibt es doch nicht!!!" Jedes, aber wirklich jedes andere Modell wäre jetzt auf dem Plastikfriedhof gelandet, aber nach so viel Unterstützung meiner Freunde und der bereits investierten Lebenszeit, machte ich die Schadensaufnahme. Die Bugnase war gesplittert und eingedrückt, mehrere Blattantennen, ein Positionslicht und andere Anbauten waren abgebrochen. Nicht klagen, sondern kämpfen - ein alter Bundeswehrspruch - ließ mich die Teile suchen, bis auf zwei finden und bis 23 Uhr wurde dieser GAU mit einer, für mich untypischen "alles egal - Einstellung" hingenommen. Im Rahmen dessen, was überhaupt noch möglich war, wurde mit UV-Kleber und Bastelschrott repariert sowie mit Farbe ausgebessert - das weiße Kreuz auf der Nase wurde dabei mit Xtradecal XPSA prrallel stripes nachgebildet, um das Modell wenigstens doch noch fertigstellen zu können :-) Es folgte die Montage des Vierfachleitwerks sowie der Fahrwerke und der erstmalige Versuch, mit dem hauchdünnen Uschi van der Rosten - Rig that thing "fine size" die HF-Funk-Drahtantennen darzustellen. Leider ohne Erfolg, und so wurde auf schwarze 0,2 mm starke Perlonschnur gewechselt, bevor die verbliebenden Baugruppen kleberlos eingesteckt wurden. Der letzte Schritt war Klarlack matt in mehrfach dünnen Schichten und das Entfernen des Humbrol Maskol von den Klarsichtteilen >>> aus - Schluss und vorbei!!! Durch Unachtsamkeit verursachte Beschädigungen nach Absturz von der Schaumstoffunterlage des Basteltisches zu Boden
Galerie Grumman E-2C Hawkeye 2000 - BuNo 163693 VAW-123 Screwtops - USS Enterprise CVN-65Mein Fazit : Dieses zeitinsive und aufwändige Projekt konnte im Grunde genommen nur durch die selbstlose Unterstützung zweier Scalemates noch realisiert werden. Die späteren Bauphasen sind gekennzeichnet durch eine Menge von Produktproblemen und selbst verursachten Missgeschicken! Der Aufwand für die Verarbeitung der vielen nanogroßen Fotoätzteile und deren Empfindlichkeit bei gleichzeitig geringer Sichtbarkeit später am fertigen Modell ließ mich erstmalig an den Maßstab 1:48 denken oder den Einsatz dieser Art von Zubehör zukünftig deutlich zu reduzieren. Meine Vision von einem einzigartigen Modell konnte ich nur bedingt umsetzen, die Bauzeit mit drei Monaten Unterbrechung umfasste den Zeitraum 20.3.2022 bis 17.3.2023. Auf zukünftigen Wettbewerben wie der EME in Lingen wird sich dieser CAG Bird zwar nicht qualifizieren können, dafür haben für mich wichtigere Werte wie Freundschaft, Hilfsbereitschaft und Persönlichkeit gewonnen :-) Grumman E-2C Hawkeye 2000 - BuNo 163693 - VAW-123 Screwtops - USS Enterprise 2005 - Galeriebild 1 Grumman E-2C Hawkeye 2000 - BuNo 163693 - AMARC - 3.3.2015 Allgemeiner Epilog zum meinem Hobby Plastikmodellbau in 1:72Während ich immer noch den Großteil der Bauanleitungen aus der jugendlichen Modellbau-Ära besitze, haben aber nur sehr wenige Exponate die vier Jahrzehnte überdauert. Das liegt insbesondere daran, dass mein Vater auch heutzutage noch in einer Spiegelvitrine Gefallen an meinem Hobby findet und die guten Stücke in Ehren hält. Seine Haushaltshilfe darf dort niemals Staub putzen! Da der Platz im eigenen Bastelkeller begrenzt ist und dort jeweils nur die besten Produktionen ausgestellt bzw. gelagert werden, die auch ihren Weg auf die EME in Lingen finden, bleibt dadurch vielen guten Stücken das dunkle Schicksal in einem Schuhkarton erspart. Dieser Prozess ist zum Glück dynamisch, so dass eines Tages meine Bausünden, wie die blau lackierte Grumman A-6E Intruder die Ausstellung verlassen können und Platz machen für Modelle, die dann auch wirklich in den richtigen Farben FS 36375 Light Compass Gray und FS 36320 Dark Ghost Gray gehalten sind :-))
Oliver Zwiener Publiziert am 08. April 2023 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |